Kaffeeautomaten sind praktisch: Auf Knopfdruck erhitzen sie das Wasser, mahlen die Bohnen und brauen Kaffee. Die Bequemlichkeit hat ihren Preis: Schon kleine Vollautomaten kosten rund 400 Franken, grössere mehr als 2000 Franken.
Das Innere der Geräte setzt schnell Schmutz an – vor allem die Auslaufkammer. Das ist der Hohlraum über dem Auslauf, aus dem der Kaffee fliesst. Dort lagern sich ranzige und übel riechende Fettrückstände ab. Ein Experte für Kaffeemaschinen aus Zürich sagt: «In 95 von 100 Maschinen, die ich auseinandernehme, finde ich solche Verschmutzungen.» Es sei erschreckend, welch «ekelhaftes Zeug» in der Auslaufkammer zum Vorschein komme und schliesslich in der Kaffeetasse lande: «Der Kaffee riecht dann nach ranzigem Fett.»
Unappetitliche Fettablagerungen
Auf Bildern der geöffneten Auslaufkammern der Saeco-Maschinen «Intelia» und «Xsmall» sind die unappetitlichen Fettablagerungen gut zu erkennen. Das Problem ist nicht auf Saeco-Modelle beschränkt. Solche Verschmutzungen habe er auch schon bei Vollautomaten von De’Longhi und Philips gesehen, sagt der Reparaturexperte. Vom K-Tipp befragte Mechaniker anderer Reparaturwerkstätten für Kaffeemaschinen bestätigen: «Grobe Verschmutzungen der Auslaufkammer sind an der Tagesordnung.»
Schrauben zum Öffnen gibt es nicht
Die Verschmutzungen lassen sich wegen der Bauweise der Geräte nicht verhindern. Laien können sie aber nicht selbst beseitigen. Denn die Auslaufkammer ist hinter einer fixen Plastikabdeckung fest eingebaut – Schrauben zum Öffnen gibt es nicht. Nur Fachleute können die Abdeckung öffnen. Eine Revision ist teuer und kostet je nach Umfang schnell einmal mehrere Hundert Franken.
Wird der Schmutz nicht beseitigt, verstopft er irgendwann die Rohrleitungen – und der Automat gibt den Geist auf. Der K-Tipp-Experte weiss: «Die meisten Besitzer werfen die Maschine dann weg. Und das ist natürlich ganz im Sinne von Herstellern und Verkäufern.» Denn die Kaffeetrinker kaufen dann einen neuen Automaten.
Der K-Tipp wollte von den Herstellern wissen: Wieso aber werden die Kaffeemaschinen nicht so konstruiert, dass die Auslaufkammer durch den Besitzer selbst gereinigt werden kann – und so die Lebensdauer des Gerätes verlängert werden kann? Darauf gabs keine Antworten.
So halten Sie Ihre Kaffeemaschine lange sauber
- Das automatische Reinigungsprogramm jeden Tag laufen lassen.
- Den Bohnentrichter mit einem trockenen Tuch reinigen. Er ist bei einem Vollautomaten in die Maschine eingebaut. Bei starker Verschmutzung den Bohnentrichter aus der Maschine nehmen und mit kochendem Wasser spülen.
- Wenn möglich die Brüheinheit täglich aus der Kaffeemaschine nehmen und gründlich reinigen.
- Die Maschine alle ein bis drei Monate entkalken.
- Den Milchaufschäumer jeden Tag mit heissem Wasser spülen.
- Den Wassertank täglich ausspülen und mit frischem Wasser auffüllen.