Klassiker wie «Solitär», «Sudoku» oder «Tetris» sind beliebt – auch als Handy-Spiele. Das nutzen Geschäftemacher aus. Sie bieten die Spiele kostenlos für Apple- und Android-Handys an und bauen Fallen ein, die für die Spieler teuer werden können. Konkret:
Unerwünschte Werbung
In vielen kostenlosen Spielen wird laufend Werbung eingeblendet. Sie füllt zum Teil den gesamten Bildschirm. Der Knopf zum Wegklicken ist gut versteckt. Vertippt man sich, landet man häufig auf fragwürdigen Websites. Beispiel «Tetris»: Beim Starten des Spiels erscheint Werbung für einen Wettbewerb um 1000 Dollar. Um das Spiel zu benutzen, muss man die Werbung schliessen und auf ein X am oberen linken Bildschirmrand tippen.
Stossend: Teils werden Spieler via Werbung auch auf Abofallen weitergeleitet. Das ergaben Untersuchungen der deutschen Stiftung Warentest. Sie testete in den letzten drei Jahren fast 70 Spiel-Apps. Fazit: Keine einzige ist empfehlenswert.
Mangelhafter Datenschutz
Ein Test des K-Tipp vom Januar zeigte, dass 13 von 20 beliebten Handy-Apps persönliche Daten des Benutzers an Unternehmen wie Amazon, Facebook, Google und Microsoft senden (K-Tipp 1/2020). Diese verkaufen die privaten Daten ohne Wissen des Benutzers an Werbefirmen. Das ist auch bei vielen Handy-Spielen der Fall. Beispiel «Solitaire Grand Harvest: Solitär Kartenspiel»: Die App saugt die Fotos des Benutzers auf dem Handy ab und übermittelt auch die Standortdaten des Spielers an den Hersteller.
Teure In-App-Käufe
Einige Handy-Spiele sind nur auf den ersten Blick gratis. Die Benutzer werden zu sogenannten In-App-Käufen gedrängt. Besonders Kinder können darauf hereinfallen und kaufen dann für viel Geld nutzlose Dinge wie Münzen und Kristalle. Beispiel «Harry Potter: Rätsel & Zauber»: Dort können Spieler für bis zu 100 Franken eine Schatztruhe kaufen, die unter anderem unbegrenzte «Lebenspunkte» für 24 Stunden enthält.
Gut zu wissen: Es gibt auch vertrauenswürdige Apps zum Spielen. Der K-Tipp stellt einige Klassiker vor, die weder Kostenfallen noch Werbung enthalten (siehe unten). Diese Apps senden meist weniger oder gar keine Daten an Dritte. Für Apple-Geräte gibt es allerdings nur sehr wenige solche Spiele. Besser ist das Angebot für Android-Handys: Auf der Internetseite www.f-droid.org/de/ sind Tausende von Apps zu finden.
Schach
Das Figurenspiel ist schon weit über 1000 Jahre alt. Seit etwa 20 Jahren sind Computer den besten Spielern überlegen. Inzwischen gibt es gute Handy-Apps mit umfangreichen Eröffnungen und einstellbarem Schwierigkeitsgrad. Praktisch: Man kann bei Fehlern seine eigenen Züge zurücknehmen, korrigieren und weiterspielen.
Beispiele:
«SmallFish Chess for Stockfish» (für Apple-Geräte, Englisch)
«DroidFish Chess» (für Android-Geräte)
Solitaire
Das Kartenspiel «Solitaire» ist eine Art Patience und auch unter dem Namen «Klondike» bekannt. «Solitaire» wird mit einem normalen Satz Jasskarten gespielt. Diese verteilt man auf sieben Stapel. Ziel ist es, aus allen Karten Serien aus abwechselnd roten und schwarzen Karten zu bilden. Die Serien beginnen mit dem Ass und gehen bis zum König.
Beispiel:
«Simple Solitaire Collection» (Android)
Sudoku
Das Denkspiel «Sudoku» besteht aus einem Gitter mit 81 Quadraten, die in neun Blöcke unterteilt sind. Ziel: Die Quadrate mit den Ziffern 1 bis 9 füllen. Jede Ziffer darf nur einmal pro Zeile, Spalte und Block vorkommen. Vorteil des Handy-Spiels: Benutzer können den Schwierigkeitsgrad einstellen und erhalten bei Bedarf Lösungsvorschläge.
Beispiel:
«Sudoku (Privacy Friendly)» (Android)
Tetris
Das in den 1980er-Jahren entstandene Videospiel «Tetris» wurde mehrere Hundert Millionen Mal verkauft. Die Spieler steuern von oben nach unten fallende Blöcke. Diese müssen so platziert werden, dass sie in- und aufeinander passen und dann verschwinden. Je mehr Blöcke der Spieler zum Verschwinden bringt, desto mehr Punkte erhält er.
Beispiele:
«Falling Lightblocks» (Apple)
«Blockinger Blocks Game» (Android)