Mit bequemer Heimarbeit etwas dazuverdienen: Wer nach einer solchen Tätigkeit sucht, stösst im Internet schnell auf vermeintliche Traumjobs. Da heisst es etwa:
«Geniale Heimarbeit für jedermann» – mit «Spitzenverdienst». Solche Angebote richten sich oft an Leute, die ihr eigener
Chef sein oder sich ein zweites Standbein aufbauen möchten. Andere sind dringend auf einen Zusatzverdienst angewiesen oder arbeitslos.
Ein aktuelles Beispiel, das Leser dem K-Tipp gemeldet haben: Der angebliche Ex-Polizist Christian Kröncke wirbt in einem Video, das per E-Mail unter die Leute gebracht wird, für einen lukrativen Nebenjob. Wortgewandt erklärt er, wie man sich nebenher ein Einkommen aufbauen kann, «das Sie auch dann noch erhalten, wenn Sie selbst weniger oder gar nichts mehr dafür tun müssen». Weiter soll ein «virtuelles Onlinebüro» helfen, «das 24 Stunden am Tag für Sie arbeitet, obwohl Sie selbst nur ein bis zwei Stunden Zeit haben».
Die Art der angebotenen Tätigkeit bleibt zunächst unklar. Erst später geht aus dem Video hervor: Der Job ist der Verkauf von Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln der Firma PM-International AG – zum Beispiel Shampoos, Anti-Aging-Cremes und «Power Meal Riegeln». Mit leichter Arbeit, die sich quasi von allein erledigt, hat dies allerdings nichts zu tun.
«Man muss knallhart an die Säcke»
Bei der PM-International distanziert man sich denn auch von Krönckes vollmundigen Versprechungen: «Das ist unseriös», sagt Verwaltungsratsmitglied Hans-Peter Lang. Um vom Verkauf der Produkte leben zu können, müsse man «knallhart an die Säcke». Ein zwölfstündiger Arbeitstag sei keine Seltenheit.
Diese Schilderung des «Nebenjobs» scheint der Realität eher zu entsprechen als die Versprechen Krönckes. Aus diversen Internetforen geht nämlich hervor, dass das versprochene Einkommen von 500 bis 1000 Euro monatlich kaum zu erzielen ist – geschweige denn, dass man von dieser selbständigen Tätigkeit leben kann. Ein Kritiker schreibt in einem der Foren: «Solche Firmen wollen dir nicht zur Selbständigkeit verhelfen – sondern nur ihren Schrott verkaufen.
So erkennt man unseriöse Jobangebote
- Ohne Absender: Weder Firmenname noch Tätigkeitsfeld sind aus dem Inserat ersichtlich. Stutzig machen sollten auch Namen wie «Top-Studio-Produktion» ohne nähere Bezeichnung.
- Ohne Anschrift: Es ist nur eine Telefonnummer, eine E-Mail- oder Postfachadresse angegeben. Unter der Telefonnummer aus dem Ortsnetz wird auf eine teure 0900-Nummer verwiesen.
- Übertreibungen: Bei unseriösen Inseraten wird oft extrem übertrieben. Sie klingen zu verlockend: «Wenig Arbeit», «leichte Arbeit», «bequem von zu Hause aus» – und trotzdem soll man sehr hohe Beträge oder schier unbegrenzt verdienen können. Mit einigen Stunden Arbeit pro Woche geht das nicht!
- Vorauskasse: Es wird zuerst Geld von Ihnen verlangt – zum Beispiel für Waren, Unterlagen oder einen Lehrgang. Wäre das Angebot seriös, könnte man die Kosten vom ersten Verdienst abziehen.