Ob auf Stein, Holz oder Kunststoff: Hat sich der grünliche Film aus Algen, Moos oder Flechten erst einmal festgesetzt, wird man ihn nicht so einfach wieder los. Die winzigen Mooswurzeln dringen in die Ritzen des Untergrunds ein und können diesen auf Dauer schädigen. Doch damit nicht genug: Mit Grünbelag überzogene Oberflächen können sich bei Feuchtigkeit in gefährliche Rutschbahnen verwandeln.
Chemische Mittel fürs Wasser schädlich
Viele Hobbygärtner rückten ihm bislang mit chemischen Mitteln zu Leibe. Seit Dezember 2020 ist das jedoch verboten, da Biozid-Produkte Wasserorganismen schädigen. Umso wichtiger ist es, das ungeliebte Grün gar nicht erst entstehen zu lassen (siehe Box) – oder zu wissen, mit welchen Mitteln man den Grünbelag umweltschonend in den Griff bekommt. Folgende Methoden haben sich bewährt:
1. Abbürsten: Bei leichterem Befall kann es schon reichen, befallene Stellen trocken abzubürsten. Hartnäckige Verschmutzungen am besten entfernen, wenn das Moos nass ist. Dann sauberwischen.
Bei nicht allzu grossen Flächen ist es einen Versuch wert, die gereinigte Stelle mit einem Handdampfreiniger abzudampfen. Oder man übergiesst die Stelle mit heissem Wasser. Bereits ab 40 Grad werden Zellstrukturen und Eiweisse des organischen Materials nämlich zerstört.
Nachteil: Das Fugenmaterial kann beim Bürsten Schaden nehmen.
2. Reinigen: Bei grösseren Flächen empfiehlt es sich, einen Hochdruckreiniger zu verwenden. Voraussetzung ist, dass der Untergrund nicht allzu empfindlich ist. Sandstein, Fliesen oder Holzböden können durch den hohen Wasserdruck feine Haarrisse bekommen und so auf Dauer porös und noch anfälliger für Moose und Algen werden.
Schonender für heikle Oberflächen sind Flächenreiniger wie der T-Racer T 350 von Kärcher. Er ist etwa im Set K 4 Silent Edition Home mit inbegriffen. Der Abstand der Düsen zur Reinigungsfläche kann bei diesem Kärcheraufsatz der Empfindlichkeit des Untergrunds angepasst werden. Er eignet sich auch für vertikale Flächen.
Nachteil: Der starke Wasserdruck kann das Fugenmaterial wegwaschen. Um das zu verhindern, den Hochdruckreiniger leicht schräg halten (mindestens 20 bis 30 Zentimeter Abstand).
3. Abflammen: Thermische Unkrautvernichter verbrennen das ungeliebte Grün bei Temperaturen von mehreren Hundert Grad.
Vorteile: Die Geräte sind handlich, erreichen auch kleinste Ritzen und lassen die Pflasterfugen unversehrt.
Nachteile: Sie sind nicht für Holzterrassen geeignet. Bei Trockenheit herrscht Brandgefahr aufgrund des offenen Feuers.
Kärcher «WRE 18-55» Akku-Unkrautentferner
Bürstenkopf mit leistungsstarken Nylonborsten, Winkel verstellbar, Fr. 116.–, Galaxus
Dampfreiniger «Clean Maxx 5 in 1»
1500 Watt, als Dampfbesen oder Handdampfreiniger verwendbar, Fr. 87.50, Westfalia
Kärcher «K 4 Silent Edition Home»
Im Set inbegriffen ist der Aufsatz T-Racer T 350. Fr. 299.–, Hornbach
«Dansand» Unkrautstopp Pflasterfugensand
Anthrazit, Körnung 0-1,5 mm, für Fugenbreite 1-5 mm, 20 kg, Fr. 14.90, Migros Do it + Garden
Gloria «Thermoflamm Bio» Unkrautvernichter Bio Classic
Länge Stiel: 87 cm, bis 1000 Grad, Fr. 29.90, Bauhaus
Grünbelag gar nicht erst entstehen lassen
- Gefährdete Stellen möglichst trocken halten, stehendes Wasser verhindern.
- Diese Stellen regelmässig reinigen – allenfalls mit Hochdruckreiniger, damit sich Algen nicht ansiedeln können.
- Schatten reduzieren, indem man zum Beispiel Bäume und Sträucher regelmässig zurückschneidet.
- Pflasterzwischenräume mit Fugensand auffüllen (etwa mit Dansand, siehe PDF).