Gleiches Auto, anderer Preis
Eine K-Tipp-Stichprobe zeigt: Wer ein Auto für sieben Tage via Broker-Firma mietet statt direkt beim Originalverleiher, zahlt zuweilen sehr viel weniger.
Inhalt
K-Tipp 18/2007
26.10.2007
Gery Schwager
Es ist bekannt: Am selben Flughafen können die Preisunterschiede für Mietwagen vergleichbaren Typs riesig sein. Das haben Übersichten (zum Beispiel in der Zeitschrift K-Geld 5/05) schon eindrücklich gezeigt. Deshalb lohnt es sich fast immer, vor dem Buchen die Preise mehrerer Auto-verleiher abzuklären.
Was weniger bekannt ist: Auch ein und dasselbe M...
Es ist bekannt: Am selben Flughafen können die Preisunterschiede für Mietwagen vergleichbaren Typs riesig sein. Das haben Übersichten (zum Beispiel in der Zeitschrift K-Geld 5/05) schon eindrücklich gezeigt. Deshalb lohnt es sich fast immer, vor dem Buchen die Preise mehrerer Auto-verleiher abzuklären.
Was weniger bekannt ist: Auch ein und dasselbe Modell kann unterschiedlich viel kosten – je nachdem, ob man es direkt bei der Mietwagenfirma oder über einen Vermittler bucht. Letzteres ist zwar keineswegs immer preiswerter. Doch der K-Tipp hat mühelos Beispiele gefunden, die verdeutlichen, dass sich der Weg über einen Vermittler auszahlen kann (siehe Tabelle).
So gab es Mitte Oktober einen Opel Corsa von Hertz für Fr. 485.– (ab Flughafen Thessaloniki, 29. 3. bis 5. 4. 2008), wenn man das Fahrzeug online bei Hertz selber buchte. Der deutsche Internet-Vermittler M-Broker bot den Corsa von Hertz für umgerechnet Fr. 263.50 an.
Von Überkapazität profitieren
Ähnlich war die Differenz beim Fiat Punto von Europcar (ab Flughafen Malaga, 17. bis 24. 11. 2007): Er kostete online beim Vermittler DriveFTI 200 Franken weniger als bei einer Buchung via www.europcar.ch. In allen Fällen inbegriffen sind unlimitierte Kilometer, Steuern und Gebühren sowie Haftpflicht, Diebstahlschutz und Vollkasko ohne Selbstbehalt.
Wesentlicher Grund für die günstigen Broker-Preise: Die Vermittler übernehmen von den Mietwagenfirmen Kontingente. Als Grosskunden können sie oft vorteilhafte Konditionen aushandeln –vor allem, wenn ein Verleiher gerade unter Überkapazität «leidet». Helen Meyer von Europcar vergleicht das Prinzip mit jenem in der Hotellerie, die gewisse Zimmerkontingente ebenfalls vergünstigt über Fremdkanäle, etwa Internet-Hotelportale, absetzt.
Harte Konkurrenz drückt die Preise
Zu welchen Preisen sie die Fahrzeuge aus ihren Kontingenten an Endkunden vermieten, ist den Miet- auto-Vermittlern freigestellt. Gerade deutsche Brokerfirmen warten nicht zuletzt wegen harter Konkurrenz häufig mit relativ tiefen Preisen auf. Begünstigt werden diese durch hohe Einkaufsvolumen und den grossen Heimmarkt.
Kommt hinzu, dass viele Vermittler im Schadenfall den Selbstbehalt für Diebstahlschutz und Vollkasko ohne Aufpreis erstatten. Das ist nicht zu unterschätzen – der Selbstbehalt beträgt schon bei Kleinwagen rasch 1000 Franken und mehr. Der Kunde darf allerdings nicht grobfahrlässig gehandelt haben. Auch darf der Schaden in der Regel nicht Dach, Glas, Reifen/Felgen oder Unterboden/Ölwanne betreffen.
Bei Mietautofirmen hingegen ist der Ausschluss des Selbstbehalts häufig nur über eine entsprechende Zusatzversicherung erhältlich. Und die kann je nach Land ziemlich ins Geld gehen (siehe Artikel im K-Tipp 4/07).