Für viele Hobbygärtner endet die Gartensaison bereits im September, wenn die meisten Blumen und Stauden verblüht sind. Was bleibt, ist ein trostloses Beet. Das muss nicht sein. Denn auch im Oktober und im November kann man seinem Garten mit bunten Blumen und Gehölzen Leben einhauchen.
Herbstzeit ist Pflanzzeit
Profigärtner sind sich einig: Die ideale Pflanzzeit ist der Herbst. Die Winternässe ermöglicht ein optimales Anwachsen des Wurzelwerks in der Erde. Das ist wichtig, denn Wurzeln, die die Pflanze in der bodenfrostfreien Winterzeit bildet, kommen dem Austrieb im Frühjahr zugute.
Grund: Bei einem frühen Temperaturanstieg im Frühling ist eine im Freiland kultivierte Pflanze besser mit Nährstoffen und Wasser versorgt als eine Pflanze, die erst im Frühjahr gesetzt wurde. Die Vertrocknungsgefahr ist geringer. Am besten setzt man Stauden und winterharte Gehölze an frostfreien Tagen bis Anfang Dezember.
In Baumschulen wachsen die meisten Pflanzen im Frühjahr und im Sommer. Deshalb finden Hobbygärtner im Herbst eine grosse Auswahl an Bäumen zum Kauf – vor allem Laub- und Nadelgehölze, aber auch Rosensträucher und Obstbäume.
Tipp: Viele Gärtnereien reduzieren zum Saisonende die Preise für Stauden und Gehölze. Besonders günstig zu kaufen sind wurzelnackte Pflanzen ohne Erdballen oder Topf. Ihre Anwachsquote ist allerdings etwas schlechter als die von Ballenware.
Wichtig: Je anspruchsvoller und empfindlicher eine Pflanze ist, desto früher sollte man sie einpflanzen. Besondere Vorsicht ist bei mediterranen Gewächsen wie zum Beispiel Pampasgras oder Bambus geboten: Sie sind nur beschänkt winterhart und müssen unbedingt vor ungünstiger Witterung geschützt werden.
Mulch, Laub oder Reisig schützen kälteanfällige Pflanzen vor Kälte. Arbeiten Sie auch Sand und Kies in die Erde ein – so sind die Pflanzen vor Nässe geschützt. Tannäste schützen die Blätter vor der Sonne.
Gelb bis weinrot leuchtendes Laub Heimische Gehölze wie Berberitze, Roter Hartriegel, Gemeiner Schneeball, Felsenbirne oder Wilder Wein eignen sich sehr gut, um dem Garten im Herbst Farbe zu verleihen. Mit ihrem gelb, orange bis weinrot leuchtenden Herbstlaub setzen sie besonders hübsche Akzente.
Dasselbe gilt für die rötlichen Früchte von Essig- und Kriechrosen, Ebereschen oder Hagebutten, die nicht nur attraktiv aussehen, sondern auch Nahrung für Vögel bieten.
Einen attraktiven Kontrast zu diesen Farbtupfern bilden Immergrüne wie Buchsbäume, Stechpalmen und Efeu sowie Koniferen und Rhododendren.
Lebenswichtiger Kälteschock
Der Herbst ist die beste Jahreszeit für das Pflanzen von Obstbäumen wie Pflaume, Apfel, Birne oder Kirsche. Auch einige Gemüsesorten lassen sich perfekt im Herbst anbauen. Ab Oktober können Hobbygärtner zum Beispiel Wintersalat und Wintererbsen ins Freiland säen und Spinat, Knoblauch oder Wintersteckzwiebeln anpflanzen.
Frühblüher brauchen den winterlichen Kälteschock für ihre Entwicklung. Die Blumenzwiebeln sollte man sofort nach dem Kauf und vor dem ersten Frost setzen – je nach Grösse zirka 10 bis 15 Zentimeter tief in den Boden und möglichst mit der Spitze nach oben. Zu den Frühblühern zählen etwa Hyazinthen, Narzissen, Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen, Märzenbecher, Primeln und Lenzrose.
Diese Blumen blühen im Herbst
- Bergenien September bis Oktober
- Herbstastern September bis Oktober
- Chrysanthemen August bis November
- Dahlien Bis zum ersten Frost
- Ringelblumen Bis zum ersten Frost
- Fette Henne August bis Oktober
- Stockrosen Juli bis Oktober
- Christrosen Ab November
- Öfterblühende Rosen Bis Oktober
- Phlox September bis Oktober
- Winterjasmin Dezember bis April
- Zinnien Bis Oktober
Spätblühende Balkongewächse
- Weisse Melisse
- Glockenblumen
- Moschus-Malven
- Wiesen-Schafgarben
- Zimtrosen
Dekorative Herbstgräser
- Diamantgras
- Fuchsrote Segge
- Zittergras