Die gleichen Gartenmöbel kosten nicht überall gleich viel. Das zeigt eine Stichprobe, für die K-Tipp Wohnen Anfang März die Preise von insgesamt 25 Gartenmöbel- und Sonnenschirm-Modellen recherchierte – und zwar in über 60 Läden und Internetshops in der Schweiz, in Deutschland und Österreich.
Die wichtigsten Resultate:
Das Ausmass der Preisunterschiede ist beeindruckend: In der Stichprobe betrug die Differenz zwischen dem höchsten und dem tiefsten Preis bei 11 der 25 Produkte mehr als 250 Franken. Bei drei weiteren Möbeln lag sie zwischen 200 und 250 Franken.
Am grössten war die Preisspanne beim Tisch-Set «Onyx», Modell 2016, von Outdoormöbel-Produzent Zebra. Es kostete bei Von Moos Sport + Hobby in Luzern 5541 Franken – und somit 1386 Franken weniger als im Internetshop Inspiriertwohnen.ch. Bei diesem wäre das Set aber auch mit dem Tisch-Modell 2015 erhältlich gewesen, was den Preis um 971 Franken gesenkt hätte.
Von Moos in Luzern verkaufte in der Stichprobe sieben weitere Artikel jeweils zum tiefsten Preis. Grund: Der Händler gewährte bis 20. März einen Frühlingsrabatt von 20 Prozent auf alle Gartenmöbel und 15 Prozent auf alle Sonnenschirme von Glatz.
Auch andere Läden arbeiten mit Rabattaktionen. Der GS-Gartenmöbelshop z. B. startete in der Woche nach der Stichprobe mit einer Rabattaktion (10 Prozent), die noch bis am 16. April dauert. Tipp: Vor dem Kauf den Händler fragen, ob allenfalls in Kürze Aktionstage stattfinden.
Neben befristeten Preisreduktionen sind in der Branche auch Ermässigungen wie Skonto und Vorauszahlungsrabatt verbreitet. Und teils erhält man beim Bezahlen Bonuspunkte, die spätere Käufe vergünstigen (etwa bei Mutoni.ch). Oder «Mengenrabatt»: Bowi Garten + Freizeit in Willisau LU z. B. reduziert den Preis bei Einkäufen im Laden und im Internetshop ab 1000 Franken um 4 Prozent, ab 3000 Franken um 8 Prozent und ab 10 000 Franken um 12 Prozent. Rattanshop.ch wiederum gibt laut Geschäftsführer Adrian von Meiss jeweils 10 Prozent Rabatt, wenn man ein Set – etwa einen Tisch und zwei Bänke – kauft.
14 von 20 Produkten im Ausland teurer
20 Produkte waren sowohl in Schweizer als auch in ausländischen Shops erhältlich – 14 dieser Artikel verkauften Schweizer Händler am günstigsten. Wer glaubt, mit Shopping jenseits der Landesgrenze quasi automatisch besser zu fahren, liegt somit falsch.
In einigen Fällen waren die Preise bei deutschen Verkäufern gar massiv höher als in der Schweiz – trotz Abzug der deutschen Mehrwertsteuer. So kostete der Stapelsessel «Acatop» von Acamp im Webshop Garten-und-Freizeit. de gut viermal so viel wie an der teuersten Schweizer Adresse. Dies hauptsächlich wegen der hohen Speditionskosten für sperrige Güter.
Konkret war der Hochlehner auf Garten-und-Freizeit.de ohne deutsche Mehrwertsteuer für umgerechnet Fr. 81.40 ausgeschrieben. Dazu kamen aber noch Speditionskosten von Fr. 276.40 sowie Verzollungsgebühren und Schweizer Mehrwertsteuer von Fr. 52.60, sodass für den Sessel schliesslich Fr. 410.40 zu zahlen waren.
Erträglicher wird der Stückpreis, wenn z. B. vier Stapelsessel aufs Mal bestellt werden. Dann zahlt man für die Sessel total Fr. 325.60 und für Verzollung und Schweizer Mehrwertsteuer Fr. 80.–, während die Speditionskosten bei Fr. 276.40 verbleiben. Der Gesamtpreis beläuft sich damit auf 682 Franken – also «nur» noch auf Fr. 170.50 pro Stück.
Lieferkosten schlagen also bei Bestellung eines einzelnen, eher günstigen Artikels kräftig zu Buche. Das gilt auch für Bestellungen im Inland. Einige Läden und Internetshops liefern allerdings ab einer bestimmten Einkaufssumme oder gar immer kostenlos. Und bei vielen kann man bestellte Ware selber abholen.
Das ist auch bei Garten-und-Freizeit.de möglich. Doch wegen eines Gartenmöbels extra zum Shop im deutschen Genderkingen zu fahren – rund 340 Kilometer ab Zürich –, würde sich nicht lohnen. Denn die Kosten der Fahrt im eigenen Auto liegen bei solchen Distanzen schnell einmal über den eingesparten Speditionskosten.