Für Kleinkunden sind die Grossbanken teuer
Wer seine Maestro-Karte bei einer günstigen Bank bezieht und sie richtig einsetzt, kann einiges sparen. Das zeigt der aktuelle K-Tipp-Gebührenvergleich.
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K-Tipp 08/2008
20.04.2008
Marco Diener
Mal hier einen Hunderter beziehen, mal dort einen Fünfziger – das kann teuer kommen. Denn viele Banken verlangen happige Gebühren (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Speziell jene Kunden, die Bargeld an einem Fremdautomaten im In- und Ausland beziehen, sollten daran denken: Je öfter sie die Karte so einsetzen, desto mehr Gebühren werden belastet. Der K-Tipp hat die Gebühren für zwei Kunden verglichen:
Musterkunde A benutzt seine Karte selten. Am g&uum...
Mal hier einen Hunderter beziehen, mal dort einen Fünfziger – das kann teuer kommen. Denn viele Banken verlangen happige Gebühren (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Speziell jene Kunden, die Bargeld an einem Fremdautomaten im In- und Ausland beziehen, sollten daran denken: Je öfter sie die Karte so einsetzen, desto mehr Gebühren werden belastet. Der K-Tipp hat die Gebühren für zwei Kunden verglichen:
Musterkunde A benutzt seine Karte selten. Am günstigsten kommt er bei der Post weg. Allerdings kann er mit der Postcard im Ausland nur Bargeld beziehen. Zahlen kann er damit weder in Geschäften noch in Restaurants oder Hotels. Mit der Maestro-Karte ist auch das möglich.
Berner und Zürcher KB ideal für Wenignutzer
Die günstigste Maestro-Karte erhält Musterkunde A bei der Berner und der Zürcher Kantonalbank. Die Gebühren betragen Fr. 44.– pro Jahr. Die UBS ist fast 50 Prozent teurer. Überhaupt sind die Grossbanken UBS und Credit Suisse für einen Kleinkunden wenig attraktiv.
Musterkunde B braucht seine Karte häufiger. Am besten fährt er bei der Bank Coop. Sie verlangt Fr. 69.– pro Jahr. Am teuersten ist die Raiffeisenbank. Sie kassiert 65 Prozent mehr. Die beiden Grossbanken liegen dazwischen.
Wer seine Maestro-Karte allzu sorglos bei fremden Bancomaten einsetzt, zahlt hohe Gebühren. Diese fressen rasch einmal die Zinsen, die das Privatkonto abwirft, auf. Wer seine Maestro-Karte ganz bewusst einsetzt, kann einiges sparen.
Deshalb ein paar wichtige Details zu den einzelnen Anbietern:
Die Bank Coop betreibt zwar nur 133 Geldautomaten. Aber Bank-Coop-Kunden können Bargeld an allen rund 6000 Automaten in der Schweiz und in Liechtenstein gratis beziehen. Deshalb gehört die Bank Coop trotz der Jahresgebühr von Fr. 30.– zu den günstigsten Anbietern.
Die Basler Kantonalbank ist für den Musterkunden A günstig. Musterkunde B tut gut daran, das Bargeld an den rund 1500 Automaten der Kantonalbanken und der Bank Coop zu beziehen. Dort sind Bezüge gratis.
Die Berner Kantonalbank geht noch weiter: Sie verlangt nur bei Bezügen an den Automaten von Post und UBS eine Gebühr. Für den Musterkunden B bedeutet das: Falls er sich an die restlichen 4150 Automaten hält, spart er gegenüber den Angaben in der Tabelle Fr. 48.–.
Die Credit Suisse verlangt für Bezüge an Fremdautomaten keine Gebühren. Aber: Die Jahresgebühr für die Maestro-Karte beträgt Fr. 40.–. So viel verlangt sonst nur noch die UBS.
Die Migros-Bank hat ein spezielles Gebührenmodell. Für Bezüge an Fremdautomaten verlangt sie nur 20 Rappen. Für Einkäufe in der Schweiz kassiert sie aber ebenfalls 20 Rappen.
Alle anderen Anbieter im K-Tipp-Vergleich verlangen für Einkäufe in der Schweiz keine Gebühr.
Postcard: Keine Einkäufe im Ausland
Die Post gibt nur Postcards heraus. Damit sind Einkäufe im Ausland, wie erwähnt, nicht möglich. In der Schweiz gibts Bargeld ohne Gebühr nicht nur an Postomaten, sondern auch an Postschaltern sowie an Kassen und Kundendiensschaltern der Migros.
Die Raiffeisenbanken bevorzugen ihre Mitglieder gegenüber ihren «normalen» Kunden. Mitglieder dürfen pro Jahr 24 Bezüge an Fremdautomaten tätigen, ohne dass ihnen Gebühren belastet werden.
Die UBS ihrerseits bevorzugt die «guten» Kunden: Wer immer mindestens Fr. 10 000.– auf seinen Konti hat oder Hypothekarschuldner ist, kann Bargeld an jedem beliebigen Automaten gratis beziehen.
Die Zürcher Kantonalbank gewährt Gratis-Geldbezüge an allen 1400 Kantonalbank-Geldautomaten.
Fazit: Grosse Preisunterschiede gibt es bei den Jahresgebühren (Fr. 0.– bis Fr. 40.–) und bei Bezügen an Fremdautomaten in der Schweiz (Fr. 0.– bis 2.–). Vor allem auf diese beiden Kostenfaktoren gilt es zu achten.
Maestro- oder Kreditkarte?
Womit fährt die Konsumentin, der Konsument besser – mit Maestro- oder mit Kreditkarte? So pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Klar ist, dass der Bargeldbezug mit der Maestro-Karte günstiger ist – in der Schweiz ebenso wie im Ausland.
Vorteile bietet die Kreditkarte dafür beim Bezahlen im Ausland. Sie wird von mehr Geschäften akzeptiert. Und: Kreditkarten-Besitzer können Autos mieten, ohne eine Barkaution zu hinterlegen.