Sie sind praktische Helfer im Alltag: Handy-Programme, auch Apps genannt. Sie machen aus dem Mobiltelefon ein Navigationsgerät, eine Spielkonsole oder eine Wetterstation. Aber solche Apps sind in vielen Fällen nicht billig. So kostet das Navigationsprogramm «TomTom Westeuropa» 70 Franken, das Pflanzenlexikon «Flora Helvetica Pro» 100 Franken.
Apps lädt man aus dem Internet herunter – zum Beispiel aus den Shops von Apple, Google oder Amazon. Damit man Apps kaufen kann, braucht es ein Konto beim Verkäufer. Benutzer eines iPhones, iPads oder Apple-Computers müssen ein iTunes-Konto eröffnen. Besitzer eines Android-Handys oder -Tablets benötigen ein Google- oder Amazon-Konto.
Programm ist an den Kontonamen gebunden
Neben Apps gibt es in den Internetläden von Apple, Google und Amazon auch Musik, elektronische Bücher und Filme. Das Problem: Im Gegensatz zu normalen DVDs und Büchern kann man Apps & Co. nicht einfach ausleihen, kopieren und weitergeben. Jedes Programm ist nämlich fix an den Kontonamen des Käufers gebunden. Beispiel: Kauft der Vater eine App, muss sie der Sohn nochmals kaufen.
Der K-Tipp zeigt, wie man diese Einschränkung auf Geräten von Apple und solchen mit dem Android-Betriebssystem umgeht.
«Familienfreigabe» für Apple-Benutzer
Besitzer von Apple-Geräten können über die Funktion «Familienfreigabe» bis zu sechs Apple-Konten miteinander verbinden. Diese haben Zugriff auf sämtliche Apps, Musik, Bücher und Filme der anderen Gruppenmitglieder. Wichtige Voraussetzung: Alle Geräte sollten mit dem Betriebssystem iOS 8 oder OS X Yosemite ausgerüstet sein.
So funktionierts:
- Zuerst ist ein «Organisator» zu bestimmen. Er ist quasi der Chef der Familie. Der Organisator tippt auf seinem iPhone oder iPad auf «Einstellungen», «iCloud» und «Familienfreigabe einrichten…». Danach wird er Schritt für Schritt durch die Installation geführt.
- Nach der Installation können bis zu fünf weitere Konten mit jeweils bis zu zehn Geräten hinzugefügt werden. Dafür tippt der Organisator unter «Einstellungen», «iCloud», «Familie» auf «Familienmitglied hinzufügen…».
- Die Mailadresse des Familienmitglieds eingeben und auf dem entsprechenden Gerät die Freigabe bestätigen. Dann «App Store» aufrufen, «Käufe» und «Meine Käufe» anwählen. Nun sieht man eine Liste mit allen Familienmitgliedern.
- Wählt man ein Familienmitglied an, kann man dessen Apps kostenlos aufs eigene Handy laden.
Nachteil: Alle Einkäufe innerhalb der «Familienfreigabe» werden über die gleiche Kreditkarte abgerechnet. Und Zeitschriften-Abonnemente und Käufe innerhalb eines Programms sind nicht inbegriffen.
Vorteil: Für Familien gibt es wichtige Zusatzfunktionen. Damit die Kinder beispielsweise nicht die gemeinsame Kreditkarte plündern, müssen die Eltern jeden einzelnen Kauf bestätigen.
Und: Man kann die eigenen Einkäufe auch ausblenden. Wenn zum Beispiel der Vater einen Actionfilm kauft und für den Rest der Familie ausblendet, dann können ihn die Kinder nicht sehen.
Zusätzliches Google-Konto für Android-Benutzer
Auf Handys mit dem Android-System braucht es für die Familie ein zusätzliches Google-Konto – anders als bei Apple-Geräten, wo sich einzelne Konten zu einer Familie zusammenfassen lassen. Das zusätzliche Konto – zum Beispiel familiemeier@gmail.com – richtet man auf allen Handys ein.
So funktionierts:
- Auf «Einstellungen», «Konten» und «Konto hinzufügen» tippen.
- Anschliessend «Google» auswählen und unter dem gewünschten Namen ein neues Konto erstellen.
- Dann auf allen anderen Geräten dieses Konto auf gleichem Weg hinzufügen.
Nachteil: Man kann keine Apps, Filme usw. vor anderen Benutzern verbergen. Und: Eltern können ihren Kindern Einkäufe nur mit einer Passwort-Sperre verweigern. Darum sollte man eine solche Sperre unbedingt einrichten: Auf das Symbol des Google-Play-Stores tippen. Dann am oberen linken Bildschirmrand auf die drei horizontalen Linien tippen, «Einstellungen» anwählen und «Authentifizierung für Käufe erforderlich» auf «alle» stellen. Nun muss man für jeden Kauf das Passwort eingeben. Hat ein Kind dieses Passwort nicht, kann es kein Geld für Apps ausgeben.
Übrigens: Wer Google seine Kreditkarten-Daten nicht preisgeben will, kann auch mit Gutscheinen zahlen. Diese gibts an jedem Kiosk, in Elektronik-Geschäften und in Supermärkten wie Coop und Migros. Gutscheine kann man einfach im «Play Store» unter «Mein Konto» einlösen.