Trockenfutter für Katzen wird bei der Herstellung geröstet. Dabei entsteht Acrylamid. Der Stoff bildet sich bei der Bräunung von stärkehaltigen Lebensmitteln und ist laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit «wahrscheinlich krebserregend». Bei Labortieren wirkte die Substanz nervenschädigend.
Die TV-Sendung «Kassensturz» schickte 15 häufig verkaufte Allgemeintrockenfutter ins Labor. Die Experten suchten nach Acrylamid und Schimmelpilzgiften. Zudem prüften sie den Salzgehalt. Denn zu viel Salz ist für die Tiere ungesund. Für Acrylamid im Katzenfutter gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte. Deshalb zog der «Kassensturz» den EU-Richtwert für Menschen von 300 Mikrogramm pro Kilo Frühstücksflocken bei.
Das ernüchternde Ergebnis: 7 Trockenfutter waren ungenügend oder sogar schlecht. Sie enthielten zu viele unerwünschte Stoffe. In 11 Trockenfuttern lag der Acrylamidgehalt über dem EU-Richtwert – 3 davon enthielten sogar mehr als 1000 mg pro Kilo. Immerhin: Auch Produkte mit derart viel Acrylamid machen noch nicht krank. Das sagte der deutsche Tierernährungswissenschafter Sven Dänicke in der Sendung. Dennoch sei Acrylamid in Katzenfutter grundsätzlich unerwünscht.
In sieben Proben massen die Experten zudem erhöhte Werte an Schimmelpilzgiften. Die stammen laut Dänicke vermutlich von schlechten Rohstoffen. Im schlimmsten Fall können sie zu Vergiftungen führen.
Auch die besten Produkte im Test schafften nur eine genügende Note:
- Hill’s Science Plan Adult 1-6 Optimal Care Chicken (57 von maximal 100 Punkten; Preis pro Kilo: Fr. 13.20; eingekauft bei Ipet.ch)
- Iams Adult with New Zealand Lamb & Rice (52 Punkte; Fr. 12.93; Manor)
- Topix Katzentrockenfutter Adult (49 Punkte; Fr. 1.20; Aldi)
- Royal Canin Regular Sterilised (47 Punkte; Fr. 14.95; Cats & Dogs)
- Purina Felix Knuspermenü (46 Punkte; Fr. 3.98; Aldi und Lidl)
Vorsicht vor Übergewicht bei Haustieren
Die Vereinigung für Kleintiermedizin schätzt, dass jede dritte Katze und jeder dritte Hund übergewichtig ist (
«Saldo» 5/2018). Der grösste Ernährungsfehler ist die Nascherei zwischendurch. Beispiele: Bereits ein Deziliter Milch deckt 30 Prozent des täglichen Energiebedarfs einer Katze. Laut Annette Liesegang, Professorin für Veterinärmedizin an der Uni Zürich, steigert Fettleibigkeit bei Katzen und Hunden das Risiko von Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrose, Kreuzbandrissen und Diabetes.
Die wichtigsten Tipps:
- Das Futter sollte nicht immer verfügbar sein. Je eine Portion morgens und abends reichen. Nach dem Füttern den Rest entsorgen.
- Vorsicht beim Portionieren: In einem K-Tipp-Test wichen die Empfehlungen der Hersteller bei 4 von 15 Katzen-Produkten vom medizinisch empfohlenen Bedarf ab. Die empfohlenen Portionen sind zu gross (K-Tipp 18/2017).
- Wer sein Haustier mit Snacks belohnt, sollte diese Kalorien von der Tagesration abziehen.
Für Katzen und Hunde gibt es Futter in trockener und feuchter Form. Die Vor- und Nachteile:
Trockenfutter: Durch das Zerkauen von trockenen Kroketten wird das Gebiss des Tiers mechanisch gereinigt. Folge: Es hat weniger Futterreste zwischen den Zähnen – und es entsteht weniger Zahnbelag. Der Nachteil von Trockenfutter: Es enthält nur 7 bis 10 Prozent Wasser. Deshalb braucht die Katze zusätzliche Flüssigkeit. Man rechnet pro Katze und Tag mit mindestens rund 2 Deziliter Wasser. Sonst drohen Harnstein und Nierenerkrankungen. Am besten deponiert man mehrere Wassernäpfe.
Nassfutter: In der Regel ziehen Katzen Nassfutter den trockenen Kroketten vor, weil es mehr Geschmack entwickelt. Zudem enthält es mehr Wasser – das ist vor allem bei älteren Tieren wichtig. Übergewichtige Katzen können ihr Gewicht mit Nassfutter in der Regel besser halten. Denn um die gleiche Menge Energie zu sich zu nehmen, können sie grössere Mengen fressen als vom Trockenfutter.