Grosse Veranstaltungen zielen auf grosses Publikum. Die Besucher reisen denn auch häufig von weit her an – sehr viele im Auto.
Dabei besteht fast immer die Möglichkeit, per Zug oder Car an die Vergnügungsstätten zu pilgern. Das ist nicht nur sicherer – Stichworte Müdigkeit und Alkohol –, es kostet meist erst noch weniger, wie die Stichprobe des K-Tipp zeigt.
Konkret wurde für insgesamt 23 Reisen an 8 Anlässe berechnet, wie viel zwei Erwachsene für Hin- und Rückfahrt sowie Eintritt zu zahlen haben (siehe Tabelle). Basis zur Kalkulation der Autofahrten bildeten
die sogenannt beweglichen Kosten (Benzinverbrauch, Reifenverschleiss etc.). Sie betragen laut TCS für einen durchschnittlichen Personenwagen bei einer Fahrleistung von 15 000 Kilometern im Jahr rund 30 Rappen pro Kilometer.
Zibelemärit: Autofahrer zahlen drauf
Die Stichprobe führt zu einem eindeutigen Resultat: Zwölfmal ist die Car- und zehnmal die Bahn-Variante am günstigsten, die Autoreise hingegen nur gerade ein einziges Mal.
Gewiss: Sitzen vier statt nur zwei Personen im Wagen, wird die Auto-Variante rein kostenmässig attraktiver. Ausserdem gibts auch nicht von überall her an jede Veranstaltung ein Car-Angebot. Es lohnt sich aber, dies abzuklären – nicht nur aus preislichen Gründen.
Denn Car-Unternehmen verkaufen Reise und Eintritt nicht selten als Pauschalangebot, sodass man das Veranstaltungsticket nicht selber besorgen muss. Zudem offerieren sie zum Teil eine kleine Verpflegung an Bord.
Ziemlich stressfrei reist sichs in der Regel auch im Zug. Und die Fahrt muss nicht mal teuer sein. Zwei Erwachsene aus Chur zum Beispiel zahlen in der 2. Klasse mit Halbtax-Abo für den Ausflug an den Berner Zibelemärit und zurück dank Tageskarte nur 112 Franken. Im Car wären es 18 und im Auto fast 50 Franken mehr.
Doch die Bahn-Variante kann Tücken haben:
Beispiel Police-Konzert im Stade de Genève
Das Konzert geht am Sonntagabend über die Bühne. Wer anschliessend in die Deutschschweiz zurückfahren möchte, schafft das wohl nur mit Car oder Auto. Die letzten Züge gehen vor 23 Uhr.
Beispiel Spengler Cup
Die Rhätische Bahn (RhB) wird höchstwahrscheinlich auch dieses Jahr Reisende, die über ein Eintrittsticket zum Spengler Cup verfügen, auf der Strecke Chur–Landquart– Klosters–Davos retour kostenlos transportieren. Doch der Extrazug nach dem Abendspiel ist erst um 00:15 Uhr
in Landquart. Anschlüsse gibts dann keine mehr. Cup-Besucher aus dem Unterland leisten sich deshalb besser eine Hotelübernachtung. Mit der RhB fahren sie auch am nächsten Morgen noch gratis von Davos nach Landquart oder Chur.
Beispiel Fussballmatch FC Bayern München
Das City-Hit-Angebot der SBB-Tochter Railaway ist zwar recht günstig, setzt aber voraus, dass man München am gleichen Tag spätestens mit dem EC 190 um 18:34 Uhr wieder verlässt. Da darf nach dem Match, der ca. 17:30 Uhr endet, nichts schiefgehen.
Wem das zu riskant ist, der bucht das «Plan+Spar»-Angebot der SBB. Hin- und Rückreise sind damit nicht viel teurer. Allerdings muss man die Nacht vom Samstag auf den Sonntag in München verbringen.