Holzwerkstoffe sind Produkte aus kleinen Holzstücken, Holzfasern, Holzspänen, Schnitzeln oder Holzstaub. Diese günstigen Abfallstoffe aus Schreinereien werden durch Pressung und Bindemittel miteinander verbunden – zum Beispiel zu Sperrholzplatten.
Der grosse Vorteil der Holzwerkstoffe: Im Gegensatz zu Massivholz verziehen sie sich kaum. So können auch grosse Flächen dauerhaft die Form behalten. Die Bearbeitung solcher Werkstoffe ist zudem in der Regel einfacher – und die Stoffe sind viel günstiger als echtes Holz.
Der Preis von Holz hängt stark von der Art, Qualität und Verarbeitungsweise ab. Gängige Hölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer kosten zirka Fr. 1.50 bis Fr. 5.– pro Kilo. Bei gängigen Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder mitteldichten Faserplatten sind es etwa Fr. –.50 bis Fr. 1.50 pro Kilogramm.
Holzwerkstoffe haben aber auch Nachteile: Wurden sie nicht wasserdicht verleimt, sind sie feuchtigkeitsempfindlicher als Massivholz. Und: Sie werden häufig mit Klebstoffen verarbeitet, die Formaldehyd enthalten. Diese Klebstoffe sind zwar nicht verboten. Aber Holzwerkstoffplatten können Formaldehyd über längere Zeit an die Raumluft abgeben und gesundheitliche Beschwerden verursachen.
Wer seine Wohnung selbst renoviert, sollte Holzwerkstoffe wählen, die ohne Formaldehyd verleimt sind. Und wer Handwerker beauftragt, sollte auf Produkten ohne Formaldehyd bestehen. Holzplatten, Spanplatten und Sperrholz gehören zu den am weitesten verbreiteten Holzwerkstoffen. Das sind die Vor- und die Nachteile:
Tischlerplatten
Sie bestehen aus kleinen Holzstücken – meist aus Stäben, die zusammengeleimt werden. Tischlerplatten besitzen in der Regel eine grosse Fläche. Im Fachhandel gibt es sie in unterschiedlichen Dicken und Abmessungen. Die Platten eignen sich zur Herstellung von Möbeln wie Tischen oder Kommoden.
- Vorteile: Leicht zu verarbeiten, hohe Festigkeit.
- Nachteile: Teuer, unschöne Kanten.
Dreischichtplatten
Sie werden wie die Tischlerplatten aus kleineren Holzstücken zusammengeleimt. Hier sind aber je drei dünne Platten aufeinandergeleimt, wobei die mittlere Platte zur Faserrichtung der beiden anderen Platten um 90 Grad gedreht ist. Das macht Dreischichtplatten noch formstabiler als Tischlerplatten. Fichte ist in der Regel das Ausgangsholz. Die Standarddicke der Platten beträgt 22 Millimeter (3-mal 7 Millimeter plus etwas Leim). Dreischichtplatten sind vielseitig einsetzbar, unter anderem für Decken- und Wandverkleidungen.
- Vorteile: Sehr stabil, verziehen sich nicht.
- Nachteil: Eher teuer.
Sperrholzplatten
Bei diesen Platten werden dünne Schichten von Holzstücken kreuzweise verklebt. Häufig werden Holzfurniere aus unterschiedlichen Hölzern verarbeitet. Im Handel gibt es auch sogenannte Stabsperrholzplatten. Bei diesen bestehen die mittleren Lagen aus Holzstäben. Sperrholz wird häufig für den Innenausbau von Häusern und Wohnungen sowie für Möbel verwendet.
- Vorteil: Auch in geringen Dicken sehr stabil.
- Nachteil: Anfällig für Feuchtigkeit.
Spanplatten
Diese Platten bestehen aus kleinen Holzteilchen, oft aus Holzabfällen. Sie werden mit Leim unter Hitzeeinwirkung zusammengepresst. Spanplatten werden häufig für Dachschalungen, den Innenausbau und den Möbelbau verwendet.
- Vorteil: Sind günstig.
- Nachteile: Nicht wasserbeständig, nicht formstabil.
Mitteldichte Faserplatten
Bei der Produktion dieser Produkte werden Holzfasern mit Kunstharzklebstoffen beleimt und in Hochdruckpressen unter Wärmeeinwirkung verdichtet. Manchmal fügt man noch Paraffin hinzu, damit die Platten besser halten. Faserplatten werden vielfach für Laminatböden, Vorderseiten von Möbeln sowie für den Dachausbau verwendet.
- Vorteil: Hohe Bruch- und Biegefestigkeit.
- Nachteil: Ohne Versiegelung anfällig für Fett und Schmutz.