Wer jederzeit frische Kräuter zur Hand haben möchte und keine Lust auf Jäten und Giessen hat, kann sie auch ohne Erde züchten. Dabei gedeihen etwa Basilikum, Rosmarin oder Oregano in Gläsern mit Wasser. Diese Form der Anzucht bezeichnet man als Hydroponik oder Hydrokultur.
«Wasserkräuter» sind relativ einfach zu kultivieren und zu pflegen. Sie sind auch geschmackvoller und günstiger als getrocknete oder tiefgefrorene Gewürze aus dem Supermarkt. Zudem sehen sie auf der Fensterbank hübsch aus.
Besonders schnell wachsen Sorten, die über Stecklinge verbreitet werden, wie zum Beispiel Oregano, Rosmarin oder Salbei. Saatgutgewächse wie Senf oder Dill sind in einer Hydrokultur etwas aufwendiger zu züchten. Man muss sie zuerst in Erde aussäen, bevor sie als Sämlinge ins Wasser übertragen werden. Die meisten Kräuter bevorzugen einen warmen, hellen Standort. Sind ihre Wurzeln einmal kräftig genug, kann die Ernte beginnen.
Tipps für Aufzucht und Pflege
Als Stecklinge eignen sich die jüngsten Triebe ausgewachsener Pflanzen aus dem Garten oder Gemüseladen. Sie zeichnen sich durch weiche Blätter und zarte Färbung aus.
Etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge unter den Knoten abschneiden, aus denen sich die Blätter entwickeln, und aufrecht in ein Gefäss mit Wasser stellen. Die kommenden Wurzeln brauchen ausreichend Platz.
Am besten verwendet man getönte Glas- oder Plastikgefässe. Sie halten den Wurzelbereich dunkel und verhindern das Wachstum von Algen.
Leitungswasser sollte über Nacht ruhen (dann verflüchtigt sich das Chlor) und durch Hydrokulturdünger mit Nährstoffen angereichert werden. Die Versorgung mit Nährstoffen kann man andernfalls auch über Quell-, Regen- oder natürliches Mineralwasser sicherstellen.
Das Wasser je nach Kräuterpflanze alle paar Tage bis mindestens wöchentlich wechseln.
Sobald sich die Wurzeln zeigen, kann die Ernte beginnen. Immer nur etwa einen Drittel der Blattmasse ernten, damit der Pflanze genug Kraft zum Weiterwachsen bleibt.
Wasserkontakt der Blätter vermeiden. Das schützt vor Fäulnisbildung. Nachwachsende Blätter entfernen. Das fördert das Wachstum.
Für ausreichend Wärme (etwa 20 Grad) und Licht (Südfenster) sorgen.