Im Netz der Stellenbörsen
Das Internet ist zum unverzichtbaren Medium für Stellensuchende geworden. Aber: Immer mehr Angebote sind kostenpflichtig.
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K-Tipp 11/2004
02.06.2004
Pirmin Schilliger - redaktion@ktipp.ch
Ein Stellensuchender kommt heute kaum mehr ums Internet herum: Während der Manpower-Index, der die Stelleninserate in den Tageszeitungen misst, weiterhin stagniert, schnellt der Jobpilot-Index, der den Online-Stellenmarkt verfolgt, seit Oktober 2003 nach oben.
Eine Studie von Ernst & Young geht davon aus, dass sich der Stellenmarkt dauerhaft von den Printmedien ins Internet verschieben wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Web erlaubt eine einfache, schnelle und ausgefeilte...
Ein Stellensuchender kommt heute kaum mehr ums Internet herum: Während der Manpower-Index, der die Stelleninserate in den Tageszeitungen misst, weiterhin stagniert, schnellt der Jobpilot-Index, der den Online-Stellenmarkt verfolgt, seit Oktober 2003 nach oben.
Eine Studie von Ernst & Young geht davon aus, dass sich der Stellenmarkt dauerhaft von den Printmedien ins Internet verschieben wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Web erlaubt eine einfache, schnelle und ausgefeilte Suche, die sich nach Kriterien wie Region, Branche und Funktion einschränken lässt. Der Jobsuchende kann rasch und ohne Umweg direkt den Stellenanbieter kontaktieren. Der aufwändige Versand von Bewerbungsdossiers per Post entfällt.
Am einfachsten klickt der Stellensuchende direkt eine bekannte Jobbörse an (siehe Kasten). In der Schweiz gibt es ein halbes Dutzend relevante Plattformen, die über alle Branchen und Bereiche hinweg den Online-Stellenmarkt grösstenteils abdecken. Alle verfügen über einen professionellen Auftritt und ein Angebot mit jeweils über 1000 offenen Stellen.
Professionelles Coaching kostet
Die Jobportale bieten oft einen ausführlichen Serviceteil an. Dort können Lebensläufe hinterlegt und Suchprofile eingerichtet werden. Weiter kann sich ein Jobsuchender auch via Mail oder SMS regelmässig über offene Stellen informieren lassen und Bewerbungstipps abrufen. Bei Jobscout24 beantwortet ein Jobberater Fragen rund um die Arbeit persönlich.
Diese Dienstleistungen sind für Stellensuchende gratis. Die Jobbörsen finanzieren sich über die Firmen, die für das Aufschalten der Inserate zahlen. Kostenpflichtig sind Extras wie etwa ein professionelles Coaching durch Fachpersonen, wie es Jobscout24 anbietet. Gratis ist hingegen ein Online-Gehaltstest, eine breit abgestützte Untersuchung zu Löhnen in der Schweiz, die auf jobpilot.ch zu finden ist.
Die Jobbörsen warten auch mit Links zu Firmen auf. Diese schreiben viele Stellen zuerst auf ihrer Homepage aus. Diese Suche bedingt allerdings, dass ein Stellensuchender genau weiss, zu welcher Firma er möchte.
Das Durchforsten von Firmensites ist zeitaufwändig. Neuerdings gibt es dafür spezialisierte Plattformen wie jobwindow.ch. Ein «Spider» sammelt hier täglich alle Jobangebote von Firmen und Verwaltungen. Jobwindow kommt so auf 7500 Stellen in der Datenbank. Der Zugang ist hier jedoch nicht gratis. Das Angebot kostet 20 Franken pro Monat. Für 19 Franken pro Monat bietet jobs.ch über «JobMail Pro» eine ähnliche Dienstleistung an. Hier haben Jobsuchende Zugriff auf über 8000 tagesaktuelle Angebote.
Gewisse Nachteile müssen Online-Bewerber in Kauf nehmen. E-Mails können leichter an falsche Empfänger gelangen oder gar verloren gehen als etwa Briefe. Man muss also mit unliebsamen Mitlesern rechnen, Datenschutz hin oder her.
Viele Personalverantwortliche setzen zudem auf standardisierte Bewerbungen mit Eingabemasken, was ihnen mit Hilfe von Software-Tools die Auswertung erleichtert. Die Kehrseite: Die standardisierte Bewerbung lässt wenig Spielraum für die Gestaltung eines Bewerbungsdossiers.
Knigge für Online-Bewerbungen
- Geläufige Attachements verwenden wie PDF und Word (keine ausufernden Powerpoint-Präsentationen, keine Sonderzeichen, keine HTML-Formatierungen).
- Halten Sie sich an die Vorgaben: Gewisse Firmen akzeptieren nur Bewerbungen über die Eingabemasken auf ihrer Homepage.
- Keine Bewerbungen an info@-Adressen, sondern nur an persönliche Mail-Adressen schicken.
- Bewerbung nicht vom aktuellen Arbeitsplatz versenden, sondern von der privaten E-Mail-Adresse.
- Vollständige Adresse mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben.
Full-Service-Jobbörsen:
www.jobs.ch,
www.jobpilot.ch,
www.jobscout24.ch,
www. jobclick.ch,
www.jobwinner.ch,
www.stellen.ch
Branchenbörsen:
- www.curaviva.ch für soziale Berufe
- www.medienjobs.ch für Werbe-, Medien, Verlags- und Druckindustrie
- www.marketingmall.ch für Werbung, Marketing, Verkauf, Vertrieb usw.
- www.technische-rundschau.ch für Techniker und Ingenieure
- www.stellenlinks.ch für IT-Spezialisten und Führungskräfte
- www.newsbyte.ch für IT-Spezialisten
- www.dentalpersonal.ch für das zahnmedizinische Fachpersonal
- www.swiss-medical.ch für das Gesundheitswesen
- www.allesklar.ch für den Berufseinstieg von Studierenden der Hochschulen und Fachhochschulen
- www.weblaw.ch für Anwälte und Juristen
- www.telejob.ch für Akademiker und Stellen an Hochschulen
- www.nebenjob.ch für Nebenjobs
Ein Verzeichnis von Links haben auch die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV.