Kücheninseln haben zwei grosse Vorteile: Sie bieten viel Stauraum. Und sie sind von mehreren Seiten zugänglich. Deshalb eignen sie sich gut für Leute, die gerne in Gesellschaft kochen. Kücheninseln haben aber auch Nachteile. Sie brauchen viel Platz. Zudem kann es schwierig sein, die nötigen Leitungen zu verlegen, wenn man eine Insel nachträglich einbauen will. Die folgenden Punkte sollte man beim Einrichten einer Kücheninsel beachten.
Küchengrösse
Eine Insel ist sinnvoll für Küchen, die mindestens 15 Quadratmeter gross sind (Grafik «Insel»). Eine raumsparende Alternative ist die Halbinsel (Grafik «Halbinsel» im PDF). Sie ist zwar nicht rundherum zugänglich, dafür aber bereits für Küchen ab zehn Quadratmetern geeignet.
Unter Umständen lässt sich die Küche auch in ein anderes Zimmer verlegen. Das ist gar nicht viel aufwendiger als der Einbau in der bisherigen Küche, weil man für eine Insel sowieso alle Leitungen neu verlegen muss.
Ausstattung
Soll die Insel nur als Arbeitsfläche dienen? Dann muss man nicht aufwendig neue Leitungen installieren. Sobald die Insel auch ein Kochfeld bieten soll, braucht es einen Stromanschluss, Licht und einen Dunstabzug. Wer zusätzlich abwaschen will, muss auch über einen Wasseranschluss verfügen.
Bei einem Neubau lassen sich die nötigen Anschlüsse dort einplanen, wo die Insel stehen soll. Für eine nachträglich eingebaute Kücheninsel sollte ein Fachmann abklären, ob sich die nötigen Leitungen überhaupt verlegen lassen. Stromanschlüsse kann man in der Regel ohne grösseren Aufwand anpassen. Wasserleitungen hingegen lassen sich meistens nicht nach Belieben neu ziehen.
Die Versorgungsleitungen werden durch den Boden bis zum Standort der Insel geführt. Der Dunstabzug muss nicht zwingend über dem Kochfeld angebracht werden. Es gibt auch Abzüge, die daneben installiert werden und den Dunst nach unten ziehen. Meist lässt sich die Abluft von einer Kücheninsel nicht ins Freie leiten. Für solche Fälle gibt es Umluftabzüge: Sie leiten die Luft durch einen Filter und dann wieder zurück in den Raum.
Arbeitsfläche
Eine Kücheninsel, die nur zum Arbeiten dient, sollte sinnvollerweise mindestens 120 Zentimeter lang und 60 Zentimeter breit sein. Gibt es noch ein Kochfeld, braucht es eine Länge von 175 Zentimetern, damit genug Platz zum Abstellen und fürs Arbeiten bleibt. Soll die Insel auch ein Abwaschbecken bieten, sollte man mindestens 200 Zentimeter einplanen. Denn zwischen Kochfeld und Abwaschbecken sollte der Abstand 60 bis 100 Zentimeter betragen. Eine Breite von mindestens 95 Zentimetern ist nötig, wenn die Insel von beiden Seiten zugänglichen Stauraum bieten soll.
Viel Stauraum ist ein grosser Vorteil von Kücheninseln. Dieser lässt sich mit Schränken oder mit Schubladen von beiden Seiten nutzen. Eine beliebte Kombination sind Schubladen auf der Küchenseite und Schränke auf der anderen Seite.
Die richtige Höhe einer Kücheninsel lässt sich folgendermassen berechnen: Den Ellbogen 90 Grad anwinkeln und 15 Zentimeter nach unten messen.
Zwischen der Kücheninsel und anderen Küchenmöbeln liegen im Idealfall mindestens 120 Zentimeter. So lassen sich gegenüberliegende Schubladen gleichzeitig öffnen. Für mehr Bewegungsfreiheit bei geöffneten Schubladen empfiehlt sich ein Abstand von 150 Zentimetern.
Ist die Küche zu eng für so grosszügige Abstände, muss man gut planen: Schubladen, Schränke und Elektrogeräte sollten so platziert sein, dass sie sich problemlos öffnen lassen, ohne dass sie beim Hantieren in der Küche den Weg versperren.
Günstige «Mini-Insel» für die Mietwohnung
Eine Kücheninsel ist meistens Massarbeit und deshalb teuer. Samt der Montage muss man mit mehreren Tausend Franken rechnen. Dazu kommt noch das allfällige Verlegen von Leitungen.
In einer Mietwohnung lässt sich der Traum von einer Kücheninsel mit Strom- und Wasseranschluss wegen der aufwendigen Installationen kaum verwirklichen. Doch eine mobile «Mini-Insel» mit einer Arbeitsfläche können auch Mieter in ihrer Küche schaffen: Eine günstige Alternative ist eine Arbeitsfläche mit Stauraum. Eine einfache Kücheninsel, die sich auch für Mietwohnungen eignet, ist beispielsweise die Werkbank Rimforsa von Ikea für Fr. 499.– (Bild im PDF).
Die Alternative: Man baut selber eine einfache Kücheninsel. Sie lässt sich beispielsweise aus einer Arbeitsplatte und Regalteilen aus Baumärkten oder Möbelhäusern zusammenstellen. Das kostet weniger als 1000 Franken.