Der «Kassensturz» hat zehn der meistverkauften Wundpflaster ins Fachlabor geschickt. Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage: Können die Pflaster die Wundheilung im erwarteten Ausmass fördern?
Weitere Testkriterien: Wie ist der Tragekomfort der Pflaster? Bei den Versuchspersonen wurden sie jeweils an den Zeigefinger bzw. zwischen Zeigefinger und Daumen geklebt. Lassen sich die Pflaster leicht, schmerzfrei und ohne Rückstände wieder entfernen? Halten sie einer 24-stündigen Alltagsbelastung stand? Und irritieren sie allenfalls die Haut?
Die wichtigsten Resultate: Einzelne Wundpflaster verloren bereits nach drei Stunden ihren Halt und fielen ab. Der Tipp der Experten: «Es ist ganz wichtig, dass das Pflaster nach dem Aufkleben für 10 Sekunden stark angedrückt wird, damit der Klebstoff die optimale Haftkraft erreicht.»
Bessere Noten gabs dafür beim Tragekomfort und bei der Entfernbarkeit: Alle getesteten Wundpflaster erfüllten die Anforderungen. Auch beim Kriterium Hautirritation hatten die Laborexperten nichts zu kritisieren.
Erfreulich: Gute Pflaster gibts schon für wenig Geld – zum Beispiel Produkte der Billiglinien von Migros und Coop.
Diese vier Wundpflaster erreichten die Gesamtnote «gut» (Preis pro 20 Stück):
- Hansaplast universal (Fr. 2.25, eingekauft bei Coop)
- M-Budget Textilpflaster (Fr. –.60, Migros)
- Derma Plast Comfort (Fr. 4.69, Toppharm)
- Prix Garantie Pflaster assortiert (Fr. –.60, Coop)
Pflaster entfernen: Mit Baby-Öl gehts leicht und schmerzlos
Heilt die Wunde mit Pflaster schneller?
Ja. Denn unter dem Pflaster bleibt die Wunde feucht. Die Feuchtigkeit ist nötig, damit sich die Enzyme und Hormone frei bewegen und wirken können. Denn sie sorgen für die Heilung. Lässt man die Wunde austrocknen, bildet sich Schorf – und die Wunde heilt schlechter. Zudem bleiben eher Narben zurück.
Wie löst man ein Pflaster richtig?
Baby-Öl auf Taschentuch geben und das Plaster mit dem getränkten Tuch gut einreiben. Nach wenigen Minuten lässt sich das Pflaster schmerzfrei und ohne Rückstände abziehen.
Kann ich meine Füsse mit speziellen Pflastern wirklich vor Blasen schützen?
Ja. Ein solches Pflaster nützt beim Wandern. Kleben Sie es am besten vorher auf die heiklen Stellen. Auch wenn Sie bereits eine Blase haben, kann ein solches Pflaster helfen: Kleben Sie es auf die Blase, ohne sie vorher aufzustechen. Lassen Sie das Pflaster dort, bis es sich nach ein paar Tagen von alleine löst. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie die Haut über der Blase abreissen und so eine offene Wunde entsteht.
Kann ich Schmerzpflaster bedenkenlos verwenden?
Ärzte verschreiben Schmerzmittel oft in Form von Pflastern. Dabe besteht aber die Gefahr von zu hohen Dosierungen. Die Pflaster anzuwenden, ist einfach: Man klebt sie auf die Haut, die Wirkstoffe gelangen direkt ins Blut. Die Pflaster müssen nur alle drei Tage gewechselt werden. Allerdings warnte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Viele Pflaster enthalten Fentanyl. Der Wirkstoff ist ein Opioid, das, ähnlich wie Morphin, Schmerzen lindert – doch wirkt Fentanyl vielfach stärker. Wird eine zu hohe Dosis abgegeben, führt dies im Extremfall zu Atemstillstand und Bewusstlosigkeit.
Tipps
Nur ein Schmerzpflaster aufs Mal. Pflaster auf sauberer, trockener, glatter, unbehaarter und unverletzter Haut des Oberkörpers anbringen. Dort keine Seifen, Öle oder Lotionen auftragen.
Pflaster bei jedem Wechsel auf einer anderen Hautstelle aufkleben. Hitze steigert die Wirkstoffaufnahme und ist zu meiden. Vorsicht ist auch bei hohem Fieber geboten.
Anzeichen einer Überdosierung: Atemnot, langsames oder flaches Atmen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kältegefühl, Sprach- oder Gehschwierigkeiten.