Günstig reisen auf Schusters Rappen
Wanderer sparen schnell einmal 400 Franken und mehr, wenn sie ihre Wunsch-Ferienwoche nicht beim erstbesten Anbieter buchen.
Inhalt
K-Tipp 07/2012
31.03.2012
Letzte Aktualisierung:
04.04.2012
Gery Schwager
Das Angebot an organisierten Mehrtagestouren in Europa ist gross. Aber ist es auch erschwinglich? Um das herauszufinden, hat der K-Tipp Mitte März bei 15 Reiseveranstaltern im In- und Ausland die Preise von zehn Wanderreisen abgeklärt, darunter drei geführte Touren (siehe Tabelle). Die wichtigsten Resultate des Vergleichs:
- Es empfiehlt sich, für die gewünschte Wanderwoche bei mehreren Reiseverkäufern anzuklopfen. In der Stichprobe betrug der U...
Das Angebot an organisierten Mehrtagestouren in Europa ist gross. Aber ist es auch erschwinglich? Um das herauszufinden, hat der K-Tipp Mitte März bei 15 Reiseveranstaltern im In- und Ausland die Preise von zehn Wanderreisen abgeklärt, darunter drei geführte Touren (siehe Tabelle). Die wichtigsten Resultate des Vergleichs:
- Es empfiehlt sich, für die gewünschte Wanderwoche bei mehreren Reiseverkäufern anzuklopfen. In der Stichprobe betrug der Unterschied zwischen teuerstem und günstigstem Angebot bei fünf der zehn Touren über 350 Franken für zwei Erwachsene.
- Am grössten war diese Differenz mit fast 700 Franken bei der geführten Wanderwoche auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira. Allerdings ist das Beispiel Madeira in der Stichprobe ein Sonderfall: Es zeigt, dass nicht unbedingt völlig identisch sein muss, was auf den ersten Blick identisch erscheint.
Gleiches Angebot – aber besseres Hotel
So ist beim günstigsten Anbieter, Wikinger Reisen, ein Wandertag weniger im Programm als bei den Konkurrenten Imbach und Baumeler Reisen. Und mit Baumeler wohnt man auf Madeira im 5- statt «nur» im 4-Sterne-Hotel.
Siebenmal reiste in der Stichprobe am günstigsten, wer die Ferien via Internet bei einem ausländischen Veranstalter buchte. Das ist auch auf den tiefen Euro zurückzuführen.
Um vor diesem Hintergund die Schweizer Kundschaft bei der Stange zu halten, bietet Veranstalter Eurotrek an: Ausserhalb der Schweiz stattfindende Touren könne man in Euro bezahlen. Eurotrek ist ein Kind des ehemaligen Schweizerischen Studentenreisedienstes (SSR) und gehört heute zum österreichischen Velo- und Wanderreisespezialisten Eurofun. Etwas sparen können Kunden bei Eurotrek ferner, indem sie via Homepage buchen und so die 40 Franken Dossiergebühr umgehen. Auch Imbach Reisen gewährt bei Buchungen über die Firmen-Website 40 Franken Rabatt.
Hauptnachteil der reinen Internetbuchung: Es fehlt die persönliche Beratung. Diese kann sehr nützlich sein, wie sich am Beispiel Cornwall illustrieren lässt:
Wer diese Wanderwoche im Internet bucht, dürfte davon ausgehen, über London an- und abreisen zu müssen. Im Reisebüro hingegen würde man wahrscheinlich erfahren, dass sich das nur für Leute empfiehlt, die die Tour mit einem Londonaufenthalt verbinden möchten. Andernfalls reist man besser via Bristol. Denn das verkürzt laut Falcontravel-Sprecher Valentin Handschin sowohl die Hin- als auch die Rückreise um mindestens zwei Stunden.
Anreise selber buchen kann günstiger sein
Übrigens: Bei vielen Wanderarrangements sind Hin- und Rückreise nicht im Preis inbegriffen. Das muss aber zumindest in Fällen, wo An- und Abreise per Flugzeug erfolgen, kein Nachteil sein.
Die geführte Wanderwoche in Kalabrien etwa kostete unter dem Strich am wenigsten, wenn man die Wanderung bei Eurotrek und den Flug Zürich–Lamezia Terme retour direkt auf der Swiss-Website buchte. Die Arrangements der deutschen Veranstalter Frosch Sportreisen und Wikinger Reisen, die beide auch den Retourflug enthalten, kosteten umgerechnet knapp 100 beziehungsweise fast 500 Franken mehr.