Hände weg von Ephedra-Kraut!
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K-Tipp 9/2002
01.05.2002
Behörden warnen vor schweren Gesundheitsschäden
Wer sie einnimmt, lebt gefährlich: In den USA haben schon mehr als zehn Menschen den Konsum von Produkten, die Ephedra-Kraut enthalten, mit dem Leben bezahlt.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Ephedra (zu Deutsch Meerträubel) ist ein chinesisches Heilmittel. Es gelangt unter dem Namen Mahuang oder als Mormonen-, Brigham- beziehungsweise mexikanischer Tee in den Handel. Den europäischen Gesundheitsbeh...
Behörden warnen vor schweren Gesundheitsschäden
Wer sie einnimmt, lebt gefährlich: In den USA haben schon mehr als zehn Menschen den Konsum von Produkten, die Ephedra-Kraut enthalten, mit dem Leben bezahlt.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Ephedra (zu Deutsch Meerträubel) ist ein chinesisches Heilmittel. Es gelangt unter dem Namen Mahuang oder als Mormonen-, Brigham- beziehungsweise mexikanischer Tee in den Handel. Den europäischen Gesundheitsbehörden bereitet das Kraut zurzeit starke Bauchschmerzen.
So hat das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Öffentlichkeit vor kurzem eindringlich davor gewarnt, unkontrolliert Produkte einzunehmen, die Ephedra-Kraut enthalten. Und das mit Grund: Bei zu hoher Dosierung kann es zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und psychischen Veränderungen kommen - im Extremfall mit tödlichem Ausgang. Die USA verzeichnen bereits über zehn Ephedra-Tote.
In der Schweiz dürfen Ephedra-Produkte ebenso wie in der EU nur dann in den Handel gelangen, wenn sie als Arzneimittel zugelassen sind. Derzeit seien hier zu Lande allerdings keine Arzneimittel mit Ephedra-Kraut oder -Extrakt registriert, heisst es beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic. Man könne jedoch nicht ausschliessen, dass sich Ephedrahaltige Produkte illegal auf dem Schweizer Markt befinden.
Tatsächlich lassen sich solche Produkte leicht via Internet bestellen. Sie präsentieren sich da auch als Nahrungsergänzungs- oder Lebensmittel mit erstaunlichen Wirkungen, warnen die deutschen Arzneimittelbehörden. Ephedra-Tee etwa werde als Appetitzügler gepriesen, der angeblich überschüssiges Fett beseitige, die Muskeln wachsen lasse und Heuschnupfen-Patienten von ihrer Allergie befreie.
Swissmedic sei die Problematik des Internethandels mit Ephedra bekannt, hält das Schweizerische Heilmittelinstitut gegenüber dem K-Tipp fest. Man habe auch die kantonalen Aufsichtsbehörden informiert.
Im Übrigen warnt Swissmedic grundsätzlich davor, Produkte zu kaufen und einzunehmen, «die zum Beispiel als "Appetitzügler" oder zur "Steigerung des Wohlbefindens" via Internet oder E-Mail angepriesen werden». Bei solchen Produkten, «insbesondere auch bei Präparaten aus dem asiatischen Raum», würden in der Regel keine oder nur ungenügende Angaben zu möglichen Risiken gemacht.