Auf Ihrer Website gibt sich die Garant Capital Swiss AG grossspurig. Die Vermögensverwaltungsfirma mit Sitz in Zürich schreibt zurzeit im Internet: «Wir sind in der Lage, sowohl bei fallenden als auch bei steigenden Märkten eine gleichbleibend hohe Rendite zu erzielen.» Denn man habe «einschlägiges Fachwissen» und arbeite mit dem «einzigartigen System des Knowledge-Lead-Tradings». Das sei «extrem erfolgreich».
10000 Euro überwiesen – keinen Cent zurückerhalten
Auf der Website der Garant Capital ist auch eine Performance-Grafik zu sehen, die diesen Anlageerfolg untermauern soll. Stutzig macht aber: Die Grafik endet im Dezember 2012.
K-Geld hat eine Reihe von Fakten zur Garant Capital zusammengetragen und meint: Bei dieser Vermögensverwaltung läuft einiges schief. Es ist fraglich, ob man ihr angesichts ihrer Zahlungsprobleme Geld anvertrauen sollte.
Im Oktober 2013 hat B. N. aus Bremen der Garant Capital 10000 Euro zur Verwaltung überwiesen. Nach etwas mehr als einem Jahr waren 9000 Euro verloren. Im Juli 2015 hat sich die Garant Capital schriftlich einverstanden erklärt, der Frau innert drei Monaten einen Schadenersatz von 7500 Euro zu zahlen. Bis heute hat die Bremerin keinen Cent erhalten.
2013 und 2014 hat Frau K. P. aus Berlin der Garant Capital drei Darlehen über insgesamt 16 000 Euro gegeben. Die Firma sicherte ihr schriftlich einen Zins von 7 Prozent zu. Die Rückzahlung inklusive Zinsen hätte gemäss Vertrag spätestens 2016 erfolgen sollen. Die Berlinerin hat bis heute weder das Darlehen noch Zinszahlungen gesehen.
Laut Betreibungsregisterauszug wurde die Garant Capital von einer Rebex AG in Dietikon ZH über einen Betrag von 3300 Franken betrieben. Die Rebex ist die Revisionsstelle der Garant Capital. Sie wollte K-Geld dazu keine Auskunft geben.
Auch die Polyreg in Zürich betrieb die Garant Capital für 9300 Franken. Die Polyreg ist eine der Finanzmarktaufsicht Finma unterstellte Selbstregulierungsorganisation der Finanzbranche.
Am 22. September 2016 ist der einzige Schweizer Verwaltungsrat aus der Garant Capital ausgetreten. Er sagt, er habe die versprochenen Honorare seit vielen Jahren nicht erhalten. Nun sind die Deutschen Henry Einecke und Matthias Pretzsch die beiden einzigen verbliebenen Verwaltungsräte. Sie haben die Fragen von K-Geld nicht beantwortet. Es handle sich um «laufende Verfahren bzw. sich in Abwicklung befindliche Vorgänge».