Harmlose Kollisionen werden schnell teuer

Reparaturen von Bagatellschäden an der Karosserie gehen heute schnell ins Geld. Der Grund: teure Sensoren rund ums Auto.

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K-Tipp 16/2013

02.10.2013

Letzte Aktualisierung:
20.11.2019

Darko Cetojevic

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Warnung vor dem Sekundenschlaf, Überwachung des toten Winkels beim Spurwechsel oder Parkieren per Knopfdruck: Moderne elektronische Helfer im Auto können die Lenker unterstützen und damit das Fahren sicherer machen (K-Tipp 3/11). Ein Beispiel von vielen: die sogenannte Adaptive Cruise Control (ACC), die Auffahrunfälle verhindern und die Sicherheit bei langen Autobahnfahrten erhöhen soll.

Bei diesem System stellt der Autofahrer eine frei gewählte Höchstgeschwindigkeit ein. Diese hält das Auto dann automatisch ein.

Das Einzige, was der Fahrer noch tun muss, ist, das Auto zu lenken. Den Rest übernehmen Sensoren: Sie erkennen die vorausfahrenden Autos und passen das Tempo entsprechend an, damit man nicht zu nahe auffährt.

Heikle Bauteile gehen schnell kaputt

Die Kehrseite solcher elektronischer Helfer: Sie bestehen aus vielen Komponenten, die oft an exponierten Stellen der Fahrzeuge eingebaut sind. Folge: Eine leichte Streifkollision kann schon genügen, dass sie nicht mehr funktionieren.

Und das geht ins Geld: Laut dem Touring Club Schweiz (TCS) kommt die Reparatur einer Stossstange bei einem Bagatellunfall etwa doppelt so teuer, wenn gleichzeitig ein eingebauter ACC-Sensor ersetzt werden muss.

Beispiel Mittelklassewagen Honda Accord: Sein ACC-Sensor befindet sich vorne im Kühlergrill gleich hinter dem Honda-Emblem. Allein ein Ersatzsensor kostet laut TCS-Berechnung happige 4880 Franken. Ohne Sensor muss der Autobesitzer für den Ersatz des Kühlergrills mit Emblem nur mit rund 300 Franken rechnen.

Auch beim BMW 330d wird es schnell sehr teuer: Der ACC-Sensor alleine kostet 2550 Franken. Etwas günstiger ist das Ganze beim Peugeot 3008 2.0 HDi (930 Franken).

Um die Kostenfrage zu entschärfen, fordert der TCS von den Autoherstellern und Garagen folgende Massnahmen:

Die Sensoren müssen so eingebaut sein, dass sie bei einem Bagatellunfall nicht automatisch Schaden nehmen und somit bei der Reparatur ersetzt oder neu justiert werden müssen.
Muss ein teures Bauteil aus technischen Gründen im gefährdeten Bereich montiert werden, so soll es bei einem Bagatellunfall möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. So sollen Halterungen mit vordefinierten Bruchstellen den Sensor besser schützen.
Garagen müssen nach einem Unfall Sensoren rasch und zuverlässig überprüfen können. So verhindert man, dass teure Bauteile unnötigerweise ersetzt werden.

Dass eine harmlose Kollision nicht unbedingt zu einer kostspieligen Reparatur führen muss, zeigen die Sicherheitssysteme von Volvo City Safety (siehe Bild unten rechts) und VW up: Bei diesen Modellen sind die ACC-Sensoren hinter der Windschutzscheibe im Bereich des Innenspiegels eingebaut. Dort gehen sie bei einem Bagatellunfall kaum in die Brüche.

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