Immer mehr Hausbrände wegen Akkus

In letzter Zeit kam es oft zu Hausbränden, die eine Gerätebatterie verursacht hatte – etwa ein Akku für Elektrovelos oder E-Trottinette. Das Brandrisiko lässt sich deutlich reduzieren, wenn man die Batterie richtig behandelt.

Anfang Februar in Luzern: Der Akku eines E-Trottis löste ein Feuer aus (Bild: Leserfoto)

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Akkus: So reduzieren Sie das Brandrisiko

K-Tipp 04/2024

27.02.2024

Letzte Aktualisierung:
28.02.2024

Roger Müller

Am 4. Februar gegen halb elf Uhr abends geht bei der Feuerwehr der Stadt Luzern ein Brandalarm ein: In einem Wohnblock an der Friedenstrasse brennt es. Die Feuerwehr rückt aus und holt 17 Bewohner aus dem Haus. Drei von ihnen müssen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital. Die Ermittler kommen zum Schluss: Der Akku eines E-Trottis verursachte das Feuer.

Das war kein Einzelfall. Im letzten Jahr lösten Batterien auch an anderen Orten Brände aus. Beispiele:...

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Das war kein Einzelfall. Im letzten Jahr lösten Batterien auch an anderen Orten Brände aus. Beispiele:

In Rapperswil SG setzten im Januar Mitarbeiter der Ostschweizer Fachhochschule einen geladenen Akku in ein Raupenfahrzeug ein. Die Batterie geriet dabei in Brand und verletzte die beiden.
In Allenwinden ZG geriet letzten Juli im Zimmer einer Wohnung der Akku eines Hoverboards beim Aufladen in Brand. Das ist ein zweirädriges Fahrzeug mit Elektromotor. Sieben Bewohner blieben beim Brand unverletzt, mussten aber umziehen.
In Paspels GR kam im November ein Mann von einem Ausflug zurück und sah Rauch aus seinem Haus quellen. Der Akku seines ferngesteuerten Modellautos hatte sich beim Aufladen selbst entzündet.
Besonders oft brennen Akkus von E-Bikes: Im Januar rückte in Abtwil SG die Feuerwehr wegen eines Akkubrands in einem Einfamilienhaus aus. Im April fing ein Akku Feuer, als ein Mann in Widnau SG an einem E-Bike werkelte. Im Juli meldete die Polizei Akkubrände bei E-Bikes im Innenhof der reformierten Kirche in Pratteln BL und in einer Wohnsiedlung in Buhwil TG.

Mehr Batterien führen zu mehr Bränden

Die Beratungsstelle für Brandverhütung registriert in der Schweiz jährlich rund 10'000 Brände. Es ist unklar, wie viele davon von Akkus verursacht wurden. Für die Beratungsstelle ist klar: Mit der zunehmenden Verbreitung von Gerätebatterien steigt die Zahl der Akkubrände.

Genauere Zahlen gibt es im Ausland. Laut der Landesstelle für Brandverhütung im österreichischen Bundesland Steiermark sind 15 Prozent aller Brände auf Akkus zurückzuführen. 6 Prozent waren es laut Institut für Schadenverhütung 2021 in Deutschland.

Die meisten elektrischen Geräte laufen mit Lithium-Ionen-Akkus. Diese speichern auf kleinem Raum viel Energie. Beim Brand in Luzern Anfang Februar hatte gemäss Polizei ein solcher Akku extreme Hitze verursacht.

Akkus: So reduzieren Sie das Brandrisiko

Das grösste Brandrisiko besteht gemäss Beratungsstelle für Brandverhütung beim Aufladen des Akkus. Diesen sollte man vorher auf Zimmertemperatur aufwärmen lassen und beim Ladevorgang auf einer feuerfesten Unterlage wie Beton, Plattenboden oder einer Gipsplatte deponieren.
Eingesteckte Smartphones sollte man ausschalten und nicht ins Bett nehmen. Am besten ist es, Geräte vom Strom zu trennen, wenn sie aufgeladen sind. Sonst riskiert man das Überhitzen oder Blähen des Akkus.
Wer einen Akku eine Zeit lang nicht benutzt, sollte ihn möglichst aus dem Gerät oder dem Fahrzeug entfernen und sicher lagern, zum Beispiel in einem Kellerraum. Die Batterie sollte vor Frost und Sonnenstrahlen geschützt sein. Optimal ist eine Temperatur von 10 bis 25 Grad Celsius.
Akkus sollte man nicht unter schwere Gegenstände oder zuunterst in Schubladen legen. Denn ein hoher Druck kann ihnen schaden.
Laut dem Batteriefachmann Marcel Held von der Forschungsanstalt Empa ist ein Ladestand von 40 bis 50 Prozent optimal für die Lagerung. Ganz volle oder ganz leere Batterien altern schneller.
Wer Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops aufbewahrt, sollte die Ladung alle sechs bis zwölf Monate überprüfen und gegebenenfalls erneuern.
Ist ein Akku beschädigt, verfärbt oder aufgebläht, sollte man ihn entsorgen. Tipp: Die Recyclingorganisation Inobat betreibt einen Notfalldienst, der beschädigte Akkus zur Entsorgung abholt – gratis und um die Uhr. Die Telefonnummer der zuständigen Fachstelle findet man im Internet (Postleitzahl ins Suchfenster eingeben). Eine Fachperson klärt am Telefon ab, ob die Batterie sofort abgeholt werden muss. Allenfalls geschieht dies mit einem Gefahrenguttransport. Seit 2020 holte Inobat laut eigenen Angaben 40 gefährliche Akkus ab.

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