Hilfe gegen das Verirren
Navigationssysteme, um den richtigen Weg zu finden: Der K-Tipp zeigt, welcher elektronische Navigator sich für welchen Zweck eignet.
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K-Tipp 19/2005
16.11.2005
Kurt Haupt - redaktion@ktipp.ch
Grundsätzlich wird zwischen vier verschiedenen Navigationssystemen unterschieden:
Fix eingebaute Systeme
Am zuverlässigsten navigieren Systeme, die fix ins Auto eingebaut sind. Denn diese verwenden für die Lokalisierung nicht nur das Satellitensignal des Global Positioning System (GPS), sondern werten auch die Infos des Tachos aus. Sie funktionieren also auch in Tunnels.
Nachteile der Auto-Systeme sind ihr relativ hoher Preis und der aufwändige nachträgl...
Grundsätzlich wird zwischen vier verschiedenen Navigationssystemen unterschieden:
Fix eingebaute Systeme
Am zuverlässigsten navigieren Systeme, die fix ins Auto eingebaut sind. Denn diese verwenden für die Lokalisierung nicht nur das Satellitensignal des Global Positioning System (GPS), sondern werten auch die Infos des Tachos aus. Sie funktionieren also auch in Tunnels.
Nachteile der Auto-Systeme sind ihr relativ hoher Preis und der aufwändige nachträgliche Einbau. Ältere Systeme blockieren das CD-Laufwerk, erst neue Modelle verfügen über integrierte Festplatten für die digitalen Karten. Diese können meist via CD aktualisiert werden, dafür fallen aber Kosten von bis zu 300 Franken an.
Autonome Systeme
Eine andere Möglichkeit bieten autonome Navigationssysteme. Sie werden via Zigarettenanzünderdose mit Strom versorgt und mit einem Saugnapf an der Frontscheibe befestigt. Die Fachzeitschriften «Connect» und «Auto Motor und Sport» haben ein Dutzend solcher Systeme getestet und beide als Kauftipp «Naviflash» gekürt, das jedoch mit einer detaillierten Schweizerkarte über 600 Euro kostet und über keinen eigenen Akku verfügt. Auf Platz zwei schaffte es die Lösung TomTom Go (je nach Ausstattung für zwischen 700 und über 1000 Franken).
Preistipp: Der PNA 220T ALPS für knapp 600 Franken enthält detaillierte Strassenkarten der Schweiz, Liechtensteins, Österreichs und von Teilen von Deutschland. Das Gerät wird via berührungsempfindlichem Bildschirm bedient, die Sprachausgabe ist gut. Der Navigator empfängt sogar digitale Verkehrsmitteilungen (TMC) über ein integriertes Radio und umfährt so automatisch einen Stau. Schwäche des PNA 220T: dürftige Rechenleistung, was zu sekundenlangen Wartezeiten führen kann.
Taschenagenda
Wer bereits einen Pocket-PC oder Palm (PDA) hat, kann diesen einfach aufrüsten. Software und GPS-Empfänger sind ab rund 500 Franken erhältlich. Besonders praktisch sind drahtlose Bluetooth-Empfänger, die einen eigenen Akku haben. Neuste GPS-Empfänger mit Sirfstar III kosten ab 200 Franken. Sie sind zuverlässiger als ihre Vorgänger und funktionieren sogar in Gebäuden.
Bei den Navigationsprogrammen werden in zahlreichen Tests immer wieder die Produkte Navigon Mobile Navigator 5 und TomTom Navigator 5 gelobt. Navigon glänzt dabei mit TMC und Kontrolle der Tempolimiten, TomTom mit einfacher Bedienung.
Neue PDAs haben bereits einen integrierten Satellitenempfänger, zum Beispiel den Yakumo Delta X (rund 550 Franken, ohne Software). Ein Alleskönner ist der iPaq hw6510 von HP, der sogar ein Telefon beinhaltet. Für 999 Franken enthält er zwar Navigationssoftware, eine komplette Schweizerkarte kostet aber weitere 140 Franken.
Navigation im Handy
Wer über ein modernes Handy verfügt, kann dieses auch für die Navigation verwenden. Auch hier ist die Anschaffung eines GPS-Empfängers nötig. Bei On-Board-Lösungen befinden sich die Strassenkarten auf einer Speicherkarte im Handy. Störend: die meist komplizierte Bedienung via Tastatur und die mässige Sprachausgabe.
Billiger sind Off-Board-Lösungen, bei denen die Routen in einem Rechenzentrum berechnet werden und die Anweisungen per Handynetz (GPRS) auf das Telefon übertragen werden. Dieses System glänzt durch aktuelle Kartendaten und gute geografische Abdeckung, für jede geführte Strecke fallen aber zusätzliche Kosten für Navigation und Datentransfer an.
Karten, Display, Akku & Co.
Darauf müssen Sie beim Kauf eines Navigationssystems achten:
- Kartenmaterial: Wie aktuell sind die Karten? Welche Länder werden wie detailliert mitgeliefert? Achtung: Karten mit «Major Roads» erlauben nur Ortschaftsnavigation und keine detaillierte Adresseingabe. Lassen sich die Karten aktualisieren? Was kosten Zusatzkarten und Updates?
- Gerät: Versteht man die Sprachausgabe? Lässt sich das Display bei Sonnenlicht ablesen? Kann man das Gerät auch zu Fuss, mit Velo oder Motorrad verwenden?
- Software: Werden Staumeldungen (TMC) unterstützt? Wie lässt sich die Software aktualisieren? Lassen sich umliegende Points-of-Interest (Hotel, Restaurants, Bancomaten) einfach finden?
- GPS-Empfänger: Hat der Empfänger einen eigenen Akku? Handelt es sich um ein veraltetes Modell mit 12-Kanal-Empfang oder um ein neues mit 20-Kanal-Empfang? Wie schnell wird die Position berechnet? Ist ein Radioempfänger für TMC integriert?
- Zubehör: Welches Zubehör für Befestigung (Saugnapf) und Energieversorgung (Autolader, Netzgerät) gehört zum Lieferumfang?