Ein Handy funktioniert nur mit SIM-Karte. Sie enthält einen Speicherchip, der die Mobilfunkverbindung im Betreibernetz ermöglicht. Heute gibt es drei Grössen: Mini-, Micro- und Nano-SIM. Vor allem Smartphones setzen auf die beiden kleineren Formate.
Ins neue iPhone 5 zum Beispiel passt nur die neuste und kleinste Grösse. Das heisst: Wer das Apple-Handy kauft, kann seine bisherige, grössere SIM-Karte nicht mehr verwenden.
SIM-Karte einfach selber zuschneiden
Sunrise liefert zum SIM-Karten-Format Hinweise, um «einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten». Und warnt darin: «Schneiden Sie nicht selbst SIM-Karten auf eine andere Grösse zu! Die neue Nano-SIM ist nicht nur kleiner, sondern auch dünner als die Mini- und die Micro-SIM und passt daher auch nach dem Zuschneiden nicht ins Gerät!» Das Unternehmen empfiehlt den Kunden, eine neue SIM-Karte zu kaufen.
Was Sunrise unterschlägt: Der Formatwechsel kostet 40 Franken. Das gilt auch für alle bestehenden Kunden. Coop Mobile verlangt dafür ebenfalls 40 Franken, Aldi 20 Franken, ok.– und M-Budget Mobile 10 Franken.
Dass es anders geht, zeigt seit Ende Mai Orange: Auch Orange kassierte jahrelang 40 Franken beim Kartenwechsel. Nun heisst es auf Anfrage des K-Tipp: Für bestehende Abokunden gibt es beim Wechsel des Kartenformats Gratis-Ersatz. Laut Swisscom gilt das Gleiche auch für ihre Kunden.
Tipp: Wer die Gebühren beim Formatwechsel sparen will, kann seine SIM-Karte selber auf die neue Grösse zuschneiden. Der K-Tipp hat mehrere SIM-Karten verschiedener Anbieter auf das Nano-Format zugeschnitten. Zum einen mit einer Anleitung der Computerzeitschrift «c’t» (unter www.ktipp.ch). Zum anderen mit speziellen Stanzgeräten. Fazit: Alle zugeschnittenen SIM-Karten funktionierten problemlos.
Die SIM-Stanzgeräte sind in Internetshops erhältlich und kosten ab etwa 15 Franken. Sie lassen sich immer wieder verwenden – etwa, um Roaming-Gebühren zu sparen (siehe Kasten). Will man in den Ferien telefonieren, sollte man vor Ort eine Prepaid-SIM-Karte kaufen. Die SIM-Karten lokaler Anbieter sind im Ausland oft nur im grössten Format zu haben. Wer ein Stanzgerät dabei hat, kann die Karte jedoch einfach zuschneiden.
Mit dem Handy günstiger im Ausland telefonieren
Combox deaktivieren: Das Benützen der Combox im Ausland kann dreifach kosten: für den ankommenden Anruf im Ausland, für die Weiterleitung an die Combox in der Schweiz und für das Abhören im Ausland.
So deaktivieren Sie die Combox:
- Swisscom: ##004# und Anruftaste
- Sunrise: #145# und Anruftaste
- Orange: ##004# und Anruftaste
Combox wieder einschalten:
- Swisscom/Orange: **004*004186 und Ihre Handynummer sowie #
- Sunrise: *145#
Lokale Prepaid-SIM-Karte benützen: Damit sind Gespräche im jeweiligen Land meist günstiger. Wer auch surfen will, zahlt weniger, wenn er ein Datenpaket beim Betreiber im Ferienland löst. Oft wird der Käufer wie in der Schweiz namentlich registriert. Deshalb beim Kauf ID oder Pass bereithalten.
Internationale SIM-Karte kaufen: Wer sich schon vorab eine SIM-Karte besorgen will, kann eine internationale kaufen. Beispiel: XXSIM (www.xxsim.com) bietet eingehende Anrufe gratis an. Zum Vergleich: Beim Standardtarif mit einem Swisscom-Abo kostet ein eingehender Anruf Fr. 1.60 pro Minute. Oder: In den USA kostet 1 MB Daten mit XXSIM 87 Rappen. Mit der Orange-SIM-Karte kann diese Datenmenge bis zu 15 Franken kosten.
Datenroaming ausschalten: Viele Smartphones verbinden sich laufend automatisch mit dem Internet und laden im Hintergrund Daten herunter – ohne Zutun des Benutzers. Deswegen sollte man im Ausland das Roamingauf jeden Fall abschalten.
- Bei iPhone unter: «Einstellungen» › «Allgemein» › «Mobiles Netz» › «Datenroaming» ausschalten
- Bei Android unter: Einstellungen › Weitere Einstellungen › Mobile Netzwerke › «Daten-Roaming» abstellen
Die Datenverbindung nur aktivieren, falls man sie wirklich braucht.
Gratis-WLAN finden und dort surfen: Die beste Möglichkeit, mit dem Smartphone ins Internet zu gehen, sind kostenlose Internet-Zugänge in Hotels und Ferienwohnungen oder öffentliche Gratis-WLAN-Hotspots. Diese können auch von zu Hause aus gefunden werden. Nützliche Links:
Prepaid-Guthaben im Ausland aufladen: Wenn das Prepaid-Guthaben im Ausland zur Neige geht, kann man es mit der Kreditkarte übers Internet aufladen. Diese Möglichkeit bieten Swisscom, Sunrise und Orange sowie M-Budget Mobile, Coop Mobile und Aldi Mobile an. Nicht zur Verfügung steht diese Funktion bei ok.– mobile, dem Prepaid-Angebot, das an Kiosken verkauft wird.
Prepaid-Guthaben von Swisscom, Orange, Migros und Aldi lassen sich auch via Postcard aufladen.
Eine weitere Alternative haben Orange-Kunden: Sie können Gesprächsguthaben telefonisch beim Kundendienst kaufen. Das funktioniert aber nur mittels Kreditkarte oder Orange Collect Card und der bei der Registrierung erhaltenen Identifikationsnummer.
Wer weder eine Kreditkarte noch eine Postcard besitzt, kann das Guthaben notfalls über Bekannte in der Schweiz erwerben. Denn: Mit der sogenannten Refill Card lässt sich von der Schweiz aus auch das Gesprächsguthaben eines Handys im Ausland aufladen.