Tabletcomputer von Apple kosten bis zu 2600 Franken und sind sehr leistungsstark. Sie können einen Computer locker ersetzen. Doch meist werden Tablets nicht zum Arbeiten genutzt, sondern zum Spielen, Surfen und Fernsehen. Sie benötigen also nicht so viel Leistung.
Der K-Tipp hat in einem Praxistest die fünf meistverkauften Tablets für weniger als 150 Franken unter die Lupe genommen – darunter die Einstiegsmodelle der drei grössten Hersteller Samsung, Huawei und Amazon. Geräte von Apple waren nicht vertreten, weil sie mindestens 360 Franken kosten. Die Testkriterien waren unter anderem Akkulaufzeit, Bedienung, Alltagstauglichkeit, Sicherheit und Bildqualität.
Bis zu zehn Stunden Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit und Leistungsfähigkeit im Alltag testete der K-Tipp mit dem standardisierten Prüfprogramm «PC Mark». Dabei wurden auf dem Tablet alltägliche Aufgaben wie das Surfen im Internet ausgeführt, bis der Akku leer war. Die Leistungsfähigkeit bei Spielen wurde mit dem standardisierten Prüfprogramm «3D Mark Sling Shot» geprüft. Beide Programme liefen zweimal durch.
Zusätzlich sahen sich die Tester Filme bei Youtube und Netflix in höchster Qualität an, surften im Internet und spielten Solitär sowie das für Computer anspruchsvolle Rennspiel «Asphalt 8». Dabei bewerteten sie Bildqualität und Bedienungsfreundlichkeit.
Fazit: Für Normalbenutzer genügen günstige Tablets. Empfehlenswert sind «Lenovo Tab M7 Gen 3», «Huawei MediaPad T5» und «Samsung Galaxy Tab A7 Lite WiFi». Sie bieten rund zehn Stunden Akkulaufzeit, der Bildschirm ist gut lesbar, die Darstellung ohne Ruckler. Der Speicherplatz zwischen 16 und 32 Gigabyte reicht für mehrere Tausend Fotos und Musikstücke sowie Dutzende Spiele.
Gute Ausstattung trotz tiefem Preis
- Im Gegensatz zu den deutlich teureren Modellen von Apple & Co. bieten günstige Tablets eine bessere Ausstattung:
- Alle Geräte haben einen Kopfhöreranschluss. Dieser fehlt bei den teureren Geräten von Apple.
- Benutzer können den Speicherplatz bei Bedarf mit einer SD-Karte selbst erweitern. 128 Gigabyte mehr Platz kosten rund 14 Franken. Zum Vergleich: Bei vielen Herstellern wie Apple ist der Speicherplatz fix eingebaut. Für die gleiche Erweiterung verlangt die Firma beim Kauf eines iPad rund 120 Franken.
- Bei den Tablets von Huawei und Samsung ist ein GPS-Empfänger eingebaut. Damit kann man sie auch als Navigationsgerät im Auto verwenden. Das geht bei den Basismodellen von Apple nicht. Den GPS-Empfänger gibts nur in Kombination mit Internetzugang übers Handynetz. Kostenpunkt: 140 Franken.
Die günstigen Tablets «Amazon Fire 7» und «Estar Beauty 3» für unter 80 Franken fielen im Test negativ auf. Bei beiden ist der Bildschirm unscharf. Viele Bilder wirken verwaschen und körnig. Das Tablet von Estar hatte zudem einen starken Blaustich, die Spiele ruckelten, und der Akku war schon nach drei Stunden leer.
Ständig wechselnde Preise
Der K-Tipp druckt in den Tabellen immer die zum Zeitpunkt des Kaufs bezahlten Preise ab. Gerade bei günstigen Tablets ändern diese jedoch laufend: So kostete zum Beispiel das «Lenovo Tab M7 Gen 3» Anfang Februar bei Interdiscount noch Fr. 84.90, aktuell sind es aber Fr. 99.90. Es lohnt sich also, vor dem Kauf die Preise zu vergleichen.
Hinzu kommt: Preisvergleichsplattformen wie Toppreise.ch zeigen besonders bei günstigen Elektronikprodukten nicht immer die Preise aller Händler an. Beim «Huawei MediaPad T5» wird dort zum Beispiel Mobilezero mit Fr. 163.50 als günstigster Händler aufgeführt. M-Electronics jedoch fehlt. Dort kostet das Tablet nur 125 Franken.