Eine Stereoanlage besteht aus einem Verstärker und zwei Lautsprechern. Meist sind im Verstärker auch zusätzliche Funktionen wie Radioempfänger, CD-Spieler und Internetverbindung eingebaut. Weit verbreitet sind auch Heimkinoanlagen. Diese versprechen einen Klang wie im Kinosaal. Dafür haben sie zusätzliche Lautsprecher und Anschlüsse für die Durchleitung von Bildsignalen. Der K-Tipp erklärt, worauf man beim Kauf achten muss.
Watt: Die Leistung einer Stereoanlage wird mit Watt angegeben. Oft findet sich die Zahl auch auf den Lautsprechern. Sie hat jedoch weder mit der Lautstärke noch mit der Tonqualität etwas zu tun. Sie gibt nur an, wie viel Strom eine Anlage im Extremfall verbraucht. Dabei ist mehr nicht unbedingt besser. Grund: Gute Lautsprecher liefern schon bei wenig Watt einen lauten und sauberen Ton. Andere dagegen brauchen mehr Watt und tönen bei hoher Lautstärke verzerrt.
Tipp: Wer Musik bei normaler Zimmerlautstärke hören will, kann diese Zahl getrost ignorieren. Viel wichtiger: Wer Wert auf Tonqualität legt, sollte die gewünschte Anlage in jedem Fall Probe hören.
Hertz: Das ist eine Masseinheit für die Tonhöhe. Ein tiefer Ton hat eine tiefe Hertzzahl, ein hoher eine hohe. Der Mensch kann Töne von etwa 20 bis 20 000 Hertz hören. Am empfindlichsten ist das Gehör zwischen 500 und 5000 Hertz. Viele Lautsprecherhersteller werben mit diesen Kennzahlen. Doch: Je nach Raum und Aufstellung der Boxen werden gewisse Töne verstärkt und andere gedämpft. Ausserdem hat die Lautstärke einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Töne.
Tipp: Ignorieren.
THX: Diese Abkürzung findet man auf vielen Heimkinoanlagen. Solche Geräte sind meist teurer als Anlagen ohne ein solches Kürzel. THX ist eine Norm für Ton und Bild im Kino. Dabei ist die optimale Ausgestaltung des Kinosaals von grosser Bedeutung. Zu Hause kann man dieses Niveau fast nicht erreichen.
Tipp: Ignorieren.
Dolby und DTS: Diese Begriffe gibts in verschiedenen Varianten wie etwa Dolby Digital, Dolby Pro Logic II und Dolby Atmos. Sie alle bezeichnen Standards für die Ausgabe von Ton über mehrere Lautsprecher.
Tipp: Nicht verwirren lassen. Solche Standards ändern alle paar Jahre. Auch die günstigsten Heimkinoanlagen beherrschen die wichtigsten Standards.
Drahtlose Lautsprecher: Gerade bei Heimkinoanlagen mit fünf oder mehr Boxen gibts unweigerlich Kabelsalat. Hersteller werben darum mit kabellosen Lösungen. Dabei wird das Tonsignal per Funk vom Verstärker an die Boxen gesendet. Nur: Wenn das Tonkabel wegfällt, brauchen solche Lautsprecher einen Stromanschluss. Statt des Tonkabels gibts dann einfach ein Stromkabel, das herumliegt. Und: Die Tonqualität übers Kabel ist meist besser und weniger störungsanfällig – und erzeugt keinen Elektrosmog.
Tipp: Ignorieren.
Subwoofer: Subwoofer ist ein spezieller Basslautsprechertyp. Man findet ihn häufig in Heimkinoanlagen. Er erzeugt deutlich tiefere Töne als normale Lautsprecher – meist zwischen 20 und 120 Hertz. Das ist vor allem bei Filmen wichtig, kann aber auch die Tonqualität von Musik deutlich verbessern. Praktisch: Weil tiefe Töne vom Menschen nicht genau geortet werden können, kann man Subwoofer fast überall in einem Raum aufstellen.
Tipp: Nützlich.
Minilautsprecher: Normale Lautsprecher sind gross und schwer. Darum werben diverse Hersteller mit Boxen, die kaum grösser sind als eine Milchpackung. So verspricht beispielsweise Hersteller Bose: «Lautsprecher, die man hört, aber kaum sieht.» Das Problem: Minilautsprecher klingen aus physikalischen Gründen immer schlechter als grosse. Denn sie können nur hohe Töne gut wiedergeben, nicht aber Basstöne. Darum gibt es Miniboxen immer in Kombination mit einem Subwoofer (siehe links). Dieser Lautsprecher kann aber nur tiefe Töne ausgeben. Resultatdieser Kombi: meist schlechte Tonqualität in den mittleren Tonlagen.
Tipp: Meiden.
Das sollte man über Kabel und Stecker wissen
HDMI: Dieses Kabel überträgt sowohl Bild- als auch Tonsignale. Damit verbindet man Geräte wie beispielsweise Fernseher, Heimkinoanlage, Set-TopBox und Spielkonsole miteinander. Solche Kabel sind normiert und mit einem Zahlencode versehen. Für Besitzer älterer Fernseher reicht ein Kabel mit dem Code 1.0 bis 1.4. Aktuelle Fernsehgeräte sollte man mit HDMI-Kabel ab 2.0 verbinden. Tipp: Weil die Daten ausschliesslich digital übertragen werden, liefern auch günstige Kabel gute Qualität (K-Tipp 1/2015). Erst ab 5 Meter Länge sind teurere besser.
Klinke: Kabel mit einem Klinkenstecker übertragen meist nur Ton. Sie werden häufig zum Anschliessen von Kopfhörern verwendet. Es gibt sie mit verschiedenen Durchmessern. An Stereoanlagen gibts auf der Vorderseite meist einen Klinkenstecker mit 6,35 Millimeter Durchmesser zum Anschliessen eines Kopfhörers. An Handys und MP3-Playern hat der Klinken-Kopfhöreranschluss einen Durchmesser von 3,5 mm. Gut zu wissen: Tonsignale werden analog übertragen. Das heisst: Auf gut geschirmte Kabel achten. Regel: je dicker, desto besser. Sonst leidet die Tonqualität.
Lautsprecherkabel: Dabei handelt es sich um ein zweiadriges Kupferkabel, das mittels Klemme in Lautsprecher und Stereoanlage gesteckt wird. Damit man die Adern nicht vertauscht, sind die Plus-Anschlüsse meist rot und die Minus-Anschlüsse schwarz. Wichtig: Auch hier werden Tonsignale analog übertragen. Die Kabel sollten darum genügend dick sein. Der Querschnitt wird dabei in Quadratmillimetern angegeben. Lautsprecherkabel sollten 0,75 mm2 bis 4 mm2 dick sein. Eine Isolation oder Schirmung ist nicht nötig.
RJ45: Mittels eines sogenannten Ethernetkabels mit RJ45-Stecker verbindet man die Stereoanlage mit dem Internetrouter. So kann man Musik oder Filme über Streamingdienste abspielen – beispielsweise über Netflix oder Spotify. Auch solche Kabel sind standardisiert. Gut geschirmte Kabel tragen den Zahlencode 5e oder 6. Eine Alternative zu RJ45 ist die drahtlose Internetverbindung über WLAN.