Bei der Firma Oelpooler mit Sitz in Mollis GL waren 100 Liter Heizöl früher bis 3 Franken günstiger zu haben als bei anderen Händlern. Oelpooler verkaufte nur übers Internet und bündelte Kundenbestellungen nach Lieferfrist, Region und Ort.
So holte die Firma bei internationalen Öllieferanten Mengenrabatte heraus und sparte Transportkosten bei der Endauslieferung. Bei einer Stichprobe des K-Tipp im Jahr 2002 war Oelpooler gesamthaft der günstigste Verkäufer von Heizöl (K-Tipp 20/2002).
Doch das ist Vergangenheit: Eine aktuelle Stichprobe des K-Tipp zeigt, dass es mittlerweile günstigere Lieferanten gibt. Oelpooler wurde vor gut zwei Jahren von der Migrol, einer Tochtergesellschaft des Migros-Konzerns, aufgekauft.
Migrol teurer als lokale Verkäufer
Für die aktuelle Stichprobe holte der K-Tipp am 8. November zehn Offerten ein. Vorgabe: 3000 Liter «Heizöl extra leicht» für einen Haushalt in der Stadt St. Gallen.
Ergebnis: Günstigste Verkäuferin war die Halter AG in Wil SG. Sie verlangte für die genannte Menge Heizöl 2127 Franken. Die Firma Eduard Waldburger in St. Gallen war mit 2130 Franken 3 Franken teurer. Oelpooler verlangte für die gleiche Menge Heizöl 2142 Franken.
Interessant: Noch teurer war die Migrol. Sie lieferte die gleiche Menge für 2172 Franken. Migrol-Sprecher Andreas Bildstein sagt dazu: «Die Preise von Oelpooler unterscheiden sich von denen der Migrol, weil Oelpooler ein für die Migrol günstigerer Vertriebskanal ist. Bei Oelpooler läuft die Geschäftsabwicklung vollautomatisch ab.»
Offerte: Verhandeln Sie am Telefon!
Dieses Geschäftsmodell – Aufträge werden elektronisch abgewickelt – ist inzwischen verbreitet. Viele Heizölverkäufer bieten auf der eigenen Website einen Heizölrechner an, mit dem sich Offerten berechnen und das Heizöl direkt bestellen lassen.
Ein Griff zum Telefon kann sich dennoch lohnen. «Dann kann man über den Preis verhandeln», sagt Philipp Riklin von der Firma Riklin in St. Gallen. Dies bestätigt die Firma Eduard Waldburger. «Findet ein Kunde bei einem anderen Lieferanten einen günstigeren Preis und teilt uns das mit, senken wir je nach Auftrag den Preis», sagt ein Sprecher. Zu berücksichtigen seien unter anderem Kosten und Vorrat.
Am einfachsten können Kunden profitieren, die sich mit ihren Nachbarn zu Einkaufsgemeinschaften zusammenschliessen und eine Sammelbestellung aufgeben. Denn je mehr man einkauft, desto tiefer der Preis.
Beispiel: Bei der Firma Riklin kostete die Lieferung von 5000 Litern an einen Einzelhaushalt in Sargans SG pro 100 Liter 74 Franken. Eine Auslieferung von insgesamt 15 000 Litern für drei Haushalte kostete pro 100 Liter nur noch 71 Franken. Ersparnis für den einzelnen Käufer: 150 Franken.
Bei Verkäufern aus der Region nachfragen
Unter Umständen günstiger wirds zudem, wenn man Verkäufer in der eigenen Region berücksichtigt. Der K-Tipp holte am 7. November Offerten von zehn Verkäufern für insgesamt 9000 Liter Heizöl für drei Haushalte in der Stadt Zürich ein. Resultat: Am günstigsten war die Firma Oel-Hauser in Au ZH. Sie lieferte die gewünschte Menge für 6183 Franken. Das teuerste Angebot stammte von der Migrol: Sie verkaufte die gleiche Menge für 6421 Franken.