Seit den 1990ern ist die fernöstliche Harmonielehre Feng-Shui auch hier ein Thema. Sie verspricht mehr Lebensqualität, Gesundheit und Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Denn gemäss Feng-Shui werden Geist und Körper durch die Umgebung beeinflusst.
Zentral bei Feng-Shui ist Qi (ausgesprochen «tschi»). So bezeichnet die chinesische Kultur die positive Lebensenergie, die alles durchfliesst. Wände, Möbel, Pflanzen und Farben beeinflussen den Lauf und die Intensität der Lebensenergie im Haus. Feng-Shui ist ein Werkzeug, mit dem Qi sich wohlfühlt im Haus.
Feng-Shui sorgt für mehr Gelassenheit
Über die Jahrhunderte haben sich unterschiedliche Interpretationen von Feng-Shui entwickelt. Gemein ist ihnen das Ziel, lebensfreundliche Umstände zu schaffen. Manfred Kubny, Experte für traditionelle chinesische Wissenschaften: «Feng-Shui ist kein Aberglaube, sondern ein stimulierender, psychotherapeutischer Ansatz, der für eine bessere Grundstimmung und einen inneren Neuaufbruch sorgen kann.» Damit lassen sich laut der Lehre Probleme besser lösen und neue Aufgaben gelassener angehen.
Feng-Shui orientiert sich dabei eng an der menschlichen Intuition: «Im Prinzip ist das, was der Mensch intuitiv als richtig sieht, Feng-Shui», sagt Kubny. So können störende oder falsch platzierte Möbel, zu viel Dekoration, grelle Wandfarben, dunkle Ecken, unaufgeräumte oder dreckige Stellen auf Dauer zu inneren Störungen führen.
Im Fokus der Umstellungen stehen: Möbel umplatzieren, Überflüssiges loswerden, renovieren, mehr Licht und Luft in die Wohnung lassen, öfter aufräumen und putzen. Das soll zu mehr Harmonie führen.
Einige Grundprinzipien des Feng-Shui lassen sich in jedem Zimmer gut anwenden:
- Zentrum festlegen: Den Ort mit der grössten sozialen Aktivität als Zentrum der Wohnung festlegen. Er sollte besonders harmonisch gestaltet sein: hell, kein Luftzug, nicht mit Möbeln oder Accessoires überladen.
- Licht: Viel und angenehmes Licht trägt erheblich zum Wohlbefinden bei. Wo immer möglich, sollte man Sonnenlicht hereinlassen, wo nötig, künstliches Licht mit warmer Wohlfühltemperatur verwenden.
- Aufräumen: Regelmässig für Ordnung sorgen, verschmutztes Geschirr nicht herumstehen lassen und dreckige Fenster putzen. Kaputtes wie einen tropfenden Wasserhahn, eine eingerissene Tapete oder eine quietschende Tür möglichst rasch reparieren – all das beseitigt negative Energie, die für eine schlechte Grundstimmung sorgt.
- Hypothetische Gefahren abwenden: Nicht mit dem Rücken zur Tür oder zum offenen Raum sitzen. Das gilt für Stühle wie für Sofas. Besser Raum und Tür im Blick haben.
- Aussicht: Unverstellte Sicht nach draussen ermöglichen, im Idealfall in die Natur.
- Ecken und Kanten: Gerade Linien und scharfe Kanten an Inventar und Wänden vermeiden. Besser ist es, abgerundete und natürliche Materialien zu verwenden.
- Pflanzen: Pflanzen beleben eine Wohnung. Ausserdem beruhigt das Grün der Blätter die Seele, scharfe Raumecken lassen sich damit kaschieren.
- Farben: Wählen Sie für die Wände angenehme Farben. Extreme wie zu hell, zu dunkel oder zu schrill gilt es zu vermeiden.
- Bilder: Nur mit positiven Erinnerungen aufgeladene Bilder und Deko aufhängen.