Günstiger als vor fünf Jahren
Frischprodukte gibts bei Lidl am günstigsten. Wer eine grosse Auswahl schätzt, kommt in der Migros am besten weg. Das zeigt eine <br />
K-Tipp-Stichprobe bei 50 Frischprodukten.
Inhalt
K-Tipp 02/2012
22.01.2012
Letzte Aktualisierung:
24.01.2012
Marco Diener
Der K-Tipp machte im Januar 2007 einen Preisvergleich mit 50 Frischprodukten. Jetzt, genau fünf Jahre später, hat der K-Tipp die Preise der gleichen Produkte in den gleichen Mengen verglichen.
Auffallend: Bei Coop und Migros waren damals nur je zwei Produkte aus den Billiglinien Prix Garantie und M-Budget erhältlich. Beide Detailhändler haben ihr Angebot inzwischen erweitert. Jetzt sind es bei Coop vier Billiglinien-Produkte, bei der Migros sogar sieben.
Der K-Tipp machte im Januar 2007 einen Preisvergleich mit 50 Frischprodukten. Jetzt, genau fünf Jahre später, hat der K-Tipp die Preise der gleichen Produkte in den gleichen Mengen verglichen.
Auffallend: Bei Coop und Migros waren damals nur je zwei Produkte aus den Billiglinien Prix Garantie und M-Budget erhältlich. Beide Detailhändler haben ihr Angebot inzwischen erweitert. Jetzt sind es bei Coop vier Billiglinien-Produkte, bei der Migros sogar sieben.
Das ist mit ein Grund dafür, dass die Preise gesunken sind. Bei Coop ist der gesamte Warenkorb 13 Prozent günstiger geworden, bei der Migros nur gut 6 Prozent. Trotzdem hat die Migros die Nase noch immer vorn.
Der K-Tipp hat die Preise der günstigsten Waren erhoben, ohne Rücksicht auf Qualität und allfällige Labels. Dies als Dienstleistung für Konsumenten, die aufs Geld achten müssen:
- 18 Produkte sind bei allen sieben Anbietern erhältlich. Mit Fr. 34.83 sind sie bei Lidl am billigsten, gefolgt von Aldi, Migros, Denner, Coop, Spar und Volg (siehe Tabelle).
- 29 Produkte gibts bei vier Anbietern. Aldi ist am günstigsten, dahinter folgen die Migros, Coop und Volg.
- Bei Coop sind alle 50 Produkte zu haben, in der Migros 48. Diese 48 Artikel kosten in der Migros Fr. 193.92. Bei Coop reichen zwei Hunderternoten nicht ganz.
Viele hatten ein lückenhaftes Angebot
Der K-Tipp hat für seinen Preisvergleich mittelgrosse Filialen im Bernbiet besucht. Auffallend dabei: Das Angebot war bei einigen Anbietern lückenhaft.
- Bei Aldi gab es keine gewöhnliche Pastmilch, sondern nur Berg-Pastmilch. Und Lauch war einzig in Bio-Qualität vorhanden.
- Auch bei Denner fehlte die normale Pastmilch, es gab nur Bio-Pastmilch.
- Bei Coop waren Gipfeli und Buttermilch einzig in Bio-Qualität erhältlich. Bananen gabs nur mit dem Havelaar-Label.
- Lidl hatte einzig Bio-Randen im Sortiment.
- Die Migros hat zwar ein immenses Angebot an M-Budget-Artikeln. Aber nur theoretisch. Am Stichtag fehlten nämlich Ananas, Birnen, Clementinen, Brüsselersalat, Butter, Grana Padano und Trutenschnitzel.
- Und bei Spar war Lauch einzig gerüstet erhältlich.
Das wirkt sich natürlich auf den Preis aus. Der Lauch von Spar kostet Fr. 6.90, jener von Aldi Fr. 6.20. Bei Coop und Migros kostet der Lauch nur gut halb so viel.
Lidl hat dem K-Tipp keine Stellungnahme zum Preisvergleich zukommen lassen. Die Migros freut sich über das gute Abschneiden. Sie habe im vergangenen Jahr bei Früchten und Gemüse die grössten Preisreduktionen vorgenommen.
Unzufrieden mit dem K-Tipp-Preisvergleich ist Coop. Dieser Preisvergleich sei nicht mehr als «eine Momentaufnahme», schreibt Coop. Wenn Prix-Garantie-Bananen und -Birnen ausverkauft seien, dann sei das ja ein gutes Zeichen.
Für Coop mag das ein gutes Zeichen sein, für die Konsumenten mit kleinem Budget nicht. Denn wollen sie Bananen, müssen sie die fast doppelt so teuren Label-Bananen kaufen.
Aldi ist unzufrieden mit dem Warenkorb
Aldi kritisiert die Zusammensetzung des K-Tipp-Warenkorbs, ohne dies zu begründen.
Spar beklagt sich darüber, dass der K-Tipp die Filiale in Zollikofen BE besucht habe. Diese verfüge nur über ein beschränktes Frischproduktesortiment.
Gemessen an der Grösse der Filiale ist das Sortiment tatsächlich mager. Aber Spar-Kunden aus Zollikofen haben kaum Lust, dem Vorschlag von Spar zu folgen und im fast 40 Kilometer entfernten Thun BE einzukaufen.
Volg seinerseits möchte im K-Tipp-Preisvergleich am liebsten gar nicht vorkommen. Es sei «unseriös oder gar unsinnig», Dorfläden mit Discountern und Grossverteilern zu vergleichen. Volg-Läden seien bezüglich Grösse, Standort und Sortiment eher mit Tankstellen- oder Bahnhof-Shops vergleichbar.
Nur: Auch Volg gibt sich zuweilen als Discounter. Die Billiglinie «Familienpreis» bewirbt Volg mit dem Slogan «Unschlagbares Sortiment zu heissen Preisen».