Heisse Tipps zum Brennen
Die selber gebrannte CD galt bisher als Archiv für die Ewigkeit. Ein Test aber zeigt: Schon nach zwei Jahren droht Datenverlust.
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K-Tipp 10/2004
19.05.2004
Patrick Gut - pgut@ktipp.ch
Ferienfotos oder ganze Buchhaltungen: Wer seine Daten preisgünstig, auf kleinem Raum und trotzdem sicher archivieren will, brennt sich eine CD. Einmalig beschreibbare CD-R gibts ab etwa 60 Rappen das Stück. Sie bieten Platz für eine Datenmenge von 700 Megabyte. Doch wie sicher sind die Daten tatsächlich?
Die niederländische Zeitschrift «PC Active» hat CD-R von 30 Marken getestet. Die Datenträger wurden im Brenner beschrieben und während zweier Jahre in einer Schublade gel...
Ferienfotos oder ganze Buchhaltungen: Wer seine Daten preisgünstig, auf kleinem Raum und trotzdem sicher archivieren will, brennt sich eine CD. Einmalig beschreibbare CD-R gibts ab etwa 60 Rappen das Stück. Sie bieten Platz für eine Datenmenge von 700 Megabyte. Doch wie sicher sind die Daten tatsächlich?
Die niederländische Zeitschrift «PC Active» hat CD-R von 30 Marken getestet. Die Datenträger wurden im Brenner beschrieben und während zweier Jahre in einer Schublade gelagert. Nach dieser Frist stellten die Prüfer fest: Bei 10 Prozent der CD-R war es zu Datenverlusten gekommen.
No-Name-Rohlinge sind selten gut
Bei Imation, dem weltgrössten Anbieter von CD-R, kennt man das Datenverlustproblem. Allerdings führt man es «zu über 90 Prozent» auf falsche Lagerung, die Brennsoftware und Handhabungsfehler zurück. «Dazu kommen zu einem sehr geringen Prozentsatz fehlerhafte CD-R-Produkte», sagt Imation-Sprecher Christian Zins. Wer einige Tipps im Umgang mit einer CD-R beachtet, senkt das Risiko des Datenverlusts:
Einkauf
- Nicht jede CD-R eignet sich für jeden beliebigen Brenner und jede Brennsoftware. Im Computer- oder Brenner-Handbuch gibts entsprechende Hinweise. In der Regel werden da vor allem Eigenmarken empfohlen.
- Die Zeitschrift «PC-Tip» rät von so genannten No-Name-Produkten ab, wenn man die Daten länger sichern will: «Oft sind No-Name-Rohlinge die qualitativ schlechtesten aus einem ganzen Produktionszyklus, was auch erklärt, warum der Hersteller nicht genannt sein will.»
- Je robuster die Verpackung, desto besser. Den besten Schutz gewährt das Jewel Case, wie es auch für Musik-CDs verwendet wird. Nicht empfehlenswert sind Karton- und Papierhüllen: Beim Herausnehmen und Reinschieben könnten die CDs zerkratzen. Dies gilt auch bei so genannten Spindeln, bei denen bis zu 50 Datenträger ohne zusätzlichen Schutz aufeinander liegen.
Lagerung
- CDs vor Staub, Feuchtigkeit, Hitze und Licht schützen. Am besten aufrecht in einer verschlossenen Box aufbewahren. Zusätzlichen Schutz bietet eine Schublade oder ein Schrank.
- Es gibt spezielle Etuis, in denen man die beschriebenen CDs aufbewahren kann. Sorgfältigen Umgang wegen Zerkratzen verlangen Systeme mit dünnen Plastikhüllen für jede einzelne CD. Boxen wiederum, in denen die CDs nicht einzeln verpackt nebeneinander gelagert werden, schützen vom Staub her nicht optimal.
Pflegen
- CD immer nur am Rand oder beim Loch anfassen.
- Oberfläche nicht zerkratzen oder verschmutzen. Beschädigungen beim Innenring können fatal sein. Kreisförmige Kratzer sind schlimmer als strahlenförmige.
- Falls nötig mit feuchtem Tuch (z. B. Brillen-Putztuch) reinigen. Etwas Wasser, allenfalls Glasreiniger oder Spülmittel verwenden. Von innen nach aussen abwischen - keinesfalls im Kreis.
- Direkt vor dem Gebrauch aus der Verpackung nehmen und anschliessend wieder zurückstecken.
- Nicht biegen.
Brennen
- Die versiegelte Verpackung von Rohlingen erst kurz vor Gebrauch öffnen.
- Brenner erreichen bis zu 48fache Geschwindigkeit. Wer seine Daten langfristig archivieren will, sollte nur mit 4facher Geschwindigkeit brennen. Grund: Bei grös-serer Geschwindigkeit gibts automatisch mehr Fehler.
- Laufwerk nicht zu früh öffnen. Warten, bis das Programm meldet, der Brennvorgang sei beendet.
Nicht die maximale Datenmenge brennen
- Erschütterungen vermeiden. Der Laser im Brenner ist sehr genau justiert, deshalb können Erschütterungen zu Fehlern führen.
- Wenn möglich nicht die maximale Datenmenge auf eine CD brennen. Der Brennvorgang erfolgt von innen nach aussen. Die Qualität nimmt gegen aussen ab.
Beschriften
- Keinesfalls Kugelschreiber, sondern wasserfesten Filzstift ohne Lösungsmittel verwenden.
- Etiketten: Spezielle runde CD-Etiketten kaufen und exakt in der Mitte anbringen. Sonst gerät die CD bei schnellem Tempo ins Vibrieren. Sie kann nicht mehr gelesen werden und beschädigt schlimmstenfalls das Laufwerk.
Archivieren
- Wer seine Daten auf CD-R brennt, ist nicht zu 100 Prozent vor Datenverlust gefeit (gilt für alle Technologien). Um die Datensicherheit zu erhöhen, mehrere Speichermedien benutzen. Beispielsweise DVD, CD-RW, externe Harddisk, Zip-Disketten und USB-Karten.
Weiterführende Infos unter www.cdr-info.de und www.brennmeister.com.