Illegal auf Kundenfang
Die SB Versicherungs Gesellschaft AG verkauft eine «Ergänzungsversicherung» zur Krankenkasse - ohne eine Bewilligung zu haben.
Inhalt
K-Tipp 7/2003
09.04.2003
Der Prospekt klang attraktiv: «Neue ergänzende Leistungen zu Ihrer bestehenden Krankenkasse.»
Das Faltblatt, das im Januar 2003 in Zürcher Haushalte verteilt wurde, versprach die folgenden Zahlungen für Gesundheitsleistungen:
- Je 300 Franken für Vorsorgeuntersuchungen und Fitness-Abo,
- 500 Franken für Brillen und Kontaktlinsen,
- 200 Franken für Vorsorgeuntersuchungen.
- Insgesamt aber maximal 1000 Franken nach ...
Der Prospekt klang attraktiv: «Neue ergänzende Leistungen zu Ihrer bestehenden Krankenkasse.»
Das Faltblatt, das im Januar 2003 in Zürcher Haushalte verteilt wurde, versprach die folgenden Zahlungen für Gesundheitsleistungen:
- Je 300 Franken für Vorsorgeuntersuchungen und Fitness-Abo,
- 500 Franken für Brillen und Kontaktlinsen,
- 200 Franken für Vorsorgeuntersuchungen.
- Insgesamt aber maximal 1000 Franken nach einer Wartezeit von einem halben Jahr.
- Ab Alter 26 sollte diese Versicherung Fr. 147.30 pro Jahr kosten.
Zumindest ein Interessent, der dem K-Tipp bekannt ist, erhielt auch prompt eine Rechnung. Das Dumme ist nur: Diese Versicherung ist illegal auf dem Markt - abgesehen davon, dass es wenig Sinn macht, für solche Kleinstbeträge extra eine Versicherung abzuschliessen.
Treibende Kraft in der grossspurig auftretenden «Versicherungs Gesellschaft» ist der 61-jährige Aldo Campiotti, der lange bei der Zürich Versicherung angestellt war. Zwischenzeitlich hat er sich auch schon im Geschäft mit Bewachungen und Sicherheitsdiensten versucht.
Campiotti gab im Gespräch mit dem K-Tipp zu, dass er keine Bewilligung für das Versicherungsgeschäft hat. Er sei derzeit noch damit beschäftigt, das dafür nötige Geld aufzutreiben.
Im übrigen sei das «kleine Glump», das er mit dem Prospekt jetzt beworben hat, gar nicht die Hauptstossrichtung seiner Firma. Ziel sei vielmehr eine Versicherung, die bei einer Halbprivat- oder Privatspitalversicherung eine allfällige freiwillig übernommene Franchise rückversichern will.
Ob die SB Versicherung dafür eines Tages eine Lizenz des zuständigen Aufsichtsamtes erhält, bleibt offen. Gerade Vertrauen erweckend ist das bisherige Vorgehen nicht.
(em)