Sei es auf der CampingManor-Farm in Interlaken BE oder dem TCS-Camping in Scuol im Unterengadin: Für die kommenden Sommerferien sind die offiziellen Campingplätze jetzt fast restlos ausgebucht. «Wir müssen viele Interessierte enttäuschen», heisst es in Interlaken auf Anfrage des K-Tipp. Wer nun plant, spontan in der freien Natur zu übernachten, muss aufpassen: Wildes Campieren ist nicht überall erlaubt. Jeder Kanton hat seine eigene Regelung. Manchmal ist die Situation von Gemeinde zu Gemeinde verschieden.
Grundsätzlich gilt: Auf privatem Boden muss für Übernachtungen jeweils die Zustimmung des Eigentümers eingeholt werden.
Auf öffentlichem Grund generell verboten ist das Zelten in allen Schutzzonen wie Naturschutzgebieten, Jagdbanngebieten, Wildruhezonen und dem Schweizer Nationalpark. Das Übrige regeln die Kantone oder die Gemeinden.
Obwalden: Einmal übernachten erlaubt
In einigen Kantonen ist das kurzfristige wilde Campieren grundsätzlich erlaubt – so etwa in Uri und Solothurn. Im Kanton Solothurn haben einige Gemeinden jedoch für bestimmte Zonen Campingverbote erlassen.
Im Kanton Obwalden ist das Campieren ausserhalb behördlich bewilligter Campingplätze grundsätzlich verboten. Aber einmalige Übernachtungen werden ohne Bewilligung toleriert.
Bevor die Camper ihre Zelte in den übrigen Kantonen aufschlagen, braucht es einen Anruf bei der zuständigen Gemeinde und deren Einwilligung.
Das gilt im Aargau, in beiden Appenzell, Baselland, Freiburg, Genf, Glarus, Graubünden, Luzern, Jura, Schaffhausen, St. Gallen, Waadt und Zürich.
Im Thurgau ist wildes Campieren im Wald untersagt. In den Kantonen Basel-Stadt, Neuenburg und Tessin ist es auf öffentlichem Grund überall verboten.
Wo man Wohnmobile abstellen darf, ist grundsätzlich im Strassenverkehrsgesetz geregelt. Dieses sieht vor, dass die Fahrzeuge nur dort abgestellt werden dürfen, wo sie den Verkehr nicht behindern oder gefährden – möglichst auf Parkplätzen.
Ein Parkverbot gilt landesweit beispielsweise auf Hauptstrassen ausserorts. Ebenfalls verboten ist das Abstellen auf Hauptstrassen innerorts, wenn nicht genügend Platz bleibt, damit zwei Autos aneinander vorbeifahren können. Weitere Verbote und Einschränkungen von Gemeinden müssen gut sichtbar signalisiert sein.
Im Kanton Glarus ist beispielsweise das Übernachten im Wohnmobil auf der Raststätte Glarnerland der A3 verboten.
Gut zu wissen: Kurz vor Pfingsten wurden im Glarnerland zusätzlich 31 einzelne Stellplätze für Wohnmobile in Betrieb genommen.
Im Wallis ist das Parkieren von Camping-Wohnwagen und -Anhängern auf Parkplätzen und öffentlichen Strassen ohne Bewilligung höchstens für die Dauer von zwölf Stunden gestattet.
In der Stadt Zug ist das Dauerparkieren von Wohnwagen verboten, nicht aber das Parkieren während lediglich einer Nacht.
Nützliche digitale Helfer für die Sommerferien
Smartphone-Apps können helfen, Ausflüge zu planen, Unterkünfte zu finden oder das Wetter abzufragen. Der K-Tipp hat einige sehr nützliche Apps für die Sommerferien zusammengestellt. Alle sind für Android und iOS erhältlich.
Schweiz Mobil
(kostenlos): Karten mit knapp 400 offiziellen Wanderrouten, über 350 Velo- sowie Kanu- und Inlineskatingtouren. Routen und Etappen sind mit Bildern und Text beschrieben. Nachteile: ohne Netzempfang nur benutzbar mit Abo (erstes Jahr Fr. 20.–, dann Fr. 35.–).
Family Trips
(kostenlos): Knapp 900 Ausflugstipps für alle Altersgruppen und jedes Wetter. Ausflüge können sortiert werden nach Alter, Wetter, Dauer und Kategorien wie «Abenteuer», «Entspannung» und «Urban».
Komoot
(eine Region kostenlos, jede weitere 3 Franken, 27 Franken für alle Karten weltweit): Umfangreiche Tipps und Vorschläge für Wander- und Velorouten weltweit. Möglichkeit zum Einzeichnen von eigenen Routen, mit Navigationsfunktion (auch ohne Netzempfang).
Schweizer Parks
(kostenlos): Viele Informationen rund um die 18 Naturparks. Mit Vorschlägen für Familienausflüge, Wanderungen und Velotouren. Zudem listet die App Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten auf.
Peakfinder
(Android/iOS 5 Franken): Welche Berge sind am Panorama zu sehen? Die App erkennt und benennt Berge sowie Hügel.
Star Walk 2
(kostenlos, werbefreie Version 3 Franken): Verschafft einen Überblick über den Nachthimmel mit Planeten und Sternbildern. Die App kündigt zudem interessante astronomische Ereignisse an.
Wetteralarm
(kostenlos): Die App warnt vor Unwetter, zeigt daneben aber auch Wettervorhersagen und Bilder von Livecams.
Alpenblumen Finder
(Android Fr. 7.50/iOS Fr. 8.–): Mehrere hundert Alpenblumen einfach bestimmen. Suchfunktion nach Blütenfarbe, Blütenart, Blattform und Blütezeit. Alle Informationen werden auf das Smartphone gespeichert, deshalb auch ohne Netzempfang verwendbar.
Swiss Youth Hostels
(kostenlos): Verfügbarkeit und Preise der Schweizer Jugendherbergen direkt abfragen und buchen. Schlägt Jugendherbergen in der Nähe vor, wenn die GPS-Funktion eingeschaltet ist.