Hoher Preis für hohes Gewicht
Stark übergewichtige Passagiere bekommen von den Fluggesellschaften ihr Fett weg: Wer seinen Sitz mehr als ausfüllt, muss bei den meisten Airlines draufzahlen.
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K-Tipp 7/2006
05.04.2006
Bennie Koprio - bennie.koprio@ktipp.ch
Reiselustige mit grosser Leibesfülle tun gut daran, sich vor dem Flug bei der Airline über die Transportbedingungen zu informieren: Wer mehr Platz beansprucht, als ihm im Flugzeug zusteht, muss meist einen zweiten Sitz buchen. Oder er muss in die teurere Business oder First Class wechseln, sofern die dortigen Platzverhältnisse seiner Korpulenz besser entsprechen. Das ergab eine Umfrage bei neun der wichtigsten Airlines, welche die Schweiz anfliegen.
So gilt seit rund einem Jahr...
Reiselustige mit grosser Leibesfülle tun gut daran, sich vor dem Flug bei der Airline über die Transportbedingungen zu informieren: Wer mehr Platz beansprucht, als ihm im Flugzeug zusteht, muss meist einen zweiten Sitz buchen. Oder er muss in die teurere Business oder First Class wechseln, sofern die dortigen Platzverhältnisse seiner Korpulenz besser entsprechen. Das ergab eine Umfrage bei neun der wichtigsten Airlines, welche die Schweiz anfliegen.
So gilt seit rund einem Jahr bei Air France: Wer einen Taillenumfang von mehr als 135 Zentimetern aufweist, muss in der Economy Class einen zweiten Sitz buchen. In der Business Class gilt als Limite ein Bauchumfang von 166 Zentimetern.
Auch bei Easyjet wird in den Beförderungsbedingungen klipp und klar geregelt: Wem ein 44 Zentimeter breiter Sitz nicht genügt, muss den Platz nebenan bezahlen.
Mehr als 125 kg? Ein zweites Ticket lösen!
American Airlines verlangt von Passagieren, die mehr als 125 Kilo wiegen, dass sie ein zweites Ticket lösen. Keine explizite Limite kennt British Airways. Aber: Auch diese Airline weist Passagiere darauf hin, einen zweiten Sitz zu buchen, wenn ihnen ein Platz nicht reicht. Dasselbe gilt bei Lufthansa, Swiss, Air Berlin und Continental Airlines.
Als einzige der befragten Fluggesellschaften meldet Helvetic, stark übergewichtige Passagiere seien «kein Thema: Wir haben relativ viele breite und tiefe Sitze. Deshalb müssen wir das Problem auch nicht regeln.»
Doch nicht nur wegen der Transportbedingungen sollten sich stark Übergewichtige vor dem Buchen schlau machen. Nicht in allen Flugzeugtypen lassen sich die Armlehnen hochklappen. Ausserdem kann es böse Überraschungen geben, wenn man erst am Flughafen erfährt, dass man einen zweiten Platz benötigt. «Ist der Flug ausgebucht und kann einem Passagier der zusätzlich notwendige Platz nicht zur Verfügung gestellt werden», so Continental Airlines, «ist es aus Sicherheitsgründen nicht möglich, den Passagier auf diesem Flug zu befördern.»
Ein kleiner Trost für jene, die für einmal fliegen zweimal bezahlen müssen: Air France gewährt für den zweiten Sitz zwischen 25 und 30 Prozent Rabatt, Air Berlin gibt den Zusatzplatz 33 Prozent günstiger.