Ascorbinsäure und Maltodextrin in Tiefkühlpizza von Buitoni oder Emulgatoren E471 und E475 in Schinkengipfeli von M-Budget: Solche unverständlichen Angaben auf Verpackungen – meist in Kleinstschrift – sind Alltag. Viele Lebensmittelhersteller wollen nicht, dass die Kunden genau wissen, was sie kaufen («Saldo» 6/2019). Die Lebensmittellobby verhinderte in Brüssel, dass in der EU ein leicht lesbares Ampelsystem eingeführt wird.
Jetzt schafft die neue App des K-Tipp punkto gesunder Ernährung Klarheit. Wer die App auf dem Smartphone installiert hat, muss nur noch den Strichcode der Verpackung eines Lebensmittels einscannen. Sofort erscheinen auf dem Handybildschirm die wichtigsten Informationen zum Produkt.
Diese Informationen liefert die App
Ampelfarben: Sie reichen von einem grünen A bis zu einem roten E. Grün steht für gesund, Rot für ungesund. Negativ auf die Benotung wirken sich etwa Zucker oder gesättigte Fette aus. Ballaststoffe oder Eiweiss hingegen positiv.
Dieser Nutri-Score wurde 2016 in Frankreich entwickelt. Dort ist die farbige Skala auf vielen Lebensmitteln aufgedruckt. In der Schweiz finden sich die Ampelfarben zurzeit erst auf Produkten von Danone und Nestlé. Aldi verspricht, sie baldmöglichst einzuführen. Coop und die Migros stemmen sich noch dagegen.
Wer mehrere Produkte hintereinander einscannt, kann sie innerhalb der App auch vergleichen. So sieht man beispielsweise auf einen Blick, welches von den eingescannten Frühstücksmüesli am meisten Zucker enthält.
Zusatzstoffe: E-Nummern auf Lebensmitteln sorgen für Verunsicherung. Gewisse Nummern sind harmlos, andere hingegen schädlich. Mit der neuen App erfährt man sofort, welche Produkte welche problematischen Zusatzstoffe enthalten. Und wie schädlich sie laut aktuellen wissenschaftlichen Studien sind. Diese Zusatzfunktion kostet einmalig 4 Franken.
Alle in der App angezeigten Daten stammen aus der Datenbank Openfoodfacts.
Verarbeitungsgrad: Die App enthält bei jedem Produkt nützliche Zusatzinformationen, wie etwa den Grad der Verarbeitung eines Lebensmittels. Dabei wird ein Produkt in vier verschiedene Gruppen eingeordnet: von 1 wie beispielsweise Früchte bis zu 4 für sehr stark verarbeitete Lebensmittel, wie Tiefkühlpizzas.
Ausserdem listet die App wichtige Labels auf – etwa ob ein Produkt biozertifiziert ist.
Hier gibts die neue App
So kommt die App auf Ihr Handy: Wählen Sie auf Ihrem Smartphone den App-Store und laden Sie «Nutriscan+» herunter. Oder gehen Sie auf die Internetseite des K-Tipp. Unter Ktipp.ch/nutriscan-iphone finden Sie die App für Apple- Handys und unter Ktipp.ch/nutriscan-android die App-Version für Android-Geräte. App öffnen und über den runden Knopf «Scan» unten am Bildschirm die Strichcodes auf Produkten einscannen.
Buchtipp
Weitere Infos zu Zutatenlisten, E-Nummern und Zusatzstoffen liefert der Gesundheitstipp-Ratgeber Essen und trinken mit Genuss. Zu bestellen über Telefon 044 253 90 70, ratgeber@ktipp.ch oder www.ktipp.ch