Das Yamaha-Keyboard PSR SX900 kostet im House of Sound in Basel 1895 Franken. Musik Hug in Zürich verlangt dafür 2376 Franken. Krompholz in Bern ebenfalls. Das sind 481 Franken oder 25 Prozent mehr.
Auch bei Musikinstrumenten der Hersteller Roland und Fender gibt es grosse Preisunterschiede (siehe Tabelle im PDF). Zu einem ähnlichen Ergebnis kam «Saldo» schon in den Jahren 2007 und 2013.
Preisabsprachen in Deutschland
Der K-Tipp hat nicht zufällig die Preise von Yamaha, Roland und Fender verglichen. Im August büsste das deutsche Bundeskartellamt die drei Hersteller. Grund: Sie hatten «die Fachhändler Thomann und Music-Store dazu angehalten, festgesetzte Mindestverkaufspreise nicht zu unterschreiten». Die drei Hersteller schritten ein, sobald die Läden die Mindestpreise unterboten. Auch Thomann und Music-Store sprachen die Preise ab. Schliesslich verhängte das Bundeskartellamt eine Busse von 21 Millionen Euro.
Preisabsprachen gab es auch in der Schweiz. Vor fünf Jahren büsste die Wettbewerbskommission Musik Hug und Krompholz mit 518 000 Franken. Mit der Bottega del Pianoforte in Bironico TI sprachen die drei Fachgeschäfte ihre Preise ab. Die Tessiner Firma kam ungeschoren davon, weil sie ihren Gesetzesverstoss selber angezeigt hatte.
In der K-Tipp-Stichprobe verlangen Musik Hug und Krompholz durchwegs die höchsten Preise. Bei drei Instrumenten sind die Preise bei den beiden gleich. Bei Musik Hug heisst es, man richte sich nach den Preislisten des Herstellers.
Tipp: Die Preise für Musikinstrumente sind verhandelbar. Viele Geschäfte gewähren Rabatte für Musiker, für Schulen oder Kirchgemeinden, für kinderreiche Familien oder für Selbstabholer. Und: Gerade für Kinder, die sich ihrer Sache noch nicht sicher sind, kann sich auch die Miete eines Instruments lohnen. So kostet eine Mietgitarre bei Müller in Bern ab 20 Franken pro Monat. Oft wird die Miete an einen späteren Kauf angerechnet.