Amplifon, Audika, Fielmann, Neuroth, Kind und Amavita: Der «Kassensturz» prüfte mit einer 71-jährigen Versuchsperson in einer Stichprobe diverse Hörcenter – und zwar auf die Qualität der Hörtests, ihre Beratung und Empfehlungen. Ergebnis: Nur Amplifon und Audika überzeugen in diesen Punkten: korrekte Durchführung eines Ton- und Hörtests, professionell schallgedämpfter Testraum sowie Qualität von Betreuung und Beratung.
Viele Hörcenter locken zwar mit Gratis-Hörtests, zeigten aber Mängel bei der Beratung und empfahlen ohne detaillierte Abklärungen zum Teil Apparate für bis 6000 Franken. Das Fazit des Audiologen Christof Stieger: «Oft werden die individuellen Bedürfnisse des Kunden nicht berücksichtigt. Und kein Akustiker in der Stichprobe fragte nach einer Kostenlimite.»
Gesamtnote «sehr gut»
- Amplifon (Basel, Gerberstrasse)
- Audika (Basel, Hammerstrasse)
Gesamtnote «gut»
- Fielmann (Bern, Waaghauspassage)
- Neuroth (Liestal BL)
So findet man eine passende Hörhilfe
Die Preisdifferenzen bei Hörgeräten sind enorm. Man sollte also unbedingt Preise vergleichen. Rentner haben einen Zustupf zugute.
So merken Sie, dass Sie schwerhörig werden:
- Im Restaurant oder an anderen lauteren Orten verstehen Sie Ihr Gegenüber schlecht.
- Sie schauen anderen im Gespräch häufig auf die Lippen.
- Sie beugen sich nach vorne, um andere zu verstehen.
- Sie werden bei längeren Gesprächen schnell müde.
- Sie sagen oft «Wie bitte?» – vor allem, wenn Sie mit Kindern reden.
- Sie haben Radio und Fernseher laut eingestellt.
Der Verein Pro Audito Schweiz bietet einen telefonischen Hörtest an: Telefon 0900 400 555 (50 Rp. pro Minute, Dauer etwa 5 Minuten).
AHV-Bezüger haben Anrecht auf Pauschale
Seit 1. Juli gilt neu: Bei einem beidseitigen Gesamthörverlust von mindestens 35 Prozent haben AHV-Bezüger neu alle fünf Jahre einen Pauschalbetrag für zwei Hörgeräte in der Höhe von Fr. 1237.50 zugut. Die neue Regelung gilt für Anträge, die nach dem 1. Juli gestellt wurden. Wer bereits eine Pauschale von der AHV erhielt, kann erst fünf Jahre später wieder einen Antrag stellen. Wichtig: Die gekauften Geräte müssen vom Bundesamt für Sozialversicherungen anerkannt sein. Die Liste mit geprüften Geräten erhält man bei der IV-Stelle oder unter
Metas.ch } Dokumentation } Hörgeräteliste.
7500 Franken oder weniger als 1000 Franken – die Preisdifferenzen für Hörgeräte sind enorm und nicht begründbar. Denn die Herstellungskosten für ein Hörgerät liegen lediglich bei rund 50 Franken (
K-Tipp 15/2013).
Bei den Batterien bis zu 80 Franken sparen
Wer ein Hörgerät braucht, muss die Batterien häufig wechseln. Je nach Grösse, Modell und Benutzungsdauer enthalten sie laut Hersteller Strom für fünf bis acht Tage. Pro Jahr benötigt ein Träger eines Hörgeräts also rund 60 Batterien. Der K-Tipp hat die Preise für eine Jahresration der gebräuchlichen Batteriegrösse 312 bei Fachgeschäften und Internethändlern in der Schweiz und im Ausland erhoben. Bei jedem Händler wurde das günstigste Produkt gewählt – unabhängig von der Marke. Ergebnis: Wer vergleicht, kann im Jahr rund 80 Franken sparen.