Kabelloses Internet ist praktisch – besonders, wenn man auf der Terrasse oder im Garten sitzt. Doch die Reichweite vieler Sender ist dafür zu klein. So ist die Verbindung teils nach wenigen Metern weg. Wer keine Kabel verlegen will oder kann, ist auf WLAN-Verstärker angewiesen.
Am stabilsten und schnellsten ist die Verbindung mit Mesh-Systemen. Dabei handelt es sich um mehrere WLAN-Sender, die zusammen ein Netz (englisch Mesh) bilden. Innerhalb dieses Netzes haben Laptops, Tablets und Handys immer drahtlosen Internetzugang.
So funktionierts: Den ersten Sender steckt man am Internet-Router ein, die restlichen platziert man in den Zimmern mit schlechtem Empfang. Praktisch: Die Sender verbinden sich selbständig untereinander und verstärken das WLAN-Signal. Sie benötigen nur einen Stromanschluss. Lässt die Abdeckung zu wünschen übrig, fügt man einfach weitere Sender hinzu – ideal für Wohngemeinschaften.
Doch welche Sender laufen am stabilsten und haben die grösste Reichweite?
Der K-Tipp hat vier häufig verkaufte Mesh-WLAN-Systeme mit je zwei Sendern einem Praxistest unterzogen. Sie wurden in einer 4,5-Zimmer-Wohnung und in einem Einfamilienhaus mit grossem Garten (siehe Grafiken im PDF) nacheinander an den exakt gleichen Standorten geprüft. Ein Programm mass laufend WLAN-Qualität und Internetgeschwindigkeit. In der Wohnung wurde an zehn Orten gemessen, im Einfamilienhaus mit Garten an 50 Orten. Zudem wurden die Bedienung beurteilt und der Stromverbrauch gemessen.
Resultat: Die Produkte von Netgear und Linksys haben die grösste Reichweite. Es handelt sich um sogenannte Triband-Geräte: Sie verfügen über spezielle Antennen für die Kommunikation zwischen den Sendern. Dualband-Geräte wie Google und D-Link haben diese nicht. Dadurch sank die Reichweite im Garten um mehrere Meter. Immerhin: In der Wohnung erreichten alle Sender ähnlich gute Werte.
Bei der Internetgeschwindigkeit hatte Linksys «Velop» klar die Nase vorn, gefolgt von Netgear «Orbi». Auch hier brachte die Zusatzantenne der Triband-Modelle deutlich höhere Geschwindigkeiten. Doch für 4-Personen-Haushalte reicht die Geschwindigkeit der Produkte von Google und D-Link völlig aus. Die Bedienung ist bei allen Geräten ausser D-Link einfach. Zuerst müssen Kunden eine App des Herstellers herunterladen. Sie führt Schritt für Schritt durch die Installation.
Stossend: Netgear, Linksys und Google verlangen für die Benutzung der Apps, dass Kunden ein Konto erstellen. Dieses ist mit den Geräten verbunden. Folge: Hersteller wissen, wo die Sender stehen, welche und wie viele Geräte Sie benutzen. Einzig bei D-Link ist kein Konto nötig.
Probleme gabs bei Diensten von Telecomfirmen wie Swisscom-TV und Festnetztelefonen: Die Sender von Linksys, Google und D-Link verhindern den Zugang. Bei Linksys und D-Link kann man die Sperre ausschalten. Bei Google Wifi ist dies gar nicht möglich.
So reduzieren Sie Elektrosmog
Einige Tipps für den Internetzugang:
Verwenden Sie möglichst Ethernet-Kabel. Sie geben keine Strahlen ab. Im Garten oder in älteren Häusern ist das Verlegen von Kabeln aber teuer oder unmöglich.
Wer WLAN einsetzt, sollte es bei Nichtgebrauch ausschalten. Das reduziert die Strahlung.
Es gibt Geräte mit Zeitschaltuhr, etwa D-Link «Covr AC1200». Damit lässt sich WLAN automatisch ausschalten.
Manuelle Zeitschaltuhren zum Nachrüsten gibt es für weniger als 10 Franken im Fachhandel.