Inland-Handytarife - Sunrise gewinnt mit 6 : 0
Ob Plaudertasche, Selten-Telefonierer oder SMS-Freak: Im Handytarif-Vergleich des K-Tipp hat Sunrise stets die Nase vorn.
Inhalt
K-Tipp 16/2003
01.10.2003
Patrick Gut - pgut@ktipp.ch
Die Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange kassieren nach wie vor zu viel», stand im letzten K-Tipp. Belegt wird diese Aussage anhand einer Studie des Bundesamtes für Kommunikation. Demnach blieben die Preise im Mobilfunkmarkt während der letzten drei Jahre fast unverändert. Fazit: Die Gebühren sind viel zu hoch, weil zu wenig Wettbewerb stattfindet.
Wie spart also der Handy-Nutzer, der gegen die hohen Minutentarife selber nichts ausrichten kann, trotzdem Geld beim Te...
Die Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange kassieren nach wie vor zu viel», stand im letzten K-Tipp. Belegt wird diese Aussage anhand einer Studie des Bundesamtes für Kommunikation. Demnach blieben die Preise im Mobilfunkmarkt während der letzten drei Jahre fast unverändert. Fazit: Die Gebühren sind viel zu hoch, weil zu wenig Wettbewerb stattfindet.
Wie spart also der Handy-Nutzer, der gegen die hohen Minutentarife selber nichts ausrichten kann, trotzdem Geld beim Telefonieren?
Um die Tarifunterschiede aufzuzeigen, hat der K-Tipp sechs Benutzerprofile vom SMS-Freak bis zum Viel-Telefonierer erstellt. Ralf Beyeler, Telekom-Spezialist beim Internetvergleichsdienst Comparis, hat die Kosten berechnet. Die Telefongesellschaften haben die Ergebnisse überprüft.
Happige Aufschläge für andere Mobilnetze
Grundsätzlich gilt: Bei allen sechs Benutzerprofilen fährt man mit einem Sunrise-Angebot am günstigsten. Bis zu einer Gesprächsdauer von 45 Minuten im Monat ist das Prepaid-Angebot Sunrise Pronto top. Wer häufiger telefoniert, ist mit einem Sunrise-75-Abonnement, das für 40 Franken 75 Gesprächsminuten auf Festnetze und alle nationalen Mobilnetze beinhaltet, am besten bedient.
Die Gesprächskosten sind nur ein Kriterium bei der Wahl des Mobilfunkanbieters. Es gibt weitere wichtige Argumente wie Netzabdeckung und Service. «Und nicht zuletzt sollte man sich überlegen, bei welcher Gesellschaft jene Leute unter Vertrag stehen, mit denen man am häufigsten telefoniert», sagt Ralf Beyeler. Der Grund: Die Anbieter verrechnen meist massive Aufschläge für Gespräche auf andere Mobilnetze. Konkret: Bei den Orange-Abos beträgt der Preiszuschlag pro Minute immer 20 Rappen. Bei Swisscom sinds zwischen 13 und 54 Rappen, bei Sunrise zwischen 4 und 35 Rappen für Gesprächsminuten, die nicht im Abo-Preis enthalten sind (keine Aufschläge bei Sunrise 15 und Value).
Ist erst einmal der Anbieter bestimmt, kann man bei der Wahl des richtigen Abos in jedem Fall viel Geld sparen.
Die ersten drei Nutzertypen zählen allesamt nicht zu den Viel-Telefonierern. Sparpotenzial haben vor allem jene Kunden, die zwar wenig, aber trotzdem mit einem teureren Abo telefonieren. Beispiel: Der Wenig- oder der Bürozeiten-Telefonierer würde mit einem Natel Swiss Fr. 45.80 respektive Fr. 55.- bezahlen. «Für einen Drittel der Natel-Swiss-Kunden wäre eigentlich ein Natel Budget ideal», sagt daher Telekom-Spezialist Beyeler.
Die Swisscom ist immer teurer
Für den SMS-Freak, den Wenig-Telefonierer und den Bürozeiten-Telefonierer gilt:
- Für Sunrise-Kunden ist Sunrise Pronto erste Wahl. Abos sind unabhängig von der Anzahl SMS immer teurer.
- Orange-Kunden können mit der SMS-Option für 3 Franken pro Monat ihre Kosten deutlich senken. Ein SMS kostet so 15 statt 25 Rappen. Die Option lohnt sich ab 31 SMS pro Monat. Orange Prepay ist nur interessant, wenn man wenig telefoniert und nicht allzu viele SMS verschickt.
- Bei Swisscom sind Natel Easy und die beiden Natel-Budget-Angebote (Monatsgebühr von 15 Franken inklusive 15 Gesprächsminuten oder 50 SMS) jeweils nahe beieinander. Eine deutlich günstigere Variante gibt es nur für Jugendliche unter 16 Jahren, falls ein Elternteil bei Swisscom einen Handy-Abo-Vertrag abgeschlossen hat.
Ganz anders präsentiert sich die Situation für Nutzer, die 90 und mehr Minuten pro Monat telefonieren:
- Sunrise-Kunden, die so oft telefonieren, setzen auf Sunrise 75. Erst bei mehr als 170 Minuten Gesprächsdauer wird Sunrise 175 günstiger.
- Für Orange-Kunden lohnen sich ab 90 Gesprächsminuten im Monat die Talk-Programme. Hier sind 100, 200, 400 oder 600 Gesprächsminuten inbegriffen. Nachteil: Nicht gebrauchte Minuten lassen sich nicht auf Folgemonate übertragen (das gilt auch bei Sunrise).
- Bei der Swisscom fallen bei den berechneten Profilen immer höhere Gesprächskosten an als bei der Konkurrenz. Natel Swiss ist ab 90 Minuten innerhalb der Swisscom-Angebote immer das günstigste. Natel International und Business lohnen sich erst bei deutlich mehr Gesprächsminuten.
Die Tarife im Überblick: Swisscom: www.swisscom-mobile.ch/Objekte/ vipsystemeuploadcharges_11_01-de.pdf
Sunrise: mobile.sunrise.ch/private/pri_val/tar_abo.htm
Orange: www.orange.ch/ pricesservices/priceplans