Kombiabos für Festnetztelefon, Internet und Fernsehen haben Vorteile: Man bezahlt nur noch eine einzige Grundgebühr pro Anschluss. Darüber laufen dann alle Signale für TV, Internet und Telefon. In vielen Gemeinden werden Haushalte mittlerweile auch über Glasfaserkabel versorgt. Auf den Websites der Telecomfirmen lässt sich mittels Eingabe der Adresse herausfinden, ob die eigene Wohnung per Glasfaser versorgt wird.
Resultat des K-Tipp-Vergleichs von 14 Kombiabos: Am günstigsten ist der Kabelfernsehanschluss von Cablecom. Für jährlich knapp 360 Franken kann man damit telefonieren, fernsehen und im Internet surfen. Zum Vergleich: Das sind fast 700 Franken weniger als das teuerste Abo von Wingo (Swisscom) für über 1000 Franken.
Wer TV-Sendungen zeitversetzt ansehen möchte, fährt mit Leucom am günstigsten. Wer noch keine Glasfaser hat oder nicht in Zürich oder Winterthur wohnt, sollte für diese Option Sunrise wählen. Gut zu wissen: Manche modernen Fernseher können TV-Sendungen aufzeichnen oder das aktuelle Programm unterbrechen (Infos zum Aufzeichnen und Pausieren: siehe «Saldo» 19/2014). Ein Zusatzabo ist mit solchen TV-Geräten also unnötig.
Stossend: Viele Firmen werben mit Maximalgeschwindigkeiten beim Internetanschluss, garantieren jedoch keine Mindestgeschwindigkeit. Das kann unlauterer Wettbewerb sein, wie das Handelsgericht Zürich vor kurzem urteilte. Je nach Wohnort erhalten Kunden nur einen Bruchteil der in Aussicht gestellten Leistung. Einzige Ausnahmen im Vergleich sind Leucom, MHS und Wingo: Diese Firmen garantieren ihren Abonnenten eine Mindestgeschwindigkeit. Nachteil: Diese Abos gibts nur über Glasfaser und daher nur in wenigen Gemeinden, wie Zürich und Winterthur.
Die Tabelle unten gibt an, für wen die einzelnen Kombiabos geeignet sind. So brauchen Alleinstehende für den Download etwa 2000 Kilobit pro Sekunde (kbit/s): Das reicht zum Abrufen von Mails oder zum Surfen im Internet.
Auffällig: Die Preise fürs Telefonieren vom Festnetz auf Handys sind bei den verglichenen Kombiabos überrissen hoch. Sie sind sogar meist höher, als wenn man von Handy zu Handy telefonieren würde. Beispiel: Bei Cablecom zahlt man ab Festnetz für einen Anruf auf ein Swisscom-Handy 40 Rappen pro Minute plus eine Verbindungsgebühr von 12 Rappen. Bei Swisscom kostet der Anruf auf ein Sunrise-Handy tagsüber 35 Rappen. Ein solcher Anruf würde mit der günstigsten Prepaidkarte von Valora (Ok Mobile) nur 22 Rappen kosten. Für Kombiabonnenten günstig ist einzig Quickline: Dort sind in einem Kombiabo für monatlich 40 Franken alle Anrufe inbegriffen.
Handyabo: Vorsicht vor angeblichen Rabatten
Viele Telecomfirmen versprechen Rabatte, wenn Kunden neben TV, Internet und Festnetz auch das Handyabo bei ihnen abschliessen. Meist gibts diese Rabatte aber nur bei den teuersten Abos.
Beispiel Swisscom: Den höchsten Rabatt von 20 Franken erhalten nur Kunden, die ein Abo im Wert von über 200 Franken pro Monat wählen. Bei günstigen Abos, wie Casa für rund 40 Franken oder Natel entry für 33 bzw. 44 Franken, gibts keine Reduktion. Bei Sunrise hingegen erhalten Kunden mit Handyabo 10 Prozent Rabatt. Bei M-Budget gibts Fr. 4.80 Rabatt auf die Abos Basic, Surf und Surf Advanced.
Prepaid-Handybesitzer erhalten nirgends Rabatt. Das ist aber kein Nachteil: Prepaid ist fast immer günstiger als ein Abo.