Vor zehn Jahren hatte die heute 72-jährige Rosmarie Hofmann für 16 000 Franken ein Mobilheim von der Firma Hausammann Caravans und Boote AG erworben. Das Objekt, das im Vergleich zu einem Wohnwagen grösser und damit wesentlich schwieriger zu transportieren ist, befindet sich noch immer auf dem Camping Royal in Uttwil TG. Der Platz, direkt am Bodensee gelegen, gehört ebenfalls der Firma Hausammann, die von den Mobilheimbesitzern pro Jahr rund 2000 Franken Platzmiete verlangt.
Über all die Jahre hegte und pflegte Rosmarie Hofmann ihr Freizeitdomizil mit viel Hingabe und investierte in dieser Zeit etwa 6000 Franken in Unterhalts- und Erweiterungsarbeiten.

 
Präsident: «Das ist eine horrende Summe»

Aus Altersgründen entschloss sich die Rentnerin in diesem Jahr, ihr Mobilheim zu verkaufen. Dabei hatte sie die Rechnung jedoch ohne die Platzvermieter gemacht. Bei einer Handänderung habe Hofmann, so wurde ihr schriftlich mitgeteilt, an die Firma Hausammann 5000 Franken Umschreibgebühr zu entrichten.
Die Pensionärin war in der Zwickmühle: Entweder zahlen oder das Mobilheim in einer aufwendigen Aktion aus dem Caravan-Park entfernen lassen. Die Rentnerin stimmte dem Kuhhandel mit Hausammann schliesslich zu und zahlte die geforderte Umschreibgebühr. Zuvor hatte sie einen Käufer gefunden, der ihr für das Mobilheim 16 000 Franken überwies. Jakob Hausammann rechtfertigt den Deal: «Frau Hofmann erzielte einen hohen Verkaufspreis. Dies war nur möglich, weil ihr Mobilheim an einem sehr schönen Ort steht.»
Für Martin Maraggia, Präsident von Caravaning Suisse, ist die Umschreibgebühr von 5000 Franken eindeutig zu hoch: «Das ist eine horrende Summe. Üblich sind etwa 10 Prozent des Verkaufspreises.» Im Fall von Hofmann wären das 1600 Franken gewesen. (eer)�