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Sunrise wirbt mit den Schlagworten «Unlimitiert surfen» für die Abos «Max», «Relax» und «Classic». Sie kosten zwischen 50 und 100 Franken pro Monat. Doch der Werbespruch entspricht nicht der Realität: Der Internetzugang ist bei diesen Abos nämlich nicht unbegrenzt.
Surftempo abhängig vom Datenverbrauch
Bei «Max» und «Relax» drosselt Sunrise nach einem Datenverbrauch von 10 Gigabyte die Geschwindigkeit des Internetzugangs für den Rest des Monats auf 128 Kilobit pro Sekunde – was in der Praxis unbrauchbar ist. Bei «Classic» gar nach nur 1 Gigabyte. Überschreitet man diese Limite, ist das Anschauen von Videos unmöglich. Und bis eine normale Webseite angezeigt wird, dauert es mehrere Minuten.
Swisscom: Limite bei fast allen Abos
Swisscom drosselt die Internetgeschwindigkeit sogar generell bei fast allen Abos. So surfen etwa Abonnenten von «Natel Infinity XS» für monatlich 59 Franken mit nur gerade 200 kbit/s. Fürs Anschauen von Filmen ist das ungeeignet.
Bei Surfabos ohne Telefonie hat Swisscom gleich zwei Limiten eingebaut. Abonnenten von «Natel data S» für 39 Franken pro Monat wird nach 10 Gigabyte der Zugang mit 2000 Kilobit pro Sekunde auf 64 kbit/s reduziert. Das entspricht noch einem Dreissigstel der Leistung. Die einzige Ausnahme bei Swisscom: Das völlig überteuerte Abo «Natel Infinitiy XL» für monatlich 179 Franken hat keine Bremse eingebaut.
Salt reduziert nur bei den Jugendabos das Surftempo (K-Tipp 2/2016). Bei allen anderen Abos ist der Zugang tatsächlich unlimitiert, oder er wird nach einem gewissen Datenvolumen gekappt.
Die Praxis der Internetbremsen ist in der Schweiz legal. Anders in Deutschland: Dort hat das Landesgericht Potsdam am 14. Januar solche Limiten verboten. Die Begründung: «Die Leistungseinschränkung benachteiligt den Kunden unangemessen und ist deswegen unwirksam.» Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Sunrise: «Internet funktioniert»
Sunrise sagt auf Anfrage, die Tempolimiten seien kein Problem für die Kunden. «Die Grundfunktionen des Internets» würden «einwandfrei funktionieren», so Sprecher Roger Schaller. Zudem weise Sunrise auf die Drosselung hin.
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