K-Tipp Leser Roland Meierhans aus Rüschlikon ZH (Name geändert) ist schon seit 15 Jahren UPC-Kunde. Von der UPC bezieht er Internet, Telefon und Fernsehen. Dafür zahlt er monatlich 139 Franken. Wie viele andere Kunden ärgerte sich Meierhans seit Jahren über die TV-Empfangsbox namens «Horizon». Als UPC Anfang Oktober eine neue Box einführte, wollte er deshalb sofort wechseln – wie 27 000 andere Kunden auch. Für den Wechsel der Box verlangt UPC jedoch eine Gebühr von 99 Franken.
Neue Kunden hingegen kostet die neue TV-Box nichts. Sie zahlen bei UPC in den ersten sechs Monaten zudem ein Drittel weniger für das Abo. Das ärgert Meierhans: «Bestehende Kunden werden über den Tisch gezogen. Neukunden hingegen werden quasi auf dem roten Teppich zum Vertragsabschluss begleitet.»
Meierhans beschwerte sich beim UPC-Kundendienst. Dort erhielt er nach zwei Wochen eine abschlägige Antwort. Er blieb hartnäckig und wandte sich mit einem E-Mail direkt an die Konzernchefin Severina Pascu. Darauf wurde Meierhans von der Kündigungsabteilung kontaktiert: Er musste die Aufschaltgebühr sowie eine Monatsgebühr nicht zahlen – eine Ersparnis von total 238 Franken.
240 Franken Rabatt ausgehandelt
Auch bei Sunrise können bestehende Kunden einiges herausholen: Heinz Bolzern aus Winterthur ZH hat die Abos «Internet start» und «phone comfort». Rabatte, die es für Neukunden gibt, erhält auch er nicht. Der Trick des 72-Jährigen: «Jedes Jahr vor Vertragsablauf rufe ich bei Sunrise an und sage, ich wolle kündigen.» Er wird jeweils mit der Kündigungsabteilung verbunden. Diese Anrufe lohnen sich: «Dieses Mal habe ich 240 Franken Treuerabatt ausgehandelt – letztes Jahr waren es 144 Franken.»
Es zahlt sich oft aus, über den Preis zu verhandeln – das zeigte auch eine Stichprobe, die der K-Tipp vor vier Jahren durchführte (K-Tipp 5/2014): Fast alle Telecomfirmen erliessen damals einmalige Gebühren und gewährten langjährigen Kunden, die sich beschwert hatten, Rabatte von bis zu 300 Franken.
UPC-Sprecherin Sabine Östlund sagt, Rabatte für Neukunden seien «marktüblich».
So wechselt man die Telecomfirma
Mit diesen Tipps klappt der Wechsel zur neuen Telecomfirma problemlos.
Die Kündigungsfristen einhalten: Wer wechselt, sollte die Mindestvertragsdauer und die Kündigungsfristen einhalten. Sonst riskiert man mehrere Hundert Franken «Strafgebühren». Die Mindestvertragsdauer steht im Abonnementsvertrag. Die Kündigungsfrist beträgt bei den meisten Telecomfirmen 60 Tage.
Die Telefonnummer behalten: Wer seine bisherige Telefonnummer behalten will, muss dies der neuen Telecomfirma gleich bei Vertragsabschluss mitteilen. Diese besorgt dann die Kündigung und das Zügeln der Nummer.
Die E-Mail-Adresse wechseln: Abonnenten eines Internetanschlusses erhalten meist eine Gratis-E-Mail-Adresse zugeteilt. Diese sollte man jedoch nicht benutzen. Denn sobald man den Anschluss wechselt, verliert man diese Adresse, und E-Mails kommen nicht mehr an. Wer eine solche Adresse benutzt, sollte deshalb eine neue eröffnen. Tipp: Richten Sie bei der alten Adresse einen automatischen Hinweis auf die neue E-Mail-Adresse ein.
Ausnahme: Bluewin.ch-Adressen kann man weiterhin benutzen – sofern man sie vor dem Wechsel in ein «Service Package Light» überführt (Infos: Tel. 0800 800 800).