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Polyphenol kann vor Krebs, Entzündungen und Herzkrankheiten schützen. Das haben Wissenschafter herausgefunden. Der Stoff kommt auch in Olivenöl vor. Je mehr ein Öl davon enthält, umso bitterer und schärfer schmeckt es. Polyphenol verhindert auch, dass das Öl ranzig wird.
Grund genug für den Gesundheitstipp, 15 Olivenöle mit Preisen zwischen Fr. 4.90 und Fr. 79.60 pro Liter auf ihren Polyphenol-Gehalt zu untersuchen. Ausgewählt wurden Bio-Öle, teure Produkte vom Spezialitäten-Laden sowie Exklusiv- und Eigenmarken der Detailhändler.
Fazit: Zwei Olivenöle schnitten sehr gut ab (I Trulli von Globus für Fr. 53.60 und Villa Magra von Jelmoli für Fr. 68.80). Sechs Produkte erhielten die Note «gut», darunter auch das M-Budget Olivenöl extra vierge aus der Migros für knapp fünf Franken. Sechs weitere Öle waren genügend, eines ungenügend (Prix Garantie von Coop).
Der Test ist in der Gesundheitstipp-Ausgabe vom März 2012 nachzulesen. Sie ist für Fr. 3.50 am Kiosk erhältlich.
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Einseitige Bewertung, zu wenig Testkriterien
Allein der hohe Polyphenol-Gehalt macht noch kein gesundes Oel aus. Nicht getestet wurde der Gehalt an Schadstoffen, welche von Pflanzenschutzmitteln oder Kunststoffen (Schläuche, Behälter) her stammen. Ein hoher Gehalt an gutem Geschmack sollte auch nicht fehlen.
Vitamin E (nicht D)
Grüezi Habe mich vertippt: Vitamin E ist der ebenso wichtige Bestandteil eines Olivenöls. Vitamin D (D3) gibt's ja u.a. Dank der Sonne gratis vom Körper selbst. Sonnige Grüsse aus dem Olivenhain Philipp Notter
You get what you pay for – auch beim Olivenöl
Sehr geehrte Redaktion Vielen Dank für den sehr interessanten Test zum Polyphenolgehalt in verschiedenen Ölen. Kompliment! Sie sind die erste Konsumentenzeitschrift, die sich diesem wichtigen Thema vertieft annehmen. Als Olivenölproduzent machte mich Ihr Titel, dass es gesunde Olivenöle schon für wenig Geld gäbe, allerdings etwas stutzig. Ihr KAUFTIPP habe ich deshalb gleich heute befolgt und kaufte in der MIGROS ein M-Budget Öl, Lot. Nr. L-26 MVEmb, haltbar bis: 02.12.12. Ich war sehr gespannt, denn ein Liter echtes EXTRA VERGINE Öl für nur CHF 4.90 ist praktisch geschenkt und kostet als Vergleich nur ein Viertel meiner eigenen Produktionskosten in der Toscana (wobei auch praktisch alle meine Kollegen mit grösseren Produktionsmengen nicht unter mindestens EUR 15.- kommen, egal ob Toscana, Ligurien oder Kreta). Als ich jetzt das Budget Öl aus Spanien degustiert habe, war die Enttäuschung riesig! Obwohl zuerst in der Nase noch ganz passabel, nur schwache Fermentationsnoten riechbar, dafür die Sorte Picual deutlich spürbar, kam der Hammer im Gaumen: Extrem buttrig! Speziell im vorderen Gaumen bekommt man den tranigen, oxidativen Geschmack kaum los = ein eindeutiges Indiz für oxidierte Fettsäureester (Lipidperoxidation). Obwohl im Abgang eine gewisse Schärfe und damit auch Polyphenole (die Sorte Picual besitzt mit bis zu 500 mg einen relativ hohen Anteil) feststellbar sind, handelt es sich zumindest bei meiner Flasche um definitiv kein EXTRA VERGINE, denn per Gesetz müsste ein EXTRA VERGINE absolut Fehlerfrei sein. Unter dem Aspekt, dass der Genuss von oxidierten, verdorbenen Fetten gesundheitsschädlich ist, dürfte zumindest für die von mir gekaufte Flasche niemals eine Kaufempfehlung abgegeben werden. Welches Lot haben Sie denn geprüft? Die von den „Experten“ im Artikel gemachten Aussagen bedürfen auch einer Kritik. Ein Gesamtpolyphenolgehalt von 300-500 ppm macht noch lange kein gutes Öl aus. Andreas März müsste es eigentlich besser wissen (oder wurde falsch zitiert), denn erstens kommt es auch auf die Zusammensetzung der Polyphenole an und zweitens ist der Gehalt an Tocopherole wie das Vitamin D und andere Antioxidantien genauso wichtig für ein „gutes Öl“. Auch die Aussage, ein billiges Öl könne gleich viele der gesunden Stoffe enthalten wie ein Teures, erachte ich als fachlich nicht sehr fundiert. Um ein Maximum an positiven, erwünschten Fettbegleitstoffen (Polyphenole, Tocopherole etc.), zu erhalten, muss (neben der Erntezeit und Methode) auch in der Produktion zwangsweise zu Lasten einer höheren Ausbeute sorgfältig, sehr sauber und damit auch eben teurer gearbeitet werden (s‘Foifi und‘s Weggli gibt es beim Olivenöl definitiv nicht). Übrigens kann man seit längerem in der industriellen Produktion von Olivenöl mittels Verschnitt und anderen Methoden den Polyphenolgehalt auf jede gewünschte Niveau einstellen – aber was bringt das bei einem bereits verdorbenen Öl wie das heute von mir gekaufte??? Trotzdem vielen Dank für Ihren Beitrag – es ist zumindest die richtige Richtung und der erste Polyphenoltest überhaupt. Da sei das eine oder andere wie fehlende Angaben über Lot-Nr. etc. gerne verziehen. Cordiali saluti aus dem Olivenhain Philipp Notter, Olivenbauer