Wer mit seiner Küche nicht mehr zufrieden ist, muss sie nicht unbedingt ersetzen – oder kann es nicht, weil er zur Miete wohnt. Manchmal helfen jedoch schon kleinere Änderungen.
Getäferte Wände, orange Plättli und eine olivgrüne Arbeitsfläche: Wer sich mit einer solchen Küche aus den 80er-Jahren nicht abfinden will, muss sie wohl ersetzen. Doch viele Küchen lassen sich mit einfachen Massnahmen aufpeppen. Wer eine Mietwohnung hat, muss für bauliche Änderungen die Zustimmung des Vermieters einholen. Vielleicht ist dieser sogar bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.
Hier einige Tipps:
Möbelgriffe
Es gibt hässliche, aber auch unpraktische Möbelgriffe. Sie lassen sich leicht ersetzen. Erhältlich sind sie bei Küchenbauern, in Baumärkten und Möbelgeschäften. Wichtig: Messen Sie vor dem Kauf den Lochabstand der alten Griffe.
Möbelfronten
Sie lassen sich überstreichen. Doch der Aufwand ist gross. Zudem besteht die Gefahr, dass die Farbe beim Hantieren mit Pfannen beschädigt wird.
Leicht zu montieren und langlebiger sind Klebefolien. Wichtig ist, dass die Fronten sauber und fettfrei sind.
Die beste, aber teuerste Lösung ist der Ersatz der Fronten. Problem: Eigentlich müssten dann auch die Seitenwände der Möbel ersetzt werden. Doch dazu muss der Küchenbauer die halbe Küche demontieren. Prüfen Sie deshalb zuerst, ob der Kauf neuer Küchenmöbel nicht günstiger ist.
Arbeitsfläche
Dafür eignen sich die gleichen Materialien wie für die Rückwand: Granit, Edelstahl, Kunstharz, Corian und sogar Glas. Die Arbeitsfläche lässt sich ersetzen, ohne dass die ganze Küche demontiert werden muss. Am günstigsten ist Kunstharz. Der Nachteil: Kunstharz ist sehr empfindlich auf Schnitte.
Ist die Arbeitsfläche zu klein, lässt sie sich mit einem Rüstbrett auf dem Spülbecken vergrössern. Ideal sind Rüstbretter, die an der Unterseite so beschaffen sind, dass sie genau ins Becken passen und nicht verrutschen können.
Plättli
Hässliche Plättli an der Rückwand lassen sich problemlos überkleben. Besser sieht es aus, wenn die Plättli mit Spezialfarbe überstrichen werden. Dabei müssen Sie die Ränder und allfällige Steckdosen abdecken. Dann die Plättli anschleifen, grundieren, lackieren und versiegeln (K-Tipp Wohnen 2/2015).
Die Alternative: Neue Plättli auf den alten anbringen (K-Tipp Wohnen 3/2016).
Zudem stellt sich die Frage: Sollen es überhaupt Plättli sein? Praktische und schöne Alternativen sind Granit, Edelstahl, Kunstharz, Corian oder Glas. Vorteil: Diese Materialien haben keine Fugen. Deshalb ist die Reinigung viel einfacher.
Geräte
Alte Küchengeräte kann der Fachmann problemlos ersetzen. Achten Sie beim Kauf eines Geräts unbedingt auf die Masse. Es gibt eine Schweizer Norm (55 cm breit) und eine Euro-Norm (60 cm). Auch bei den Gerätehöhen kann es Unterschiede geben.
Licht
In vielen Küchen hat es nur an der Decke eine Lichtquelle. Wer auf der Arbeitsfläche etwas rüstet, gibt sich so selber Schatten. Das Problem lässt sich einfach lösen: Gutes Licht für die Arbeitsfläche liefern Fluores zenz- oder LED-Lampen an der Unterseite der Oberschränke. Man kann sie dort anschrauben oder mit Saugnäpfen befestigen.
Scharniere
Falls Schrauben ausgerissen sind: Mit einem Scharnierlochbohrer je ein Loch bohren. Dann etwas Holzleim in die Löcher geben und anschliessend passende Holzzapfen in die Löcher schlagen. Nach dem Trocknen das Scharnier wieder befestigen, indem die Schrauben in die Holzzapfen gedreht werden.
Armaturen
Kalk? Montieren Sie das Auslaufsieb ab, und legen Sie es in ein Essigbad. Dichtungen, die spröde oder brüchig wurden, können auch Laien ersetzen. Wichtig: Wasserzulauf abstellen.
Die Anleitung dazu finden Sie unter www.ktipp.ch, Suchbegriff «Reparaturen auf die Schnelle».
Entscheiden Sie sich für eine neue Armatur, lassen Sie diese am besten von einem Fachmann montieren. Es sei denn, Sie haben schon viel Erfahrung mit der Installation.
Kehricht
Kehrichtsysteme helfen, den Abfall zu trennen. Sie bestehen aus verschiedenen Eimern und Behältern, die sich platzsparend im Schrank oder im Auszug unter dem Spültrog unterbringen lassen.
Wände
Wenn Sie Ihre Küche auffrischen möchten, dürfen Sie nicht nur an die Möbel denken. Auch den Wänden täte neue Farbe möglicherweise gut. Vor dem Streichen sollten Sie allfällige Löcher und Risse ausbessern. Die Wände müssen trocken und staubfrei sein.
Bei Wänden, die Feuchtigkeit stark aufsaugen, müssen Sie allenfalls vorher grundieren. Das empfiehlt sich auch, wenn Sie eine dunkle Wand mit einer hellen Farbe überstreichen wollen.
Verwenden Sie zum Streichen eine Spezialfarbe, die sich für Küche und Bad eignet. Welche Farbe Sie wählen, ist Geschmackssache. Grundsätzlich lassen hell gestrichene Wände einen Raum grösser wirken.