Cheminées älterer Baujahre haben oft ein Problem: Die warme Raumluft entweicht durch den Kamin der offenen Feuerstelle, und kalte Aussenluft zieht nach innen nach. So gehen bis 80 Prozent der Wärme verloren. Selbst wenn man das Cheminée nicht einheizt, kann warme Luft durch den Kamin abfliessen – etwa wenn die Kaminklappe schlecht abdichtet.
Umgekehrt kann man mit Cheminées auch Geld sparen. Ein Ster gespaltenes Buchenholz kostet 190 Franken. Es hat einen Energiegehalt von 1800 bis 2100 Kilowattstunden (kWh). 1 kWh Energie kostet also zirka 9,5 Rappen. Bei einer Gasheizung mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent kommt man dagegen auf etwa 16 Rappen pro kWh. Und bei einer modernen Ölheizung mit einem Wirkungsgrad von ebenfalls 90 Prozent kostet 1 kWh ungefähr 11 Rappen.
Je nach Gemeinde muss Umbau bewilligt werden
Die Sanierung eines alten Cheminées sollte von einer Fachperson vorgenommen werden. Diese stellt nach den nötigen Ein- und Umbauten auch sicher, dass die Frischluft richtig zugeführt wird. Nur so brennt das Feuer gut, und es entweicht kein Rauch in die Wohnung. Zudem meldet die Fachperson die Änderungen an der Feuerungsanlage der Brandschutzbehörde der Gemeinde. Das ist oft vorgeschrieben.
Es gibt vier Möglichkeiten, um ein Cheminée zu sanieren. Sie verbessern die Effizienz unterschiedlich stark. Die preislichen Unterschiede sind hingegen gross.
1. Cheminée mit Glas verschliessen
Massgefertigte Einsätze aus Keramikglas sind die einfachste Möglichkeit, ein offenes Cheminée nachzurüsten. Die Verglasung ist relativ günstig und der Aufwand gering. Die Scheibe reduziert den Luftabzug durch den Kamin. Zudem führt die Schliessung des Feuerraums zu höheren Verbrennungstemperaturen und so zu einer höheren Effizienz. Die Scheibe schützt auch vor Funkenflug. Idealerweise lässt sie sich leicht öffnen und schliessen sowie für die Reinigung auch aushängen. Zum Putzen der Verglasung eignet sich Backofenreiniger.
+ Günstig, Brandschutz
– Kaum Wärmespeicherung, Reinigungsaufwand
2. Heizkassette einbauen
Der Einbau einer Heizkassette, das ist eine Art Kiste mit doppelten Wänden und einer Scheibe, dauert in der Regel nur einen Tag. Er verursacht kaum Staub und Schutt, weil das bestehende Cheminée nicht abgerissen wird. Ein eingebauter Ventilator saugt die Luft unterhalb der Feuerstelle an, erwärmt sie und gibt sie wieder an den Raum ab. Mit einem Luftschieber lässt sich das Feuer gut regulieren. Das Cheminée mit Heizkassette erreicht so einen Wirkungsgrad von etwa 60 Prozent. Das heisst: Etwas über die Hälfte der Energie des verbrannten Holzes wird in Wärme umgesetzt.
+ Schnell montiert
– Heizleistung nicht optimal
3. Speicherofen installieren
Kachel- oder Speicheröfen funktionieren nach dem Prinzip der Wärmespeicherung. Der Speicherofen hat dank einer speziellen Bauweise eine sehr hohe Speicherkapazität und kann die Wärme über längere Zeit abgeben. Es wird weniger Kohlendioxid ausgestossen als bei einem alten Cheminée, und im geschlossenen Brennraum entsteht weniger Russ und Staub. Ein Kachel- oder Speicherofen kann den Wohnraum auch optisch aufwerten. Der Abbau des alten Cheminées und der Aufbau des Speicherofens dauern etwa sechs bis zehn Tage. Dabei fällt viel Schutt an.
+ Sehr gute Heizleistung, langanhaltende Wärme
– Aufwendig und teuer
4. Warmluft besser nutzen
Ein Warmlufteinsatz verwandelt das Cheminée in eine vollwertige Heizung für die Übergangszeit. Kühle Raumluft wird durch Öffnungen im unteren Bereich des Cheminées angesaugt. Zieht die Luft am heissen Kamin vorbei, wird sie erhitzt. Dank Kanalisierung kann ein Warmluftcheminée mehrere Räume gleichzeitig heizen. Der Warmlufteinsatz ist relativ gross. Deshalb müssen in der Regel das alte Cheminée sowie der Rauchfang auf dem Dach ausgebaut werden. Nur der Kamin bleibt erhalten. Für Abriss und Wiederaufbau sollte man vier bis sechs Tage einplanen. Beim Umbau fält viel Schutt an.
+ Gute Heizleistung, schnelle Wärmeverteilung
– Aufwendige Montage, teuer