1. Den Browser aktualisieren
Der Browser ist das Programm, über das man Internetseiten ansteuert. Bekannte Browser sind zum Beispiel Firefox, Internet Explorer und Edge von Microsoft, Chrome von Google und Safari von Apple. Den Browser sollte man aus Sicherheitsgründen stets auf dem aktuellen Stand halten. So gehts:
Bei Firefox kann man am rechten oberen Bildschirmrand auf die drei horizontalen Striche und dann Einstellungen - Erweitert - Update klicken. Dort «Updates automatisch installieren» auswählen.
Wer Explorer, Edge oder Safari benützt, sollte unbedingt die automatischen Updates des Betriebssystems einschalten.
Wichtig: Die Internetbrowser von Microsoft, Apple und Google sind geschlossene Programme, nur Firefox legt den Quellcode offen. Das heisst: Nur bei Firefox hat man die Garantie, dass zum Beispiel Geheimdienste keine Spionagesoftware einschmuggeln können.
Es gibt aber Browser, die mehr Sicherheit bieten, etwa der Tor-Browser. Über ihn surft man verschlüsselt und anonym.
Ausserdem blockiert er Werbung und die Überwachung des Surfverhaltens.
Download unter www.ktipp.ch ! Service ! Gut bedient ! Kostenlose Programme.
Bei Android-Handys muss man zuerst das Programm Orbot (Download unter Ktipp.ch/eqbabd) und dann den Tor-Browser installieren (Download unter Ktipp.ch/epa28e).
Fürs iPhone gibt es das vergleichbare Programm Onion-Browser mit etwas reduziertem Funktionsumfang. Download unter Ktipp.ch/er4fd5.
2. Den Browser absichern
Der zweite Schritt für mehr Sicherheit ist das Absichern des Browsers. Eine gute Lösung ist dabei das kostenlose Programme Ghostery. Es schützt vor Überwachung durch Werbefirmen und andere. Download unter www.ghostery.com/de. Praktisch: Nach der Installation verschwindet auch ein grosser Teil der Werbung. Wer für mehr Sicherheit sorgen will, kann diese Software installieren:
Alle drei Programme sind nicht mit Edge und Safari kompatibel.
3. Sicheres E-Mail wählen
Auf die Maildienste von Google, Hotmail & Co. verzichtet man am besten gleich ganz. Denn diese zeichnen das komplette Benutzerverhalten auf und lesen teils sogar die E-Mails mit. Besser sind verschlüsselte Maildienste, zum Beispiel:
Mailbox.org: Dieser Dienst erhielt von der Stiftung Warentest Höchstnoten beim Schutz der Privatsphäre. Eine Mailadresse kostet jedoch rund 1 Franken pro Monat.
Tutanota.com: Dieser Dienst ist gratis und punktet mit vorbildlicher Transparenz.
4. Dokumente verschlüsseln
Grundsätzlich gilt: Jedes Mail ist wie eine Postkarte – jeder kann es lesen. Das gilt auch für die Anhänge. Darum sollte man vertrauliche Informationen immer verschlüsseln.
Am schnellsten geht das mit dem kostenlosen Programm AES Crypt. Die Bedienung ist einfach:
- Das Programm von Aescrypt.com herunterladen und installieren.
- Die gewünschte Datei aufs Programmsymbol ziehen und ein Passwort eingeben.
- Die verschlüsselte Datei per Mail an den Empfänger schicken.
- Dieser installiert nun ebenfalls AES Crypt und gibt das Passwort ein. Die Datei erscheint nun unverschlüsselt.
Nachteil: Sender und Empfänger müssen das Programm installiert haben. Ausserdem können so nur einzelne Dokumente verschlüsselt werden. Und: Das Programm gibts nur für Windows und Mac, nicht aber für Handys. Alternativen dazu sind:
Die letzten zwei Programme können ganze E-Mails inklusive Anhang verschlüsseln. Die Bedienung ist jedoch eher kompliziert.
5. Verbindung absichern
Geht ein Computer ins Internet, erhält er von der Internetfirma, zum Beispiel Swisscom, Sunrise und UPC, eine sogenannte IP-Adresse. Darüber ist der Benutzer identifizierbar.Werbefirmen nutzen diese IP-Adresse, um das Surfverhalten aufzuzeichnen.
Dagegen schützt die Technik VPN. Das Kürzel steht für Virtual Private Network (virtuelles abgeschlossenes Netzwerk). Mittels VPN kann man die eigene IP-Adresse unkenntlich machen.
Ein weiterer Vorteil: Bei VPN wird der gesamte Internetverkehr über einen verschlüsselten Kanal übertragen. Das heisst: Swisscom, Sunrise, UPC Cablecom & Co. wissen nicht, was man im Internet tut. So kann man sich auch gegen die unlängst beschlossene Massenüberwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs schützen.
Übrigens: VPN funktioniert auch, wenn man in einem öffentlichen drahtlosen Netz (WLAN) surft. Solche Netze sind besonders riskant.
Bewährte VPN-Firmen sind Nordvpn und Cyberghost. Das Vorgehen ist bei beiden dasselbe:
Auf Cyberghostvpn.com/de_ch oder Nordvpn.com/de gehen.
Dort ein Konto anlegen. Das kann man auch anonym tun. Die VPN-Firma kennt also weder Name noch Adresse.
Das VPN-Programm herunterladen und dann installieren.
Einzige Nachteile: Das kostenlose Cyberghost ist langsam. Mehr Geschwindigkeit bei der Datenübermittlung kostet zwischen 60 und 70 Franken pro Jahr. Cyberghost und Nordvpn bieten zusätzlich Programme zur Absicherung des Datenverkehrs auf Smartphones und Tablets an – allerdings meist nur auf Englisch.
Googeln ist riskant
Wer nicht überwacht werden will, sollte die Google-Suche generell meiden. Grund: Der US-Konzern überwacht und speichert jede Suchanfrage. Gute Alternativen für die Internetsuche sind Startpage.com oder Metager.de.
Auch auf Netzwerke wie Facebook, Twitter & Co. verzichtet man am besten ganz – auch sie sind riesige Datensammler.