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06.01.2017
Die deutsche Computerzeitschrift «c’t» hat sechs bekannte Sicherheitsapps für Android-Handys untersucht. Im Praxistest der Apps von Avast, Avira, G Data, Kaspersky, McAfee und Norton zeigte sich: Ausser Kaspersky warnen die Programme erst, wenn Schädlinge bereits installiert sind. «Die Tools gaukeln eine trügerische Sicherheit vor», lautet das Fazit der Experten.
Solche Apps kosten bis zu 40 Franken. Viel günstiger ist es, einige Verhaltensregeln zu beachten:
- Handy-Apps nur aus dem Play-Store von Google laden.
- Vor der Installation prüfen, auf was die App zugreifen will: Im Play-Store auf die gewünschte App tippen. Dann auf «Berechtigungsdetails» tippen. Wenn etwa eine Taschenlampen-App SMS versenden will, sollte man die Finger davon lassen.
- Betriebssystem des Handys regelmässig aktualisieren.
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Sicherheit bei Android
Die empfohlenen Verhaltensregeln sind gut gemeint und die Regel Nr. 1 (nur vom Play Store laden) in der Regel auch umsetzbar. Die Regeln 2 (nur Apps benutzen, deren Zugriffsrechte sich auf das funktional notwendige beschränken) und 3 (Android regelmässig aktualisieren) würden helfen, aber sind meist nicht anwendbar. In den letzten 1, 2 Jahren ist fast zur Regel geworden, dass Apps viele Rechte beanspruchen, die sie für ihre ausgewiesene Funktion nicht benötigen. Viele Apps verlangen z.B. Zugriff auf die Kontakte, ohne dass nachvollziehbar ist, warum. Der Verdacht liegt nahe, dass die Email-Adressen und Telefonnummern heimlich hochgeladen und verkauft werden. So wie es in Google Play standardmässig die Klassifizierung der Eignung nach dem Benutzeralter gibt, müssten alle Apps von einer unabhängigen Institution danach bewertet und in Google Play gut sichtbar markiert werden, ob ihre verlangten Zugriffsrechte für die Funktion notwendig sind. Vielleicht würde das helfen, den grassierenden Missbrauch der App-Anbieter einzudämmen. Beim Aktualisieren des Betriebssystems ist das Problem, dass Benutzer dies gar nicht in der Hand haben. Im Gegensatz zu z.B. Windows oder Linux gibt es bei Android nur die seltenen grossen Versionssprünge. Wenn Google dann mal so einen grossen Versionswechsel bereitgestellt hat, dauert es noch viele Monate, bis die Gerätehersteller die Android-Version in ihre Hersteller-spezifische Anpassung übernommen haben. Selbst wenn sie damit fertig sind, lassen sie sich oft noch mehrere Monate Zeit, um die neue Version nach Ländergruppen in Verkehr zu setzen. Die Ursache des Uebels ist, dass Android ein geschlossenes Betriebssystem ist, in dem die Benutzer keine Administrationsrechte haben. Sie können keine vom Hersteller aufgezwungenen Apps rausschmeissen, Rechte einschränken oder Pakete des Betriebssystems aktualisieren, obwohl Android ein Unix-Derivat ist und Unix ein ausgezeichnetes Konzept und Verfahren für den Einsatz von Komponenten in Paketen mit sich bringt. Leider sperren Google und die Android-Gerätehersteller genauso wie Apple die Benutzer aus dem Betriebssystem ihres Telefons aus.