Für die Pensionskasse gespart

Alleinstehende sind für Pensionskassen ein gutes Geschäft. Stirbt ein Angestellter vor dem Rentenalter, behalten die meisten Kassen sein gespartes Alterskapital.

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K-Tipp 15/2009

13.09.2009

Letzte Aktualisierung:
23.11.2009

bw/pd

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Die geschiedene Zürcherin P. J. bereut es, ihren Arbeitsvertrag unterschrieben zu haben. Grund ist die Pensionskasse der Firma: Würde die Mutter dreier erwachsener Kinder vor dem Pensionsalter sterben, erhielten die Nachkommen nur etwa einen Fünftel ihres in der Pensionskasse angesparten Altersguthabens. Der Rest – inklusive der von ihr freiwillig eingezahlten Einkäufe – bliebe bei der Kasse. Die Sachbearbeiterin hat deshalb gekündigt und sucht nun einen Betrieb mit einer grosszügigeren Pensionskasse.

Gesetz lässt Kassen viel Spielraum

P. J.s Ärger ist verständlich: Wäre sie beispielsweise bei der Pensionskasse der Credit Suisse versichert, erhielten ihre Kinder das gesamte Alterssparkapital inklusive der zusätzlich geleisteten Einkäufe. Doch es gibt Pensionskassen, die nicht einmal einen Fünftel des Alterskapitals auszahlen – nämlich gar nichts.

Grund für diese Unterschiede: Das Gesetz gibt den Kassen einen grossen Spielraum. Darin werden sie lediglich verpflichtet, den Versicherten bei Erreichen des Pensionsalters eine Rente oder ein Kapital auszuzahlen. Sterben Angestellte vorher, haben der hinterbliebene Ehepartner – je nach Alter und Ehedauer – sowie unterstützungspflichtige Kinder Anspruch auf mindestens drei Jahresrenten. Ob auch andere Personen, zum Beispiel erwachsene Kinder, eine Abfindung erhalten, hängt alleine vom Reglement der jeweiligen Pensionskasse ab.

Ein Blick in die Reglemente einiger zufällig ausgewählter Kassen grösserer Firmen zeigt die grossen Unterschiede:

Die Kassen des Staatspersonals der Kantone Aargau und Zürich zahlten den erwachsenen Kindern von vorzeitig gestorbenen Versicherten früher gar nichts aus. Im Kanton Aargau erhalten sie seit letztem Jahr immerhin die Hälfte des angesparten Altersguthabens. Die Zürcher überweisen heute 120 Prozent des letzten versicherten Lohnes als einmalige Zahlung, höchstens jedoch das vollständige Sparguthaben.
Im Vergleich dazu geizig ist die Pensionskasse der Bundesangestellten: Die Publica beschränkt die Zahlungen an erwachsenen Kinder auf den Betrag von zwei Ehegatten-Jahresrenten.
Viel grosszügiger sind hingegen etwa die Sammelstiftungen Asga, Nest, Profond, Transparenta und Veska. Sie versichern viele kleinere und mittlere Unternehmen. Bei vorzeitigem Todesfall zahlen sie das gesamte Altersguthaben an die erwachsenen Kinder aus.

Das müssen Alleinstehende wissen

Die monatlichen Lohnabzüge für die Pensionskasse finanzieren die Versicherung gegen Erwerbsunfähigkeit und Tod. Rund vier Fünftel der Beiträge werden fürs Alter auf die Seite gelegt (Altersguthaben).
Erreichen alleinstehende Ledige und Geschiedene das Pensionsalter, haben sie Anspruch auf das gesparte Alterskapital oder eine Rente. Sterben sie vorher, bleibt das gesparte Kapital bei der Pensionskasse, falls das Reglement nichts anderes vorsieht, z. B. Auszahlung des Guthabens an die Kinder oder übrige gesetzliche Erben.
Alleinstehende sollten deshalb das Pensionskassenreglement ihres Arbeitgebers genau ansehen. Sind für den Fall eines Todes vor dem Rentenalter keine Auszahlungen an Kinder oder andere Erben vorgesehen, lohnen sich zusätzliche Einkäufe kaum: Das Risiko, dass die Kasse das Geld behalten kann, ist nicht klein. Bleibt das Geld aber auf dem Bankkonto, geht es an die Erben.
Alleinstehendesollten sich auch überlegen, ihr angespartes Altersguthaben für den Kauf einer Wohnung zu beziehen. Empfehlenswert ist eine Verpfändung des Alterskapitals, weil auf diese Weise die Versicherungsleistungen bis zur Pensionierung nicht reduziert werden.

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