Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl eines Zaunes ist neben dem Budget und dem Material klar die Funktion. Soll der Zaun Kinder oder Haustiere daran hindern, auszubüchsen? Soll er vor neugierigen Nachbarn oder vor Wind und Lärm schützen? Aber auch der Stil spielt eine Rolle. Denn nicht jeder Zaun passt zu jedem Garten.
Manche Zaunarten lassen sich verhältnismässig einfach montieren. In der Regel engagiert man aber besser einen erfahrenen Gartenbauer. Denn Pfosten einschlagen oder Fundamente legen ist nur etwas für erfahrene Heimwerker.
Jede Zaunart hat Vor- und Nachteile – unten finden Sie die wichtigsten aufgelistet.
Holzzaun: Der Klassiker
Ein Lattenzaun verbindet senkrechte Latten mit Querbalken. Beim Staketenzaun sind die Latten mit Draht verbunden. Der Abstand ist variabel – je grösser, desto geringer der Sichtschutz. Beim Jägerzaun sind die Holzlatten gekreuzt und bilden so das typische Rautenmuster.
Holzzäune gibt es aus verschiedenen Hölzern. Sehr witterungsfest ist Lärchenholz. Holz ist pflegeintensiv, es muss regelmässig imprägniert oder mit einer Lasur gestrichen werden. Kletterpflanzen können das Holz angreifen.
Beispiele:
Lattenzaun, Lärche, 80 cm hoch, Fr. 27.70/Meter, Hornbach
Staketenzaun, Kastanie, 80 cm hoch, Fr. 17.20/Meter, Kastanienzäune Bucher
Jägerzaun, Fichte/Kiefer, 80 cm hoch, Fr. 6.80/Meter, Landi
WPC-Zaun: Der Blickdichte
WPC (Wood-Plastic-Composite) ist ein Verbundwerkstoff aus Holz, Kunststoff und Zusätzen. Den WPC-Zaun gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. In der Regel kommt er dort zum Einsatz, wo ein guter Sichtschutz gefragt ist. Er hält zwar nicht ewig, ist aber doch deutlich witterungsbeständiger als ein Holzzaun. Zudem benötigt er fast keinen Unterhalt.
Beispiel: WPC-Gartenzaun-Set, 180 x 100 cm, Fr. 174.33 (Fr. 96.85/Meter), Gabinova.ch
Kunststoffzaun: Der Leichte
Ein Kunststoffzaun hat ungefähr die gleichen Funktionen wie der WPC-Zaun. Dank seinem geringen Gewicht ist er einfacher zu montieren als etwa ein Metallzaun, auch das Streichen entfällt. Kunststoff ist allerdings nicht so langlebig wie Metall – selbst wenn er aufgrund von PVC-Stabilisatoren lichtecht ist. Manche Kunststoffzäune sind rezyklierbar.
Beispiel: Kunststoffzaun, 185 x 80 cm, Fr. 246.– (Fr. 133.–/Meter), Herren-graf.ch
Gabione: Das Bollwerk
Gabione sind Drahtkörbe, die mit Bruchsteinen, Bollensteinen oder Glasschotter befüllt werden. Sie sind wartungsfrei, der Regen wäscht sie sauber. Falls sich doch ein Belag bildet, kann man diesen mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Gabionen lassen sich bepflanzen. Es nisten sich auch gerne Eidechsen darin ein. Gabionen kann man selber aufstellen und befüllen, für einen ganzen Zaun braucht es aber ein Fundament, dessen Bau man besser dem Profi überlässt.
Beispiel: Steinkorb, 100 x 100 cm, 50 cm tief, Fr. 90.– ohne Füllung, Imex-steinkorb.ch
Metallzaun: Der Langlebige
Metallzäune gibt es in den unterschiedlichsten Materialien, Formen und Stilrichtungen: aus Maschendraht, Aluminium oder Eisen, als funktionaler Lattenzaun oder dekorativer Gusseisenzaun. Allen gemeinsam ist die Langlebigkeit und Stabilität. Der Zaun hält viele Jahre lang, wenn er einen guten Korrosionsschutz hat, also feuerverzinkt oder pulverbeschichtet ist. Auch eine Bepflanzung schränkt die Lebensdauer nicht ein.
Beispiel: Gartenzaun Mangold, 116 cm hoch, 124 cm breit, Fr. 116.90 (Fr. 94.27/Meter), Rosenbogen24.ch
Von Maximalhöhe bis Zumutbarkeit: Das ist bei Zäunen erlaubt
Grundsätzlich dürfen Hauseigentümer ihr Grundstück durch Zäune, Hecken oder Mauern eingrenzen. Dabei gelten die kantonalen und kommunalen Abstandsvorschriften: Im Kanton Zürich etwa dürfen Mauern und andere Einfriedungen wie Holzwände und Zäune auf die Grundstückgrenze gebaut werden, sofern sie eine Höhe von 1,5 Metern ab natürlichem Bodenniveau nicht überschreiten. Ist die Mauer 2 Meter hoch, ist ein Abstand von 25 Zentimetern zur Grundstückgrenze einzuhalten.
Im Kanton Bern darf man Grenzvorrichtungen bis 120 Zentimeter direkt an die Grundstückgrenze stellen. Was höher liegt, muss um die Differenz zu 120 Zentimeter von der Grenze zurückgestellt werden – maximal auf 3 Meter. Ist der Bretterzaun zum Beispiel 2,15 Meter hoch, muss der Nachbar diesen um 95 Zentimeter (215 minus 120 Zentimeter) von der Grundstückgrenze zurückversetzen.
Auch korrekt erstellte Zäune können unzumutbar sein, etwa wenn sie ohne triftigen Grund erstellt wurden und dem Nachbarn unverhältnismässig schaden oder diesen schikanieren. Dann hat der Nachbar guten Grund, nicht nur die Zurückversetzung, sondern gar den Abbruch des Zauns zu verlangen.