Geldfressende Stromsparer
Beim Verkauf von Stromsparlampen verlangen Händler zum Teil das Sechsfache des Einkaufspreises. Das zeigen interne Preislisten, die dem K-Tipp vorliegen.
Inhalt
K-Tipp 08/2012
14.04.2012
Letzte Aktualisierung:
16.04.2012
Darko Cetojevic
Die normalen Glühbirnen sind langsam, aber sicher am Verschwinden: 2009 waren es die 100-Watt-Birnen, die aus dem Verkauf genommen wurden, ein Jahr später die 75-Watt-Lampen. Seit letztem September dürfen auch keine 60-Watt-Birnen mehr verkauft werden.
Birnen mit kleineren Wattzahlen verschwinden dieses Jahr aus den Regalen. Der Grund: Glühbirnen der alten Bauform fressen viel zu viel Strom.
Als Ersatz bieten Hersteller und Händler LED-, Ha...
Die normalen Glühbirnen sind langsam, aber sicher am Verschwinden: 2009 waren es die 100-Watt-Birnen, die aus dem Verkauf genommen wurden, ein Jahr später die 75-Watt-Lampen. Seit letztem September dürfen auch keine 60-Watt-Birnen mehr verkauft werden.
Birnen mit kleineren Wattzahlen verschwinden dieses Jahr aus den Regalen. Der Grund: Glühbirnen der alten Bauform fressen viel zu viel Strom.
Als Ersatz bieten Hersteller und Händler LED-, Halogen- und Energiesparlampen an, die wesentlich teurer sind – dies allerdings bei meist längerer Lebensdauer.
Mit jedem neuen Glühbirnenverbot steigt die Nachfrage. Das nützen die Verkäufer auf Kosten der Kunden aus: So wurden nach dem Verbot der klassischen 60-Watt-Birne die Sparlampen zusätzlich verteuert. Beispiel: Laut Philips-Preislisten kostete das Modell Softone ESaver Globe vor dem Verbot der 60-Watt-Birne im Laden noch Fr. 22.–. Heute soll der Kunde für dieselbe Lampe mindestens Fr. 24.20 zahlen.
Wer bei solch hohen Preisen genau wie viel Marge abschöpft, das ist das bestgehütete Geheimnisse der Händler und ihrer Lieferanten. Die entsprechenden Details sind nur in den eigentlich exklusiv Händlern zugänglichen «Nettopreislisten» zu finden. Diese sind denn auch als «vertraulich» gekennzeichnet.
Der K-Tipp-Redaktion ist es gelungen, Nettopreislisten von zwei Lieferanten zu beschaffen: von der gesamtschweizerisch tätigen Noserlight in Zwillikon ZH und von Elevite in Spreitenbach AG, dem Vertreiber von Philips-Produkten in der Schweiz. Die Preislisten der zwei Grossanbieter zeigen, wie gross die Margen sind: Die Aufpreise reichen bis zu 480 Prozent des Händlerpreises (siehe die Beispiele oben).
Der K-Tipp wollte von Noserlight und Elevite wissen: Warum sind die Unterschiede bei den Margen zwischen den Lampenarten so gross? Und warum sind ausgerechnet bei günstigeren Lampen die Aufschläge am höchsten? Noserlight hat zu diesen Fragen nicht Stellung bezogen, hielt aber fest: Bei den Kundenpreisen handle es sich nur um «Preisempfehlungen». Elevite reagierte nicht auf die K-Tipp-Anfrage.
Sparlampen
Nosec-E 11 Watt von Noser
- Händlerpreis: Fr. 2.60
- Verkaufspreis: Fr. 7.50
- Aufpreis: 190 %
Philips Master Stairway 15 Watt E 27 (Bild)
- Händlerpreis: Fr. 16.65
- Verkaufspreis: Fr. 26.–
- Aufpreis: 56 %
Halogenlampen
Philips Clickline ES GU5.3 12V
- Händlerpreis: Fr. 8.30
- Verkaufspreis: Fr. 16.60
- Aufpreis: 100 %
35-Watt-Halogenlampe M16 von Noser (Bild)
- Händlerpreis: Fr. 1.80
- Verkaufspreis: Fr. 10.50
- Aufpreis: 480 %
LED-Lampen
LEDision LED GU10 1,8 Watt von Noser
- Händlerpreis: Fr. 15.–
- Verkaufspreis: Fr. 28.–
- Aufpreis: 86 %
Philips DecoLED Lampen Outdoor (Bild)
- Händlerpreis: Fr. 11.30
- Verkaufspreis: Fr. 17.–
- Aufpreis: 50 %