Einkaufen per Internet kann ganz praktisch sein. Etwa wenn man ein bestimmtes Kabel für seine Hi-Fi-Anlage benötigt. Das Sortiment in den Läden ist klein, und oft fehlt ­genau der gesuchte Artikel. Viel einfacher ist der Einkauf etwa bei Digitec.ch. Ein Klick auf das ­gewünschte Kabel – und zwei Tage später liegt es im Briefkasten. Das verspricht ­zumindest die Werbung.

Und so sieht die Wirklichkeit aus: Das Kabel kostet inklusive Mehrwertsteuer Fr. 7.85. Ich klicke «Bezahlung per Rechnung» an – und bekomme von Digitec folgende Nachricht: «Um uns von allfälligen Zahlungsausfällen zu schützen, lassen wir bei allen Kunden, die ­gegen Rechnung bestellen möchten, eine ­Bonitätsprüfung durchführen. Diese wurde von der Intrum leider negativ bewertet. Solltest du Zweifel an der Klassifizierung haben, wende dich bitte direkt an Intrum.»

Weiss die Inkassofirma Intrum mehr als ich? Ich vertraue den Kontoauszügen meiner Bank und weiss auch, dass mein Barvermögen im Portemonnaie den Betrag von Fr. 7.85 übersteigt. Also verlange ich bei Intrum, gestützt auf das Datenschutzgesetz, einen Auszug über die dort über mich gespeicherten Daten.

Drei Wochen später erhalte ich die Antwort: «Ihre Bonität wird mit A6 bewertet», schreibt Intrum. Laut der Legende heisst das «sehr gut». Warum zweifelt Digitec trotzdem an meiner Zahlungsfähigkeit für Fr. 7.85? Ich frage nach. Die Antwort: «Solange erst wenige Bestellungen bei uns eingegangen sind, findet die Bonitätsprüfung durch einen externen Dienstleister (Intrum) statt. Auf diesen Check haben wir keinen Einfluss.»

Fazit: Ein Kauf per Rechnung ist nicht möglich, weil die Kommunikation zwischen ­Digitec und Intrum offenbar ziemlich gestört ist. Und Einkaufen per Internet ist nicht ­immer praktisch und zeitsparend. Aber dafür erfährt man Neues über seine Bonität.